Diskussionsnachricht 000036
10.03.2012, 10:55 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Also jetzt mal ganz, ganz langsam.
Der Nagura ist nicht weich, wie oben behauptet wird, sondern er hinterlässt beim Schärfen den Eindruck, als hätte man es mit einem weichen Stein zu tun.
Nur der 400er Nagura-SS ist weich. Er opfert sich so zu sagen auf und trägt dabei ordentlich ab, ganz nach der alten Regel "harter Stahl-weicher Stein".
Zitat: | wenn man zu wenig Wasser nimmt dann nehmen sie schnell ab.
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Diese "Abnehmen" bezieht sich wohl auf den Stahlabtrag aber bestimmt nicht auf den Abtrag am Stein. Denn nach ca. 500 Schärfungen haben meine N-SS ca. 1 mm eingebüßt, der 400er mehr.
Wer natürlich auf dem nur noch feuchten Stein herumgurkt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn der Stahl dunkelgraue Spuren hinterlässt.
Ich verstehe es oft nicht, dass nicht ganz schlicht und einfach in unseren Forumsshop hinein geschaut wird. Hier ist der Einsatz der N-SS ziemlich genau beschrieben. Stattdessen wird auf einen Reinigungsstein verwiesen, der durch seine Vielflächigkeit selbstredend viele relativ kleine Flächen aufweist.
www.mehr-als-werkzeug.de/product/711301/Natuerlicher-Rein...
Mit solchen kleinen Flächen muss man beim Nagura höllisch aufpassen, dass man sich nicht feinste flache Vertiefungen in den Stein zieht. Die kann man nämlich dann gut erkennen, wenn man mal wirklich aus irgendwelchen Gründen nur auf den feuchten bzw. halbtrockenen Stein geht. Es bildet sich auf dem Stein ein Muster in diesem grauen Stahlabtrag aus, das sehr genau die Reinigungspuren dieser Reinigung aufzeigt.
Im Forumsshop ist der zu den Naniwas passende Anreiber abgebildet und beschrieben. Nur diesen kann ich empfehlen.
Jetzt zum Einsatz dieses Anreibers:
Er kommt scharfkantig aus der Verpackung. Diese Kanten bricht man, indem man ihn mit den Kanten über die Rückseite einer Keramikfliese z. B. zieht.
Vor dem Einsatz wird nur dieser Nagura ca. 5 Min gewässert, damit er nicht das Wasser von den Naniwas saugt. Die Naniwa-Superstone werden auf gar keinen Fall gewässert!!!
Jetzt wird ein Wasserfilm auf den Naniwa gegeben und mit dem Finger gleichmäßig verteilt. Am oberen und unteren Ende des Naniwa vollzieht man mit dem Nagura unter leichtem Andruck ca. 5-6 kreisende Anreibungen.
Bitte nicht mehr! Man sieht in dem Wasserfilm nur eine äußerst geringfügige Anfärbung. Das reicht! Durch dieses Anreiben im oberen und unteren Steinbereich gleicht man so ziemlich den Abtrag, den die Schärfung im Mittelfeld hinterlässt, wieder aus. ( Meine Naniwas sind so stets ausreichend plan. Ich richte sie höchstens dann ab, wenn sie durch eine völlig verhunzte Facette enorm gefordert worden sind.
Nach jedem Schärfgang wird der Naniwa unter fließendem Wasser gespült und mit einem halbfeuchten Microfasertuch gut abgerieben.
Ergebnis. Der Stein ist vollkommen offen und frisch wie nach der Auslieferung.
Anmerkung: Keine Angst vor dem "Anreiben" ( bewusst in Anführungsstriche gesetzt) des 8000er oder 10000er. Diese sind nämlich härter als der gewässerte Nagura. Man hat demnach keine Nagura-Partikel auf dem Stein sondern nur die Partikel des 8000er bzw. 10000er.
Ich hoffe einiges Licht ins Diffuse gebracht zu haben. Das beschriebene Vorgehen hat sich hunderten von Fällen bewährt.
Gruß
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius Diese Nachricht wurde am 10.03.2012 um 11:00 Uhr von Bartisto editiert. |