Diskussionsnachricht 000053
19.03.2018, 10:53 Uhr
stoppdiestoppel
registriertes Mitglied
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Mabuse schrieb:
Zitat: | Wenn Du über sehr gute, sehr feine Finisher verfügst, ist der ganze Zirkus mit den Pastenriemen aber nicht mehr unbedingt notwendig. Denn auch ein unbehandelter Leinenriemen, im Anschluß an die Steine richtig eingesetzt, erzeugt zwar nur eine ganz, ganz feine Mikrokonvexität, die m.E. nach aber völlig ausreicht.
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Kann ich so nicht bestätigen.
Meine feinsten Naturfinisher (Ohzuko, Shobudani, Thüringer, aber eben insbesondere der Ohzuko)können eine sehr hohe Schärfe erreichen, wobei ich das Selbe ohne Pastenriemen auch mit dem 12K-Naniwa hinbekäme.
Aber: Der blanke Lederriemen reicht zumindest bei mir nicht, um eine ausreichende Mikrokonvexität hinzubekommen.
Ich hatte es aufrichtig versucht, dann aber aufgegeben. Typischer Weise sah das in der Praxis so aus: Nach dem Schärfen top, nach der ersten Rasur immer noch und nach der zweiten auch. Nach der dritten aber brach die Schärfe förmlich in sich zusammen. Der Haartest war dann auch nach ausgiebigem Ledern (200X) nicht mehr möglich. Ich weiß, was mir der ein oder andere jetzt vorhalten wird: Der Haartest habe keine Aussagekraft.
Auch das kann ich persönlich einfach nicht bestätigen. Ein Top-Haartest und eine optimale Rasurvorbereitung sind bei mir fast der Garant für eine perfekte Rasur. Eine optimale Rasurvorbereitung mit einem Messer, das ich so gerade eben zum Haartest überreden kann, zieht bei mir eine unangenehme Rasur nach sich, die auch nicht wirklich dieses Niveau an Gründlichkeit bietet, wie es ein top-scharfes Messer ermöglicht.
Insgesamt haben mich die gemachten Erfahrungen wieder eher von den Naturfinishern abgebracht. Es ist sicherlich total was für die Sinne, sich am GBB mit dem Dilucot in Richtung Ziel zu bewegen, oder am Japaner eine komplette "Nagura-Progression" durchzuführen. Man muss sich ganz anders mit den Steinen auseinandersetzen. Insbesondere die Thüringer sind bei mir totale Diven, die außer finishen genau nichts können (das dafür dann aber ziemlich gut). Im Vergleich bieten sich die Naniwas geradezu "billig" und devot an, man kann hier eigentlich nicht viel falsch machen.
Aber A) ist das auch ein Vorteil und B) kann ich an der Haut echt keinen Unterschied erkennen, ob ich mich am Japaner vom Botan bis zum Tomonagura samt slurry break down durchgekämpft habe oder aber in fünf Minuten auf dem 8k oder 12k Naniwa einen touch-up gemacht habe.
Wenn ich am Naturfinisher dann ohnehin pasten muss, ist jeder Unterschied eh dahin.
Soweit meine persönlichen Erfahrungen und Folgerungen. |