Diskussionsnachricht 000014
05.11.2014, 19:45 Uhr
wernerscc
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Jupp Doorsch, mein Apache Strata ist letzte Woche eingetrudelt.
Ich hab bisher zwei Messer mit ihm als Schlussstein geschärft, ein Gold Dollar 66 und ein ED. Wüsthof 5/8, halbhohl. Mit beiden Messern hatte ich mich dieses Jahr bereits schärftechnisch auseinander gesetzt und war aber weder mit der Schärfe noch mit der Sanftheit so richtig glücklich geworden. Daher war es mir ein leichtes, beide nochmal über meine Steine zu schicken und als neues Element den Apache Strata am Schluß einzusetzen.
Der Schärfgang für beide Messer war gleich; beide Messer hab ich mit ein, zwei Zügen durch ein Holzbrettchen abgestumpft und dann folgten Chosera 1000, Chosera 5000, und am Schluß der Apache Strata. Ich schärfe immer mit abgeklebtem Rücken und beende auf dem Endstein mit doppelt abgeklebtem Rücken. Nach dem 1000er hab ich die Klinge zweimal leicht durch die schmale Kante eines Frühstücksbrettchen aus Holz gezogen und nach dem 5000er einmal durch die Spitze meines Fingernagels, um störrische Bartreste an der Scheide sicher zu entfernen.
Neu war für mich das Schärfen auf einem Brockenstein - mein Apache Strata ist solch einer - den man zum Schärfen in der Hand hält, aber das ging überraschend gut von der Hand. Auch schärfe ich auf dem Apache wegen der Maße (ca. 10 x 10 cm) keisend, aber da ich das auf meinen Banksteinen jeweils am Anfang auch mache, war das auf dem Apache für mich kein Problem. Beendet hab ich aber auch auf dem Apache mit leichten Schüben gegen die Klinge.
Nach dem Schärfen hab ich beide Messer noch 10 mal auf Leinen und 60 mal auf dem XXXL-Hängeriemen von Jewgeni abgezogen. Beide Messer überzeugten mich danach beim Haartest. Die anschließende Testrasur war mit beiden Messern ohne Fehl und Tadel, scharf und sanft. Insbesonders über das ED. Wüsthof bin ich überglücklich, da dieses mein allererstes Rasiermesser ist, daß ich vor wohl 35 Jahren von meiner jetzigen Schwägerin aus dem Nachlaß ihres Opas geschenkt bekommen habe. Leider hatte es mich bei der Rasur niemals vollständig und auf Dauer begeistern können. Jetzt freue ich mich.
Mir war es vorher nicht gelungen, weder mit dem Herbertz Thüringer , noch mit dem Koraat Schiefer, noch mit dem Naniwa SS 12000 als Schlussstein, noch mit Chromoxid (PG17), noch mit Diamantpasten diesen beiden Messern eine angenehme, dauerhafte Schärfe anzuerziehen, die sie jetzt besitzen (o.k. das mit der Dauerhaftigkeit muß sich noch zeigen).
Meinen Apache Strata hab ich direkt nach der Anlieferung noch ein wenig mit 600er Wasserschleifpapier auf Glas und meiner 1000er Diamantplatte abgerichtet. Ich betreibe ihn mit viel Wasser durchaus am tropfenden Wasserhahn, was ja kein Problem ist, da ich ihn zum Schärfen eh in der Hand halte. Das Schärfgefühl dabei ist in Anklängen durchaus ein wenig sahnig, obwohl der Apache knüppelhart ist. Mein Exemplar ist eher hell beige.
In der Summe kann ich nach den bisher zwei außerordentlich erfolgreich verlaufenen Schärfungen an zwei meiner kritischten Messern festellen, daß es sich bei dem Apache Strata um einen für die Rasiermesserschärfung besonders gut geeigneten Naturstein handelt. Ich bin sehr zuversichtlich, daß das keine schärftechnischen Ausreißer nach oben waren.
-- Was lange währt, wird endlich gut |