Diskussionsnachricht 000008
28.05.2003, 15:27 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer
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Hallo!
Ich diskutiere hier zuerst einmal den Vorschlag mit den Leihsets und
mache dann einige Gegenvorschläge.
Ich finde die Idee mit den Leihsets einerseits reizvoll (und es kamen
auch sehr soziale und großzügige angebote, die mich sehr freuen und
mich auf diese Community wieder einmal sehr stolz machen), andererseits
ist sie aber auch kompliziert und unökonomisch (verschwenderisch).
Der Probierende bekommt ein Messer und einen Abziehriemen und sendet
diese nach einer gewissen Testzeit zurück. Kosten: 2x 6,70 Euro (um
Probleme zu minimieren nur versicherter Paketversand).
Das Messer wird desinfiziert, geschärft und abgezogen. Kosten: im
Mittel 10 Euro für Material und Zeit. Dabei gehe ich davon aus, daß
der Schleifer auch der Versender ist, sonst zusätzliches Porto!
Gehen wir nun weiterhin erstnmal von einem selbsttragenden System ohne
Spenden und Sponsoring aus. So ein Riemen leidet bei extremer Nutzung
(und die wird ja beim Leihset PERMANENT LAIENHAFT sein) besonders und
auch das Messer unterliegt großem Stress. Eine weitere Gebühr muss also
erhoben werden, um größere Schäden und die normale Abnutzung zu beseiti-
gen, gelegentlich auch 'mal kompletter Ersatz. Ich denke, dies könnte
man auch mit 10 Euro pro Set abdecken.
Als Aufwandsentschädigung eines Versenders (Leihverwaltung, Mahnungen,
Verpackung, Versand, Kontrolle etc.) setze ich pro Leihvorgang 'mal 5
Euro an.
Wir sind jetzt bereits bei 38,40 Euro. Dazu kommt, daß die richtige
Handhabung mehr als 2 Wochen dauert -- man müsste die Sets also für
mindestens 3 Monate verleihen, um dem Interessenten wirklich einen
Eindruck zu ermöglichen.
Weiterhin ist der ZWECK der Übung, der Entleihenden für die Messerrasur
zu begeistern. Wir wollen also erreichen, daß sich die MEHRHEIT nach
dem Test ein eigenes Messer und einen Riemen kaufen. Die 38,40 sind
dabei VERLOREN und können nicht angerechnet werden. Und dabei sind sie
auch nicht in eine Vereinskasse oder die Tasche eines Mitgliedes ge-
flossen, was ja noch ein Anreiz wäre -- sie sind bei der Post, im er-
neuerten Set, in Schleifsteinen und Pasten und zum geringen Teil als
Wiedergutmachung für Papa, der abends immer schleifen muß, statt mit
den Kindern zu spielen -- also bekommen die Kinder von dem Geld am
Wochenende ein Eis mehr.
Auch mit Sponsoring (geschenkte Sets, kostenlose Arbeit) wird es nicht
wirklich ökonomischer, es wird nur anders verteilt.
Gegenvorschlag:
Wenn wir schon erwarten, daß die Mehrzahl sich nach dem Test FÜR das
Messer entscheidet, dann wäre es naheliegend, daß sich der testende
gleich sein Wunschmesser kauft. Dagegen steht im allgemeinen, daß er
unsicher ist, ob er damit klarkommt und ob er das viele Geld für sein
Wunschmesser "riskieren" soll. Er wartet dann entweder ewig, kauft
sich ein minderwertiges Billigmesser oder ersteigert ein für Anfänger
ungeeignetes bei eBay. Das Resultat ist meist nicht zufriedenstellend
und es ist wieder jemand für uns "verloren".
Es müsste also möglich sein, brauchbare Messer, Einstiegshilfe und
vorübergehende Betreuung an die Interessenten zu bringen, so daß diese
mit geringem finanziellen Risiko einsteigen können. Dafür bieten sich
mehrere Möglichkeiten:
1) Schleiferfahrene Mitglieder kaufen preiswerte Messer und neuwertige
Riemen bei eBay auf und schärfen sie. Messer ohne Defekte und guten
Klingen gibt es bei eBay ab 10 Euro und diese Messer könnten für unter
25 Euro inkl. Versand perfekt geschliffen an den Endkunden kommen.
Gefällt das Messerrasieren nicht, so werden sie gegen eine Schleifgebühr
und einen geringe Kostenpauschale zurückgekauft. Kosten des TESTENS im
Falle, daß es gefällt: 0,- Euro statt fast 40 Euro beim Leihset. Kosten
des Testens im SELTENEN Falle, daß es *nicht* gefällt: doppelt Porto
(wegen des Wertes als Warensendung möglich) + Schleifen + geringe
Pauschale ca. 10-15 Euro. Den Riemen versteigert man oder siehe 2)
2) Man kauft sich sein Wunschmesser und seinen Riemen *NEU* und hat die
Traumausrüstung. Preis für ein gutes Set inkl. Rabatt vielleicht 100
bis 150 Euro. Kosten des Testens im Falle, daß es gefällt: 0,- Euro
statt fast 40 Euro beim Leihset. Um das Risiko des Testens im SELTENEN
Falle, daß es *nicht* gefällt, abzusichern, könnte ich mir eine Art
Mitgliederbörse denken. Beispiel: jemand möchte sicg ein Rasiermesser
mit Knochengriff und den Profiriemen kaufen. Kombinationen wie diese
sind sehr häufig, also gibt es eine große Chance, daß noch jemand von
uns damit liebäugelt und es im Falle, daß der Käufer es doch nicht
möchte, übernimmt. Und das (über diese Böse vermittelt) schon vorher
abgesichert (versprochen). Also in der Art: wenn Du nicht damit klar-
kommst, dann nehme ich es Dir für 10-20% Rabatt ab. Risiko: einmal
Porto plus 10-30 Euro, also maximal im Bereich des Leihsets, aber mit
einem NAGELNEUEN MESSER UND RIEMEN!. Wer würde in der Börse diese
Abnahmegarantie aussprechen? Andere Einsteiger, Idealisten wie unter
1), die Messer und Riemen dann weiterverkaufen oder Profis, die nie
genug Messer haben können.
3) Leute, die mehrere Messer haben oder ohne vorherige Absicherung
ein Messer wie in 2) gekauft haben und es klappt nicht, bieten in der
Börse Ihre Sachen an Mitglieder zum Sonderpreis an. So haben alle etwas
davon.
4) In speziellen Werbeaktionen könnten vielleicht sogar Anbieter oder
Hersteller Sets zu Sonderkonditionen mit verlängertem Rückgaberecht
anbieten (bei Rückgabe Abzug einer Nutzungspauschale), die dann im sel-
tenen Fall der Rückgabe aufgearbeitet und wiederum verbilligt angeboten
werden.
Fazit: man sollte speziell solche Verfahren einrichten, die in der Mehr-
heit der Fälle (und in dem von uns gewünschten Fall) -- also bei er-
weckter Begeisterung für die Nassrasur -- keine Strafe bedeuten. Beim
Leihset ist gerade für die Leute, an die sich das Angebot richtet (also
für die, für die der Preis für ein Messer und einen Riemen viel Geld
ist), der Verlust von 30-40 Euro IN JEDEM FALL vorprogrammiert und das
finde ich extrem kontraproduktiv. Zumal dieses ausgegebene Geld nicht
wirklich unserer Sache dient...
Gruß, Stefan.
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