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NassRasur.com-Forum » Rasierklingen und Sicherheitsrasierer » Einsteigeranleitung in den Gebrauch eines klassischen Hobels » Themenansicht

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Autor Thread - Seiten: -1- [ 2 ] [ 3 ]
Diskussionsnachricht 000000
08.03.2007, 19:57 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


Stelle es mal hier herein, mit der Bitte an alle Hobelgurus um Verbesserungsvorschläge, Ergänzungen und Kommentare. Ich hatte die Motivation die Hobelrasur zu erklären, da in den FAQ Bereichen zwar das Volle Programm beschrieben ist, ich aber vor einem Jahr Schwierigkeiten hatte vom Mach3 auf den Hobel zu wechseln. Besonders der "Winkel" war mir nie so richtig einleuchtend.

Es folgt der eigentliche Text in mehreren Beiträgen, danach seid ihr dran mit Kommentaren.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
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Diskussionsnachricht 000001
08.03.2007, 19:59 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


Zielsetzung

Oft scheitert der Umstieg auf die Hobelrasur durch mangelnde Kenntnis. Ein besonders wichtiger Punkt ist das "volle Programm", das hier schon ausführlich beschrieben ist. Ich möchte mit dieser Anleitung den Einstieg in des Handhabung des Hobels selbst erläutern, um Neueinsteigern die ersten Tage zu erleichtern und eine Richtung für ein Selbststudium setzen. Erfahrene Hobler lernen hier nichts hinzu.

Der Text gliedert sich in folgende Unterkapitel:

1. Aufbau des Hobels am Beispiel des Merkur 25c
2. Bedienung des Hobels
3. Die erste Hobelrasur: Methodische Rasur, Richtungstafeln oder einfach drauflos?
4. Aufbewahrung und Pflege des Hobels
5. Hobel auf Reisen
6. Braucht man einen anderen Hobel als den Merkur 25c?

Für das durcharbeiten des Textes werden folgende Zutaten benötig. Ich nenne das ganze das Einsteigerset Hobelrasur

1x Merkur 25c Hobel (kann man in Stahlwarenläden oder im Internet bei den Sponsoren kaufen), Kosten ca. 25 EUR
1x Box mit fünf oder zehn Klingen, Sorte ist völlig egal (im folgenden Testklingen)
1x Box mit scharfen aber gutmütigen Klingen, z. B. Derby, Personna oder Merkur (Arbeitsklingen)
1x etwas Sand oder Salz
1x ein ebenes Holzbrettchen (Schneidebrett aus der Küche)
1x Flasche mit Essig
1x ca. zwei Wochen Durchhaltewillen, da sich evtl. die Haut erst an den Hobel gewöhnen muss

--
Gruß Carsten
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Diskussionsnachricht 000002
08.03.2007, 19:59 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


1. Aufbau des Hobels am Beispiel des Merkur 25c

Der 25c ist der ideale Hobel überhaupt und wurde in dieser Art bereits vor über 100 Jahren erfunden. Sozusagen das Urvieh der modernen Nassrasur.

Er besteht aus drei Teilen. Einem langen Griff, einem Kammteil und einem Deckel. Im Deckel angebracht ist zentral eine Schraube und zu den Seiten hin je ein Stift. Um den Hobel zusammenzusetzen wird der Deckel so auf eine Fläche oder ein Tuch gelegt, dass die Schraube senkrecht in den Himmel zeigt. Jetzt wird die Klinge aufgelegt, danach das Kammteil. Mit zwei Fingern drückt man nun an den Enden des Kannteils die geschichteten Teile zusammen und fixiert sie, während die andere Hand den Griff anschraubt. Sitzt der Griff locker an, kann man den Hobel hochheben und den Griff endgültig festschrauben. Dazu ist es ratsam, den Daumen auf den Deckel zu legen und die beiden Finger auf dem Kammteil neben den Stiften zu belassen. Nicht gegen die Zähne packen und dort Druck ausüben! Sonst besteht die Gefahr sich zu schneiden.

