Diskussionsnachricht 000014
13.03.2011, 18:41 Uhr
Geier0815
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Da nach meinen Erfahrungen mit dem Chosera per PN gefragt wurde, hänge ich mich mal mit in die Diskussion rein.
Ich hatte mir letztes Jahr den Chosera in 1.000 und 3.000 zu gelegt und war von Anfang an von den Steinen begeistert. Vergleichen kann ich den 1.000 mit dem Shapton Pro 1.000 und dem SS in 1.000. Der Shapton ist bei der ersten Anwendung und nach dem Abrichten/Poren öffnen sehr schnel, fühlt sich dabei hart und kratzig an und tendiert extrem schnell zum Zusetzen. Spätestens nach 40 Schüben wo er gut zur Sache geht, rutscht das Messer nur noch über den Stein und der Abtrag ist nicht mehr erwähnenswert! Nicht sehr schön, dazu kommt das sehr raue Schleifbild. Dieser Stein ist für Rasiermesser nicht zu empfehlen. Da ich aber schon gelesen habe das die höheren Körnungen wesentlich besser sein sollen, kann ich zum 1.500 nichts sagen.
Der SS fühlt sich beim Schärfen weich an, nutzt aber bei Rasiermessern kaum ab. Wenn aber Küchen- oder sonstige Messer drauf kommen, besteht die Gefahr des Einschneidens. Von daher wenn nur RM eine echte Überlegung wert. Die Geschwindigkeit des SS liegt etwas unter dem Chosera.
Nun zu diesem: Beim Schärfen fühlt er sich relativ weich an, also bei weitem nicht so "rumpelig" wie der Shapton. Dieser Eindruck der Weichheit täuscht aber. Gerade wenn man mit anderen Messern drauf geht, merkt man sehr gut das man sich schon Mühe geben muß um in ihn hinein zu schneiden. Er hält sehr gut seine Form und muß nur selten abgerichtet werden. Er neigt nicht zum Zusetzen, arbeitet also immer gleichbleibend. Für mich auch sehr wichtig: Ich muß ihn nicht einweichen, einfach einsprühen und los legen, aber das ist bei den anderen Steinen auch so. Neben seinem gleichmäßigen Schleifbild begeistert mich immer noch sein Tempo. Ich habe zB ein NoName-RM aus Solingen 3x über die Kante des Bodens eines Glases gezogen und dann eine neue Facette aufgebaut. 20 Schübe haben gelangt um die Ausbrüche die durch das Glas kamen zu entfernen! Danach konnte ich direkt auf dem 3.000 weiter machen.
Für mich, meinen Geschmack, meine Art zu schärfen und meine Werkzeuge (RM, Küchen- und Taschenmesser sowie Hobel- und Beitelklingen) habe ich nichts besseres finden können und würde mir jederzeit wieder einen Chosera zu legen. Aber sein wir ehrlich: Jeder ist anders und hat einen anderen Geschmack und andere Vorlieben.
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