Diskussionsnachricht 000023
04.08.2008, 01:02 Uhr
Arnfried
registriertes Mitglied
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Da ich mir gerade meinen ersten Hobel bestellt habe (Merkur 39 c), ist es an der Zeit, auf meine bisherige Nassrasur-Karriere zurückzublicken. Mit 14 bekam ich einen billigen Braun E-Rasierer und kaufte mir einige Jahre später ein etwas besseres Modell. Trotzdem: Das Teil war laut und die Haare flogen durchs halbe Bad. Als 2002 mein Braun-"Rasenmäher" einen Defekt hatte, stieg ich auf Nassrasur um. Wollte ich eh mal ausprobieren. Nach gründlicher Internet-Recherche kam ich damals zu dem Schluss, dass der Gillette Mach 3 die beste Option wäre. Bei meiner ersten Nassrasur versuchte ich, alle Rasurtipps aus dem Internet umzusetzen. Daher war ich sehr bemüht, nicht aufzudrücken. Das führte dazu, dass nur die Spitzen des Dreitagebarts ein wenig gekürzt wurden. Immerhin, ich blieb unverletzt und hatte danach einen gleichmäßigen Zweitagebart. Beim nächsten Mal drückte ich ein wenig auf, und es ging. Ein herrliches Gefühl - diese Ruhe beim Rasieren, keine eingewachsenen Haare und keine heiße, rote Haut danach! OK, zwei, drei Wochen Rasurpickel musste ich durchstehen, und ein klein wenig rupfte die Rasur immer. Das besserte sich, als ich mir den M3 Turbo kaufte. Das war schon eine spürbare Verbesserung, vor allem wurde die Haut weniger gereizt. Dann kam der M3 Power, der die Klingen elektrisch vibrieren lässt. Dadurch wird die Rasur (bei mir) in den Problemzonen deutlich angenehmer! Allerdings bröselte an den Power-Klingen der Gleitstreifen schnell ab. Der Zustand dieses Gleitstreifens ist meiner Vermutung nach entscheidend für die Qualität der Systemie-Rasur und überwiegt die Bedeutung des Klingenverschleißes. Daher war der Power-Griff mit Turbo-Klingen (wer sich wohl immer diese Namen einfallen lässt?) mein Favorit der Drei-Klingen-Ära.
Es blieb nur ein Problem: Unter der Nase blieben immer ein paar Stoppeln stehen, die sich wegen des breiten Klingenblocks nicht glatt rasieren ließen. Da kam mir die neue Generation von Gillette mit den 5+1 Klingen wie gerufen. Also lagte ich mir gleich den Fusion Power zu. Mit der Zusatzklinge an der Vorderkante sind nun alle Barthaare erreichbar. Die Rasur fühlt sich subjektiv etwas schärfer an, ist objektiv aber genau so gut wie zuvor.
Da gibts nur ein Problem: Die Klingen halten nur vier Rasuren aus (da auch am Fusion die Gleitstreifen bröseln) und kosten mich nun 85 Cent pro Rasur!!! Daher habe ich mir jetzt - nach gründlichem Studium des Forums - einen Rasierhobel bestellt, den Merkur 39 c. Außerdem ist das Design des Fusion Power schwer zu verkraften, da tut allein schon der Blick auf ein echtes Stück Metall gut.
Noch ein paar Worte zum Schaum: Bis vor drei Jahren nutzte ich Gillette-Rasiergels aus der Dose. Da gibts erstaunlich viele verschiedene, und wenn man mal einen besonders guten erwischt hat, gibts den beim nächsten Einkauf nicht mehr. Zum Vergleich kaufte ich mal Maverick-Schaum im Lidl. Funktionierte auch, aber die Rasur war weniger gründlich. 2005 erkrankte ich an MCS, seither vertrage ich keinerlei Parfümgeruch mehr. Ich besorgte mir dann den parfümfreien Dosenschaum vom Vichy Homme, damit war die Rasur nur minimal ungründlicher als mit Gillette Series Gel, aber immer noch angenehm. Allerdings wurde die Produktion eingestellt und ich musste mir etwas anderes einfallen lassen. So stieß ich auf dieses Forum und bekam hier viele wertvolle Tipps. Im April diesen Jahres kaufte ich mir bei Olivia die Rasiercreme und den kleinen Bock und kann mittlerweile damit zuverlässig einen brauchbaren Schaum herstellen.
Bin schon verdammt gespannt auf meine erste Hobelrasur. Falls ich mich nicht mehr melde, war der Blutverlust zu groß... |