Der Andruck sollte so stark sein, dass nichts mehr wackelt und sich lösen kann. Mehr anziehen ist nicht gut, es strapaziert nur unnötig das Gewinde (nach feste kommt kaputt).

--
Gruß Carsten
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Diskussionsnachricht 000003
08.03.2007, 20:00 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


2. Bedienung des Hobels

Zunächst eine Übung, zu der wir eine Testklinge einlegen. Die Übung mag uns albern vorkommen, aber um zu verstehen wie der Hobel arbeitet ist sie sehr wichtig. Also Zweifel abschalten, Freundin wegschicken und los!

Wir streuen nun auf das Brettchen Salz oder Sand. Dann legen wird den Hobel auf das Brettchen in die bestreute Fläche. Er liegt mit dem Griffende und den Zähnen auf dem Brettchen. Wir heben den Hobel am Griffende mit Daumen und Zeigefinger empor, bis die Griffachse genau senkrecht zur Brettebene verläuft. Wir können sehen, dass die Klinge das Brett noch nicht berührt. Nun ziehen wir den Hobel in Griffrichtung vorsichtig über das Brettchen.

Ole! Wir haben ein hübsches Streifenmuster erzeugt. Auf diese Weise würden wir uns nicht rasieren, sondern nur den Schaum abtragen. Wir merken uns, bei einem Winkel von 0° harken wir nur mit den Zähnen Schaum weg, die Klinge berührt die Haut nicht.

Jetzt wiederholen wir das Experiment, nur heben wir das Griffende nun etwas höher empor. Sagen wir so ca. 15°. Wieder erhalten wir ein Streifenmuster, aber die Klinge ist dem Boden (also später der Haut) schon gefährlich nahe.

Und nun? Klar, nochmals, aber noch etwas höher. Wir versuchen einen Winkel einzunehmen, bei dem die Klinge gerade eben den Boden berührt. Jetzt wird kein Streifenmuster mehr zu sehen sein. Wir haben eine Rasur!

Cool, oder? Aber das war immer noch nicht alles. Wir machen einen weiteren Durchgang, mit deutlich höherem Winkel, so ca. 45° oder mehr. Was stellst du nun fest? Die Klinge will sich im Holz eingraben, das ganze wird recht "hoppelig". (Außer du hast geschummelt und ein Glasbrett genommen. )

Das ist eine extrem wichtige Erfahrung! Wenn der Winkel zu steil ist wird die Klinge versuchen sich in die Haut zu graben. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass eine eingegrabene Klinge kein sonderlich angenehmes Gefühl auf der Haut hinterlässt...

Wichtig ist dabei, dass es hoppelt, obwohl wir keinen Druck ausüben außer dem Eigengewicht des Hobels. Wir packen ja bisher nur das Griffende locker zwischen Daumen und Zeigefinger an. Die Weisheit, nicht aufzudrücken, damit man sich nicht schneidet, stimmt zwar, ist aber nur die halbe Wahrheit. Ein falscher Winkel kann auch ohne Druck zu Hautproblemen führen.

Ist das mit dem Druck denn dann so wichtig, wo doch eigentlich der Winkel entscheidet? Und ob! Versuchen wir es einfach in unserem kleinen Experiment. Wir wählen den idealen Rasurwinkel und gehen noch 5° höher. Jetzt können wir feststellen, dass es ohne Druck noch geht, pressen wir aber mit einem Finger von oben gegen den Griff, so gräbt sich die Klinge wieder ein.

Mit diesen Erkenntnissen gewappnet sind wir bereit für die erste Hobelrasur. - Halt! Stopp! Es liegt noch die Testklinge im Hobel, zudem ist ihr Grad dank unseres Experimentes jetzt derart demoliert, dass wir sie wegwerfen. Zum Schutz unserer Kinder geben wir sie ein ein geeignetes Behältnis und werfen sie nicht "offen" in den Müll.

