Diskussionsnachricht 000013
27.09.2007, 13:29 Uhr
dailysoap
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@ husteonkel:
Ich wollte mit dieser Gleichung keine Übelkeit auslösen.
Betrachte sie als ergänzende Info für den Fall, wie man erklären könnte, dass Kalialaun in Wasser tatsächlich (verdünnte) Schwefelsäure (H2SO4) bildet.
@ husteonkel und Voider:
Wegen der Pflege: man muss vielleicht unterscheiden zw. medizinischem Effekt bei Hautunreinheiten und allgemeiner Pflegewirkung bei normaler Haut und natürlich individuellen Pflegebedürfnissen.
Für eine Pflege im üblichen Sinne der Nachrasurpflege (Aftershave, Tonikum, Creme usw.) - Hautberuhigung und Rückfettung - finde ich die großfläche Abreibung der rasierten Haut mit dem sauren Alaun (als Standardmethode) nicht geeignet - ist aber nur meine Ansicht.
Zumindest nicht so geeignet, dass ich sie pauschal empfehlen würde.
Individuelle Einzelerfahrungen sind natürlich zu berücksichtigen. Wenn man gute Erfahrungen damit macht, sollte man das so stehen lassen.
Es ist wohl so, dass die adstringierende, saure Wirkung des Alauns für Haut, die zu Unreinheiten und Pickelbildung neigt, gute Wirkung hat, also Alaun auch antiseptische Eigenschaften hat, wie “IBU” mitteilt.
Dieser Wirkungsweise (chemisch gesehen) ist aber nicht zu vergleichen mit der Wirksamkeit des reinen Schwefels in Präparaten (s.u.).
@ bin-amal:
Das stimmt mit der Wirkung von Schwefel bei Hautunreinheiten. Allerdings ist der Schwefel in der beständigen Schwefelsäure chemisch gebunden und wirkt daher nicht in der Weise, wie man es von Schwefelblüte (Schwefelpulver) in den Hautpräparaten kennt.
Schwefel ist ein uraltes Heilmittel, trocknet Pickel aus (aber auch die Haut), wirkt hornschichtlösend (damit Hauttalg besser abfließen kann), entzündungshemmend und desinfizierend.
Die desinfizierende Wirkung dürfte auf chemische Reaktionen des Schwefels an der Grenzfläche Haut/Schwefel zurückzuführen sein aufgrund einer schwachen Oxidation mit Luftsauerstoff und Feuchte der Haut und der Luft.
Es bildet sich gelinde Schwefeldioxid (deshalb riecht Schwefel auch so “schwefelig”, der bei Luftabschluss eher geruchlos ist), die mit der Hautfeuchte zu schwefeliger Säure (H2SO3) reagiert (nicht zu verwechseln mit Schwefelsäure H2SO4), die aber sehr leicht wieder in Wasser/Feuchte in Schwefeldioxid zerfällt.
Diese Reaktion in heftigerer Form beim Verbrennen von Schwefel kennt man vom “Schwefeln” von nassen Holzfässern für die Keimabtötung.
@ hein:
Bitte gern geschehen, freut mich, wenn diese chemische Gleichung von Nutzen ist. |