Diskussionsnachricht 000000
19.04.2010, 21:58 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied
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Das hängt natürlich von der Größe, Besteckungsdichte, Haarsorte und den Trocknungsbedingungen ab.
Ich hab das mal am Bsp. meines Shavemac (23er, D01, Haarlänge 5 cm) grob verfolgt.
Grob deswegen, weil ich nicht Temperatur und genaue Witterungsbedingungen berücksichtige.
Für präzise Vergleiche bräuchte man zumindest Temperatur und Luftfeuchtigkeit und vielleicht noch Luftdruck und Luftbewegungsgeschwindigkeit. In trockener Zugluft dürfte der Pinsel schneller trocknen als bei hoher Luftfeuchte in stehender Luft.
Mein einfacher Wiegeversuch zeigt er schon eine ganze Menge, genau den vermuteten zähen Trocknungsverlauf in 3 Phasen: 1. schnelles Abtrocknen am Anfang lediglich von außen, 2. danach nur langsamer Wasserverlust über eine längere Zeit, 3. noch längere Trocknungsphase als bei 2. bis zum völligen Trocknen.
Die Feuchte wird sehr zäh festgehalten und es braucht seine Zeit bis der Pinsel wirklich den trocknen Ausgangswert erreicht.
Das ist auch verständlich, denn an den feuchten Kern kann ja direkt keine Luft.
Das Abtrocknen erfolgt von außen und die von außen getrockneten Haare ziehen löschblattartig sehr langsame nach und nach die Kernfeuchte nach außen.
Geregnet hat es nicht, das Wetter war wenigstens trocken (Himmel wenig Wolken, Sonne). An den Pinsel gelangt frische, bewegte Raumuft (er ist also nicht in einem Raum eingesperrt.
Pinsel wiegt trocken: 77 g, nach Benutzen sehr gut ausgeschüttelt (etwa 8-10x): 82 g.
In diesem Zustand hält er also immerhin 5 g Wasser. Erwartungsgemäß trocknet er anfangs von außen schnell ab und erscheint auch trocken.
Bereits nach 2 Std. wirkt er ziemlich trocken beim Anfassen, obwohl er erst 1 g Wasser verloren hat! Überraschend ist nicht der Wasserverlust von 1 g nach 2 Std., sondern dass bereits nach gerademal 1 g Wasserverlust der Pinsel schon recht trocken erscheint, obwohl noch 80 % der ursprünglichen Feuchte im Innern festgehalten werden. Äußere trockenheit kann also täuschen.
Der Pinsel verliert danach in der 2. Phase im Schnitt lediglich 1 g Wasser/5 Std. (gemessen über 11 Std.). Nach mind. 11 Std. hält der Pinsel immer noch 40 % der Feuchte, nach 22 Std. noch 20 %.
Hier zeigt sich, dass der Pinsel, selbst wenn er sich völlig trocken anfühlt noch 20 % Feuchte enthält. Würde man diesen Pinsel täglich benutzen, heißt das: er ist niemals richtig trocknen. 5 g Wasser gehen noch nicht mal nach 22 Std. verloren.
Erst nach weiteren 12 h verliert der Pinsel auch noch die restlichen 20 % Feuchte und wiegt dann wieder 77 g und ist erst nach insgesamt 34 Std. (1 Tag und 10 Std.) völlig trocken. Gleichzeitig nimmt er praktisch die gleich Form an wie im Kaufzustand - typisch für einen dichtbesteckten Pinsel.
34 Std. Trocknungsdauer bei einem 23er Pinsel, der ja nicht gerade übermäßig groß ist. Durch weniger gründliches Ausschleudern wird vermutlich locker 1-2 g mehr Wasser gehalten und man kann erahnen, wie das die Trocknungsdauer in die Höhe treibt.
Sogesehen ist man mit einem Zweitpinsel tatsächlich auf der sicheren, trockenen Seite. Diese Nachricht wurde am 19.04.2010 um 21:59 Uhr von dailysoap editiert. |