--
Gruß Carsten
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Diese Nachricht wurde am 08.03.2007 um 20:06 Uhr von Pflegedarfnichtziepen editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000004
08.03.2007, 20:00 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


3. Die erste Hobelrasur: Methodische Rasur, Richtungstafeln oder einfach drauflos?

Geschafft, mittlerweile stehen wir im Bad und fiebern der ersten Rasur mit dem Hobel entgegen. Doch zuvor noch ein wichtiger Punkt. Aus glorreichen Schilderungen im Forum wissen wir, dass die Hobelrasur die bisherige Rasur mit dem Systemrasierer oder gar Elektrorasierer so was von dermaßen in den Schatten stellt, als vergleiche man einen Kaktus mit mit einem Babypo. Diese Vorstellung muss dringend sofort über Bord geschmissen werden! Die ersten Rasurversuche mit dem Hobel dürfen nicht das Ziel unbeschreiblicher Gründlichkeit verfolgen. Es geht ums nackte Überleben der Prozedur, aalglatt wird es mit der Zeit von selbst, wenn sich die Abläufe erst einmal im Hirn festgesetzt haben. Ein Führerscheinbewerber steigt ja auch nicht zum ersten mal in ein Auto mit dem Vorsatz "heute überhole ich Schumi".

So, los geht's. Fühle deinen Bart. Die Haare wachsen in verschiedene Richtungen. Die Wuchsrichtung nennt der Hobler "Strich". Mit dem Strich bedeutet in Wuchsrichtung. Willst du ein Klopapier über das Stoppelfeld schieben, so geht es am leichtesten mit dem Strich. Wenn es dir hilft kannst du dir eine Karte malen und dort deine Wuchsrichtugen einzeichnen.

Bewährt hat sich das Vorgehen, sich in drei Durchgängen zu rasieren. Erst einseifen, dann warten, dann nachseifen, dann mit dem Strich ziehen, dann neu einseifen, dann quer zum Strich ziehen, dann nochmal einseifen und ein letztes Mal gegen den Strich arbeiten. Der genaue Ablauf, besonders das davor und danach (Pre und After Shave) wird unter "Volles Programm" genauer erklärt.

--
Gruß Carsten
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Diskussionsnachricht 000005
08.03.2007, 20:01 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


4. Aufbewahrung und Pflege des Hobels

Ist die Rasur geschafft wird der Hobel in heißem(!) Wasser ausgespült. Anschließend kann man den Kopf noch ausblasen, um Wasser grob aus dem Kopf heraus zu bekommen. Niemals den Hobel mit einem Tuch abtrocknen! Die Klinge ist nur dazu da, die Stoppel zu kappen, nicht um Hände oder Tücher zu verletzen. Es reicht den Hobel hinzulegen. Liegt er auf den Zähnen auf einer planen Ebene, so berührt die Klinge nichts. Eleganter aber nicht zwingend notwendig ist die Aufbewahrung hängend an einem Hobelständer.

Alle ein bis spätestens zwei Wochen ist ein Klingenwechsel fällig. Bei den Preisen der Klingen ist das gerade noch zu verschmerzen (kleiner Scherz). Auf jeden Fall sollte der Hobel zerlegt werden und für 10 bis max. 20 Minuten in einer dünnen, erwärmten Essiglösung baden. Danach sofort gut ausspülen und mit einem Mikrofasertuch abreiben. Alternativ hat sich ein Ultraschallbad bewährt. Ich persönlich verwende das Ultraschallbad, allerdings mit Spüli statt Essiglösung, und trockne die Teile dann mit dem Mikrofasertuch. Man könnte auf die Reinigung verzichten, nur wird der Hobel mit der Zeit einem Tropfstein immer ähnlicher (Kalkablagerung).

