Diskussionsnachricht 000000
25.03.2016, 16:40 Uhr
Sinner1972
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Hi zusammen,
vor einer Weile hatte ich den A. P. Donovan Rasierhobel mit schwarzem Sandelholzgriff beim großen Fluss geordert. Letzte Woche bin ich endlich dazu gekommen ihn auszuprobieren. Hier mal eine kurze Zusammenfassung.
Bestellt hatte ich den Hobel wegen des schönen Griffdesigns. Angesichts des Preises von 49,95 Euro war meine Erwartungshaltung entsprechend hoch. Angekommen ist er in einer schwarzen Pappschachtel mit Moosgummi-Inlays. Dabei lag ein Päckchen ASP. Die hatte ich allerdings nicht für die erste Rasur verwendet. Die Kopfgeometrie erweckte ein paar Befürchtungen - doch dazu später mehr. So sieht der Hobel ausgepackt aus:
Der erste Eindruck ist positiv. Die Verarbeitung sieht sehr ordentlich aus und der Hobel liegt gut in der Hand. Das Gewicht des Dreiteilers ist nicht allzu hoch, mit 80 g aber auch nicht zu niedrig. Auffällig sind zunächst die stark abfallenden Schaumkanten, die ich so bei anderen Hobeln noch nicht gesehen habe. Sie sind sauber verarbeitet, gleichmäßig und gerade. Auseinandergeschraubt sieht er dann so aus:
Auf der Unterseite des Deckels und der Bodenplatte offenbaren sich dann leichte Schönheitsfehler, denn diese wurden nicht poliert. Also keine Verarbeitung auf Mühle-Niveau aber auch kein KO-Kriterium. Bei dem Preis sollte imho aber doch etwas mehr drin sein:
Der wunderschöne Griff ist mit 10,5 cm ziemlich lang und liegt gut in der Hand. Die Länge mit Kopf liegt bei 11 cm. Hier mal im Vergleich mit ein paar anderen Hobeln (von links: Timor 1360 CC Ebenholz, A. P. Donovan - schwarzes Sandelholz, Edwin Jagger DE89l, Merkur 23C):
Nach dem Einlegen einer BIC Platinum macht der Hobel erstmal einen sanften, harmlosen Eindruck. Von oben betrachtet sieht man zunächst nur den relativ kleinen Klingenspalt. Die Klinge zentriert sich beim Zuschrauben von selber. Manuelle Korrekturen an der Ausrichtung waren nicht erforderlich. Gute Verarbeitung. Hier mal in der Draufsicht:
Doch der sanfte erste Eindruck täuscht. Betrachtet man den Kopf von der Seite sieht man, dass die Klinge etwas über die extrem steile Schaumkante hinausragt. Ich hoffe man kann es auf diesen Bildern erkennen:
Die Kombination deutet auf einen mega-direkten Hobel hin. Daher ging ich bei der ersten Rasur kein Risiko ein.
Das Setup:
- Musgo Real glyce Orange Amber
- Truefitt & Hill Authentic No. 10 Skin Protector
- Musgo Real Orange Amber RC
- Omega S-Brush Pro mit Rasierschale
- A. P. Donovan mit Voskhod-Klinge
Um die Gleitfähigkeit zu erhöhen hatte ich den Skin Protector als Pre-Shave-Öl aufgetragen und die sanfte Voskhod verwendet.
Die Rasur verlief ohne größere Blessuren und - ganz wichtig - ohne Rasurbrand . Der gute erste Eindruck beim Handling des Griffs hat sich bestätigt. Der Hobel ist sehr sehr direkt und gründlich. Dabei aber nicht unfair aggressiv. Hätte ich den Durchgang quer zum Strich weggelassen hätten wohl zwei Durchgänge gereicht.
Durch die überstehende Klinge und die steile Schaumkante hatte ich ein paar Probleme immer den richtigen Winkel zu finden. Am Ende gab es dann stellenweise auch diverse winzige Blutpunkte. Die gingen aber mit kaltem Wasser sofort wieder weg. Durch den kleinen Klingenspalt konnte ich mich auch gegen den Strich rasieren. Das ist bei anderen sehr direkten Hobeln nicht immer der Fall.
Der Donovan geht bei der Rasur recht laut zu Werke. Wer nach Gehör rasiert wird das schabende Geräusch zu schätzen wissen.
cucu
Sinner |