Diskussionsnachricht 000000
06.10.2016, 11:51 Uhr
Eremeos
registriertes Mitglied
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Hallo liebe Gemeinde,
ich wollte mich zunächst einmal herzlich Bedanken für die vielen Informationen, die man hier aus dem Forum bekommt. Diese haben mir dabei geholfen, das erste Mal selbst mit einem Messer Hand anzulegen.
Um zu erklären wie es dazu kam, muss ich etwas länger ausholen, gestern war nicht nur die erste Messerrasur, sondern auch gleich mit einem eigens geschliffenen Messer.
Habe mir bei Bartisto ein Gold Dollar bestellt aber der hat natürlich sehr viel zu tun und ich warte noch sehnsüchtig darauf.
Beim Besuch bei meiner Großmutter habe ich auch einmal im alten Badezimmerschrank meines verstorbenen Großvaters gestöbert (selbst Messerrasierer und wäre 96 geworden, deshalb der Besuch bei Großmutter und Grab). Siehe da, seine 4 alten Rasiermesser, ein Punktal, ein Hugo Herbertz und 2 nicht identifizierbare Messer, von dem auf einem nur die Gravur "BUR"und auf der Rückseite ein halb weggeschliffener Name auf "man" endet.
Also mit meiner Oma ins Gespräch gekommen. Die meinte, da ich meinen Opa so Nahe stand, hätte er sicher gewollt, dass ich diese bekomme. Bei ihr verstauben sie eh nur. Mit dem Wunsch, dass ich wenn ich sie besuche auch immer sein altes Rasierwasser (Tabac) auflege. Habe gleich mal an seiner alten Flasche geschnüffelt und bekam sehr männliche Tränen in den Augen. Auf dem Heimweg habe ich mir dann gleich noch die passende Rasiercreme dazu besorgt.
Da mein Großvater seine Messer immer selbst geschliffen hatte, fand ich im Keller auch die entsprechende Ausrüstung dafür. Habe als Kind öfter dabei zugesehen und durfte auch mal selbst Hand anlegen.
Mir war klar, "die schleifst du selber!". Also gleich mal alle Fäden aus dem Forum zum Thema schleifen durchgesucht und mich an die Erklärungen meines Großvaters erinnert.
Meine Wahl viel auf das NoName-Messer ohne jegliche Gravur. War damals das Übungsmesser, an dem mein Großvater sich erstmals mit dem Schleifen versucht hatte. Dementsprechend, hatte es eine unausgeglichenen Schliff. Nach 2 Tagen intensiver Putz-, Schleif- und Lederarbeit, konnte ich, auf ganzer Länge, Unterarmhaare rasieren und den Haartest durchführen. Ein leicht welliger Fehlschliff ist immer noch zu sehen, aber der beeinträchtigt die Rasurqualität überhaupt nicht.
Das gute Ding wollte natürlich auch ausprobiert werden. Da meine bessere Hälfte und ich eh abends eingeladen wurden, dachte ich mir, wieso eigentlich nicht? Also gleich mal munter drauf losrasiert.
Mein Fazit:
Angenehmer als mit der Shavette und komischerweise bin ich auch bei gründlichen Ergebnis schneller. Ein leichtes Ziepen aber nicht störend ist vorhanden. Habe leider keinen Riemen mit grüner Paste zum verweichlichen und keine Erfahrungen mit Bartistomessern, um zu wissen ob ein leichtes Ziepen normal ist. Schiebe es auch auf meinen 5-Tagesbart.
Mein Setup war nach dem Duschen:
-Rasiercreme von Tabac
-Pinsel von Balea mit Kunststoffborsten
-After Shave von Tabac
-After Shave Creme von Alverde zum beruhigen der Haut
Den Wangentest meiner Freundin hat es bestanden und am Abend wurde ich von der Gastgeberin und einer Freundin von ihr darauf hingewiesen, wie gut ich doch dufte, ohne dass ich erwähnt habe, dass ich frisch rasiert sei. Deren Männer leiden unter der Krankheit des fehlenden Gesichtshaars und deshalb wussten diese nichts von der Religion des Rasierens. Da hat meine Dame natürlich gerne damit geprahlt, wie seidenglatt und wohlriechend mein Gesicht nach einer Rasur ist. So wurde auch gleich für Gesprächsstoff am Tisch gesorgt.
Mein abschließendes Fazit:
Ich werde definitiv alle Messer auf Vordermann bringen und selbst schleifen, da es einfach für mich sehr wichtige Erbstücke sind. Tabac wird zudem in die Rotation mit aufgenommen.
Das war es auch schon mit meiner längeren Ausführung. Bei Bedarf stelle ich gerne Bilder von den Messern wie ich sie erhalten habe rein.
Gruß
Eremeos
-- Opa´s alter Bestand, Gold Dollar 66 (Bartisto) & Shavette Urbane Man Merkur 34c ASP Balea Men Kunstfaser & Tabac, Speick, Proraso rot&grün |