Die neue Klinge kann beim Zusammenbau direkt eingelegt werden. Auch wenn wir uns erst in 24 Stunden wieder rasieren. Wir brauchen den Hobel auch nicht zwischen den Rasuren losdrehen, damit sich die Klinge entspannen kann. All das ist Hokuspokus.

--
Gruß Carsten
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Diese Nachricht wurde am 08.03.2007 um 20:11 Uhr von Pflegedarfnichtziepen editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000006
08.03.2007, 20:01 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


5. Hobel auf Reisen

Jetzt macht sich die Entscheidung für einen traditionellen Hobel wie den 25c bezahlt. Wir können ihn zerlegen und die Einzelteile finden bequem im Kulturtäschchen platz. Damit die Teile nicht aneinander scheuern oder klimpern könnte man sie in einzelne kleine Plastikbeutel packen, aber so ein Merkur Hobel ist kein Mimöschen und steckt einiges weg. Achtsam sollte man mit den Klingen sein. Da die einzelne Klinge mit 10 Cent nicht die Welt kostet lege ich im Hotel eine neue ein, die ich bei Abreise entsorge. Bitte keine zusammen gesetzten Hobel mit eingelegter Klinge im einer Tasche transportieren.

Wichtiger auf Reisen ist ein Reisepinsel (oder gar kein Pinsel). Doch zum Thema Pinsel gibt es bereits andere Anleitungen, Tipps und die FAQ.

--
Gruß Carsten
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Diese Nachricht wurde am 08.03.2007 um 20:14 Uhr von Pflegedarfnichtziepen editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000007
08.03.2007, 20:02 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


6. Braucht man einen anderen Hobel als den Merkur 25c?

Ehrlich? Nein, den braucht man nicht. Andere Hobel sind nicht gründlicher und auch nicht sanfter, geschweige denn beides zugleich. Trotzdem braucht das Sammlerherz viele viele Hobel. Und die experimentierfreudigen brauchen viele viele Hobel. Und die Hersteller hoffen dass du auch viele viele Hobel brauchen wirst.

Wer einmal einen sanfteren Hobel probieren möchte, der kauft sich am besten einen Merkur (nicht Porsche) 933. Dann hat man einen Reisehobel mit sehr kurzem Griff und Seifenspalt statt Zahnkamm, und man kann bei Bedarf auch noch tauschen. Nein, nicht mit anderen Rasierbegeisterten, sondern unter den beiden Hobeln. So hat man einen kurzen Reisegriff und einen langen Alltagsgriff - beides mit entweder einem Zahnkamm oder einem Seifenspalt.

Ganz mutige kaufen sich in Ergänzung noch den Merkur 37c oder 37g (Codename reißende Bestie) oder einen Merkur Futur (Codename Sparschäler). Wirklich nötig für eine gründliche Rasur sind diese beiden Modelle auch nicht.

Deutlich mehr Komfort kann aber der Einsatz der zu einem persönlich passenden Klingensorte bringen. Manche schwören hier auf die japanisch extrem scharfe Feather, andere bevorzugen ein gutmütiges Arbeitstier wie die günstige türkische Derby. Um das Ausprobieren kommt keiner herum, allgemein gültige Tipps oder die Superklinge gibt es leider nicht.

Mein letzter Tipp:
Hüte dich vor verstellbaren Hobeln! Die Verstellung der Hobel hat für den Neueinsteiger nicht nur keinen Sinn (streng genommen hat sie eigentlich gar keinen Sinn), nein sie verwirrt nur unnötig. Und so manche falsche "Dosierung" hat dazu geführt, dass Anfänger den Hobel frustriert wieder in die Ecke schmeißen.

Erst wenn du ein halbes Jahr oder länger eine Hobelrasur täglich betreibst, dann bist du so weit über die Anschaffung eines nicht nötigen verstellbaren Hobels nachzudenken.

