Diskussionsnachricht 000000
04.07.2007, 09:21 Uhr
bart_ab
registriertes Mitglied
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Hallo,
ich bin kürzlich auf dieses Forum gestoßen, also neu, und möchte auch gerne mal was beitragen, davon lebt ja schließlich so ein Forum. :-)
Ich möchte Euch über meine (freilich subjektiven) Erfahrungen mit den NTS-Hobel aus Solingen berichten (habe hier im Forum nicht viel dazu gefunden, entweder habe ich falsch gesucht oder es gibt tatsächlich noch nicht so viel, ich habe vor allem das Wort "eNTSprechend" gefunden, juhu! :-).
Der Benutzer
Ich bin seit ca. einem Dreiviertel Jahr "Hobler". Ich habe mir mal, eigentlich nur aus Neugier, den Wilkinson Classic gekauft, und siehe da: Es hat mir auf Anhieb Spaß gemacht und das Ergebnis war auch nicht schlechter, als ich es gewohnt war. Bis dato habe ich mir immer mit einem "Rilanja"-Systemrasierer - das ist 'ne Schlecker-Eigenmarke - den Bart aus dem Gesicht gekratzt, einem Mach 3-Klon, mit dem ich eigentlich durchaus nicht unzufrieden war. Das Rasieren mit dem Classic hat auf Anhieb hingehauen. Als ich hier das Forum durchstöbert habe war ich im Nachhinein ein wenig erschrocken, was alles so passieren kann. Ich hatte zum Glück weder Rasurbrand noch amputationsähnliche Erlebnisse.
Wichtig vielleicht: Ich bein kein Rasierperfektionist. Ich rasiere mich gerne nass, weil mir das ganze Drumherum Spaß macht und ich das frische Gefühl nach der Rasur liebe, habe aber "nur" einen Cerrus-Dachshaarpinsel und nehme für gewöhlich die Cerrus-Creme oder die Balea-Seife und bin damit auch tadellos zufrieden. Da ich mich jeden Tag rasiere (nicht aufgrund eines Bartwuchses von mind. 2 cm/Tag, sondern einfach, weil es in meinem Job im Prinzip dazugehört, rasiert zu sein), aber leider keine Eisenhaut habe, rasiere ich eher sanft. Damit meine ich, dass ich mich nur ein Mal, und das auch noch mit dem Strich, rasiere. Viel mehr Gründlichkeit, die ja auch nicht ewig hielte, würde ich mit revoltierender Gesichtshaut bezahlen.
Na ja, wie auch immer, ich nutzte den Classic gerne und täglich und bin damit zufrieden. Das Einzige, was mich daran immer ein bisschen störte, war das Plastikgefühl. Anders gesagt, es gibt Materialen, die ich lieber anfasse, z.B. Metall ;-). HDie Entscheidung für ein bestimmtes Alternativmodell fiel mir aber schwer, so richtig gut gefallen mir wenige Rasierer. Nach ein wenig Recherche - bei der ich im Übrigen auch auf dieses Forum gestoßen bin - habe ich den NTS-Hobel entdeckt und wurde neugierig. Und da er mir optisch gut gefiel und auch erschwinglich ist, habe ich ihn direkt über scherenprofi.com bestellt (super Service im Übrigen, meine Erfahrunge entsprechen da exakt den übrigen positiven Nennungen hier im Forum).
Der Hobel
Der Rasierer wirkt sehr solide. Er ist komplett aus Metall (laut Website vernickeltes Messing - wohl dem, der keine Nickelallergie hat), sauber verarbeitet, nix klappert oder wackelt oder eiert. Er wirkt durchaus, als könnte er auch mal was wegstecken. Der Klingenwechsel ist systemtypisch angenehm einfach, es besteht keine Schneidgefahr wegen Abrutschens, da man den Rasierer während des Wechsels komplett am Griff halten kann - trockene Finger vorausgesetzt. Die Klingen sitzen fest und vibrationsfrei und schön gerade, ohne dass man da besonders drauf achten müsste. Mit Klinge bringt das gute Stück knappe 70 Gramm auf die Waage (meine Briefwaage ist recht ungenau). Der Seifenspalt ist rundum schön gleichmäßig. Ungewohnt, mein Classic hat eine etwas sanftere und eine etwas ruppigere Seite. Der NTS ist minimal kopflastig und liegt sehr angenehm in der Hand des neugierigen bart_ab. Der Kopf ist aufgrund der bei einem Butterfly-Hobel notwendigen Mechanik nicht so ganz unkompliziert, was die Reinigung evtl. ein wenig erschwert. Andererseits gibt es keine komischen und/oder unzugänglichen Spalten und der Kopf ist ziemlich offen, also von allen Seiten einsehbar und dem Wasser zugänglich. Wenn man den Hobel ab und an einlegt, wäre ja aber auch das egal.
Die Rasur
Gesicht nassmachen, einschäumen, rasieren, Aaaah. So soll es sein. Und ja, ich bin wirklich zufrieden. Der Seifenspalt hält für meinen Geschmack sehr angenehm die Balance zwischen Gründlichkeit und Sanftheit. Dass der Hobel schwerer ist, als der Classic, kommt mir, wie ich gemerkt habe, ebenfalls entgegen, da ich es angenehmer finde, mich zügig zu rasieren, also nicht im Zeitlupentempo Härchen für Härchen zu kappen. Das ziept, egal mit welcher Klinge. Und das ist mit mehr Gewicht scheinbar noch ein wenig einfacher. Um vergleichen zu können, habe ich die Cerrus-Klinge aus dem Classic, die erst wenige Rasuren auf dem Buckel hatte, in den NTS gelegt (der Test mit einer der beigelegten Souplex-Klingen, die vom gleichen Hersteller stammen, steht noch aus). Und ich muss sagen, dass die Rasur flotter und auch etwas gründlicher ist, wenn auch, zumindest den Beiträgen im Forum nach, vermutlich nicht so "scharf" wie die Rasur mit dem einen oder anderen Merkur, was mir aber auch ganz recht ist. Er ist schlichtweg gutmütig. Den optimalen Winkel habe ich sehr schnell, vielleicht beim dritten Zug, gefunden. Die komplette Rasur verlief komplikationsfrei, das Saubermachen des Hobels war ebenfalls einfach, gründliches Spülen genügt, da der Kopf eben recht offen ist.
Fazit
Ich habe keine großen Vergleichsmöglichkeiten, ich habe mich, wie ja Anfangs schon gesagt, bisher lediglich mit dem Classic und dem NTS rasiert. Und da lautet mein Fazit: Rasieren kann man sich mit beiden gut und zufriedenstellend. Allerdings finde ich den NTS-Hobel angenehmer, sowohl in der Hand als auch in der Bedienung. Außerdem gefällt er mir besser. Ich denke, mit dem NTS den Hobel für die nächsten Jahre gefunden zu haben. Und auch, wenn man sonst nicht viel über den Hobel findet, kann ich durchaus dazu raten, ihn einfach mal zu testen. Ich persönlich habe außerdem eine Schwäche für etwas weniger verbreitete Produkte, vor allem, wenn sie tun, was sie sollen. Und das ist, zumindest für mich, beim NTS genau der Fall. |