Diskussionsnachricht 000029
09.12.2013, 19:26 Uhr
CaptnAhab
registriertes Mitglied
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Guten Abend, die Herren,
auch ich habe inzwischen diesen Hobel im Einsatz gehabt, und kann nur sagen:
Wer auf Rasierproduktneuheiten und deutschen Erfindergeist steht, kommt an diesem Hobel nicht vorbei.
Wie der Hobel aussieht, wurde ja durch die Posts meiner Vorredner bereits hinreichend beschrieben.
Vielleicht noch einige, wenige Bemerkungen zum Hobel selbst: Der gummierte Griff mit verbreitertem Ende gefällt mir persönlich sehr gut und lässt uns den Hobel auch mit schaumigen Fingern sicher greifen.
Aussehen und Verarbeitungsgüte sind sehr hochwertig.
Auch ansonsten, während der Rasur, lässt sich dieser hohe "Riesenoschi" erstaunlich gut führen. Das Handling entspricht weitestgehend dem herkömmlichen Hobelumgang.
Achtung, der Hobel spannt die Klingen sehr fest ein, mit einer fast halbkreisförmigen Doppel-Zwinge mit relativ kleinem Radius.
Tipp: Man muss nur aufpassen, bei dieser seltsamen Geometrie mit ganz wenig Druck zu arbeiten und den Hobel (fast) hautparallel zu ziehen, was aber nach einigen wenigen Zügen kein Problem mehr darstellt.
Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, mit einem Hobel 2 Klingen zu spüren, fast fühlt man sich an die ersten Doppelklingensystemies á la "Gillette Excel" erinnert. Natürlich ohne deren Neigungsfähigkeit des Klingenschlittens.
Vielleicht war diese Ähnlichkeit zur "Systemie-Mehrfachklingen-Entwicklung" ja Vater des Gedankens bei der neuen Razolution-Entwicklung.. hier aber mit dem Vorteil der herkömmlichen DE-Klingen verknüpft.
Aber jetzt zu meinem Rasierergebnis: Meinen "Ursprungsbedenken" zum Trotz, schaffte ich auf 1 Durchgang eine äußerst gründliche Rasur! (Setup: TIP-Klinge (REAL)). Ich hatte immerhin bei mir einen 3-Tagesbart abzurasieren und dies gelang in einer Wahnsinns Geschwindigkeit.
Bei diesem Hobel fällt es auf, daß ein einziger Durchgang völlig ausreichend sein dürfte (bei einem Durchschnittsbart) für eine gründliche Rasur..
Vielleicht einer der Vorteile und gleichzeitig Nachteile des Hobels: er ist unwahrscheinlich "schnell".
Und der Klingensound ist aus meiner Sicht ebenso erwähnenswert: Schönes Rasiergefühl, wenn man "hört", wie jedes Barthaar einzeln sauber abgesäbelt wird.
Zusammengefaßt: Also haptisch und optisch zwar erst mal gewöhnungsbedürftig, aber durchaus empfehlenswert! Ein gründlicher und gleichzeitig rasanter Geselle.
Kleiner Tipp am Rande:
Unter der Nase kommt man aufgrund der hohen Kopfdimension (ungewohnt nur bei der allerersten Rasur) zunächst schlecht an den Haaransatz des Oberlippenbartes, sodass die erste der beiden Klingen nicht wirklich am Haaransatz landet und die ersten Haare dort nicht mitnimmt.
Abhilfe: Man bewerkstelligt dies mit einem Trick, nämlich "wenn man sich traut", den Kopf so weit nach OBEN (zur Nase hin) zu drücken, dass man die Nase schon fast ein klein Wenig wegschiebt. Dann harkt man nämlich auch relativ sicher "jenseits" der ersten Häärchen ein, und nimmt nun alles mit.
-- Gruss CA.
Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. (Konfuzius) Diese Nachricht wurde am 09.12.2013 um 21:13 Uhr von CaptnAhab editiert. |