Hinweis:
Dies ist eine Schilderung aus meiner persönlichen Erfahrung heraus. Bei dir kann es anders sein. Nicht jedes Männergesicht gleicht den anderen, nicht jeder rasiert wie die anderen.

--
Gruß Carsten
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Diskussionsnachricht 000008
08.03.2007, 21:39 Uhr
~henning
Gast


Meine Version:

1. Der ist nicht ideal, weil nicht verstellbar. Der kann daher vielen passen, aber nicht allen. Ich finde den Progress oberideal, andere nicht, egal.

2. Der Winkel ist richtig, wenn der Bart abgeht und die Haut dranbleibt. Gute Klingen sind eigentlich wichtiger. Die Feather ist mir zu scharf und deswegen auch nicht ideal für mich. Die Derby oder Personna sind mir viel lieber, weil sie mehr verzeihen, bei ähnlicher Schärfe.

3. Wie beim Systemie. Und wer keinen hatte: So wie's paßt, denn irgendwann paßt's.

4. Blabla. Abspülen und weglegen, fertig. Ideal, wenn man zwei oder mehr Hobel benutzt, dann kann er durchtrocknen. Essig greift Chrom an, äußerste Vorsicht. Deine Anleitung gilt eher für Gegenden mit sehr hartem Wasser und ist daher sehr speziell.

5. Die Hobel sind so klein, warum zerlegen? Macht man das mit dem Systemie auch? Stammt noch aus der Zeit als man mit Kutsche reiste. Da war wenig und leichtes Gepäck top.

6. Nun ist gut. Hütet euch blos nicht vor dem Progress. der ist verstellbar, weil jedes Gesicht und jeder Bart anders ist. Nochmal zur Erinnerung: Nur weil er verstellbar ist, muß man ihn ja nicht dauernd verstellen. Meiner läuft immer auf Stufe 4, weil die für meine Visage am besten ist. Und deswegen geht mit dem Progress immer noch was ab, egal womit ich mich vorher rasierte. Und das völlig ohne Blessuren. Bei mir, obwohl andere mit dem Probleme hatten. Das heißt aber, wenn es den verstellbaren Progress nicht gäbe, hätte ich nicht den idealen Hobel für mich. Für mich ist z. B. der 25 ein 100 Jahre alter Hobel mit entsprechendem Handling. Ich habe einen Ur-Gilette, den ich benutze weil er taugt. Aber er ist für mich um Klassen schlechter als der 500, wie andere Zahnkammhobel auch. Selbst der Futur, vor dessen Gefährlichkeit ich immer warne und den ich so häßlich finde, ist besser als diese alten Heuwender. Meinen Mühle R89 und eine Ur-Gilette-Kopie habe ich deswegen verschenkt.

Nicht ärgern Carsten

Danke

Diese Nachricht wurde am 08.03.2007 um 21:46 Uhr von henning editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000009
08.03.2007, 22:07 Uhr
abc123
registriertes Mitglied


henning schrieb:

Zitat:
Ideal, wenn man zwei oder mehr Hobel benutzt, dann kann er durchtrocknen.

...

Macht man das mit dem Systemie auch?

 
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Diskussionsnachricht 000010
08.03.2007, 23:05 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


Ich bin ganz und gar nicht verärgert. Ich habe nur eine klare Orientierung als absoluter Hobelneuling nicht gehabt, und möchte anderen Teile meines Leidensweges ersparen. Nicht jeder setzt sich über Monate mit Rötungen im Gesicht dem Spott seiner Arbeitskollegen aus, um an Ende eine zufriedenstellende Rasur auch mit dem Hobel zu beherrschen. Ich bin mittlerweile mit dem Hobel zufriedener als mit dem Mach3.

Die Anleitung soll sich wie schon erwähnt an Neulinge wenden. Eines meiner größten Probleme am Anfang war, dass ich einen Futur gekauft hatte. Der war mir zu brutal und ich habe es immer auf falsche Einstellung geschoben. Einfach in der Annahme richtig "eingedreht" müsse sich die perfekte Rasur von selbst ergeben. Ein Anfänger sollte sich zunächst nur mit Druck und Winkel auseinander setzten. Mit diesen beiden Parametern hat er mehr als ausreichend Raum sich zu entwickeln und ein Gefühl für eine Hobelrasur zu bekommen.

Zu sagen >>Haare weg, Haut noch da, fertig!<< reicht meines Erachtens nicht die anfängliche Neugier eines Beginners zu befriedigen. Abgesehen davon würde ich einen komplett unerfahrenen Gehilfen nicht mit den Worten "wenn nachher die Wolle ab ist und das Schaf noch selbständig laufen kann ist es richtig" auf sich allein gestellt in den Stall schicken.

Sicherlich kann man darüber streiten, ob man dem Anfänger nicht eher den 23c nahe legen sollte, anstatt des Zahnkammhobels 25c. Ich denke dass man am Zahnkammhobel am deutlichsten das Prinzip der Hobelrasur sehen und erleben kann. Dagegen und für einen 23c sprechen die von mehreren als sanfter bezeichnete Rasur mit einem Seifenspalthobel.

--
Gruß Carsten
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Diskussionsnachricht 000011
09.03.2007, 00:56 Uhr
Badener
registriertes Mitglied


Ich habe mit meinem Hobel seit 3 Wochen permanenten Rasurbrand - dabei benutze ich als Hobel den 34C und einen Gilette Superglide, an Klingen habe ich die Rotbart, Merkur und Willkinsson ausprobiert.

Ich denke mal, die "Spielerei" mit dem Brett wird mir weiterhelfen - das ist ein guter Input. Die Rasurseifen vertrage ich (habe ich auch mit dem Systemrasierer vorher benutzt), AfterShave ist auch schon lange bewährt, drücken beim Hobeln tu ich nimmer, also ist wohl der Winkel falsch.

Deshalb finde ich die Einführung hier sehr gut und möchte mich auf diesem Weg bei Pflegedarfnichtziepen für die Mühen und die Arbeit bedanken, die er auf sich genommen hat....

--
42
 
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Diskussionsnachricht 000012
09.03.2007, 07:31 Uhr
Hobel_Heini
registriertes Mitglied


Pflegedarfnichtziepen schrieb:

Zitat:
2. Bedienung des Hobels
Wir streuen nun auf das Brettchen Salz oder Sand. Dann legen wird den Hobel auf das Brettchen in die bestreute Fläche. Er liegt mit dem Griffende und den Zähnen auf dem Brettchen. Wir heben den Hobel am Griffende mit Daumen und Zeigefinger empor, bis die Griffachse genau senkrecht zur Brettebene verläuft. Wir können sehen, dass die Klinge das Brett noch nicht berührt. Nun ziehen wir den Hobel in Griffrichtung vorsichtig über das Brettchen.

Die Griffachse senkrecht zur Brettebene? Dann müsste der Rasierer entweder auft dem Kopf oder auf der Achse stehen. So kriegt man kein Zen-Muster ins Salz geharkt. Meinst Du vielleicht parallel?
Leicht irritiert:
Hobel_Heini
P.S.: Ansonsten eine Super Anleitung!!!

--
Bock Silberspitz - Valobra Mandel- Futur - Personna
 
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Diskussionsnachricht 000013
09.03.2007, 08:56 Uhr
~henning
Gast


Guten Morgen
Hallo abc123
Ein Sytemie muß eigentlich nicht so durchtrocknen, weil ich noch nie erlebte, daß die Klingen oder der Rasierer Rost ansetzten. Bei einigen doppelseitigen Klingen (auch Personna) habe ich genau das aber erlebt und dann setzt sich dieser Rost am Hobel ab und ist teils schwer zu entfernen. Besonders wurde das von Forumsmitgliedern bei den Single-Edge Klingen gesehen, so daß die Klingen nach der Rasur komplett aus dem Hobel mußten.

Hallo Pflegedarfnichtziepen
Ein 23c ist mit Sicherheit genauso ideal oder falsch wie der 25. Ich empfehle ihn trotzdem manchmal als Einsteigerhobel, weil er im allgemeinen hier als eher sanft aber gründlich eingestuft wurde. Zum 25c fehlen da einfach auch die Rückmeldungen. Adjustable, Superspeed, 23, 34, 37, Progress und auch Futur sind nunmal die meißtdiskutierten im Forum und damit sicherlich etwas wie der Standard. Wobei ich Dir aber unbedingt zustimme, daß der Futur als Anfängergerät gänzlich ungeeignet ist und eher von Fortgeschrittenen genutzt werden sollte. Ich warne nochmals in aller Deutlichkeit vor dem. Er ist ein fantastischer Hobel, muß aber zwingend ab ca, Stufe 1,5 langsam erforscht werden und das mit guten Klingen wie Personna oder Derby und Merkur. Den mit einer Feather unbedarft ausprobieren zu wollen, womöglich in Stufe 3 (er hat ja so viele, was soll schon passieren) kann an akuter Selbstverstümmelung grenzen.

Hallo Badener
Versuche mal Derby-Klingen, wenn Du daran kommst. Ich habe gemerkt, daß es einfach mehr an den Klingen liegt als am richtigen Winkel, was ich zugegeben etwas salopp beschrieb. Trotzdem ist es aber die einzige Erkenntnis, der Winkel ist richtig wenn der Bart abgeht. Der 30° Winkel stimmt auch nicht immer. Ich muß gegen den Strich den Winkel steiler stellen. Und was beim Systemie an Pflegeprodukten passte, muß beim Hobel trotzdem nicht stimmen, denn der geht ja mehr zur Sache, weshalb Du vielleicht doch mal sanftere Produkte nehmen solltest. Wobei ausprobieren sich immer über mehrere Tage ausschließlicher Verwendung hinziehen sollte. Einmal nehmen und paßt nicht ist da sicherlich der falsche Weg.

Danke
 
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Diskussionsnachricht 000014
09.03.2007, 09:14 Uhr
~TomH
Gast


Moin Carsten,

...Hut ab, toll gemacht, damit kann, denke ich, jeder Neuling etwas anfangen...
 
(Gast) Zitatantwort || Editieren || Löschen
Diskussionsnachricht 000015
09.03.2007, 10:29 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


Hobel_Heini schrieb:

Zitat:
Pflegedarfnichtziepen schrieb:

Zitat:
2. Bedienung des Hobels
Wir streuen nun auf das Brettchen Salz oder Sand. Dann legen wird den Hobel auf das Brettchen in die bestreute Fläche. Er liegt mit dem Griffende und den Zähnen auf dem Brettchen. Wir heben den Hobel am Griffende mit Daumen und Zeigefinger empor, bis die Griffachse genau senkrecht zur Brettebene verläuft. Wir können sehen, dass die Klinge das Brett noch nicht berührt. Nun ziehen wir den Hobel in Griffrichtung vorsichtig über das Brettchen.

Die Griffachse senkrecht zur Brettebene? Dann müsste der Rasierer entweder auft dem Kopf oder auf der Achse stehen. So kriegt man kein Zen-Muster ins Salz geharkt. Meinst Du vielleicht parallel?
Leicht irritiert:
Hobel_Heini
P.S.: Ansonsten eine Super Anleitung!!!

Au ha, klar. Da habe ich total daneben gehauen. Ich meinte parallel zur Ebene. Danke für den Hinweis.

--
Gruß Carsten
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Diskussionsnachricht 000016
09.03.2007, 10:49 Uhr
hein
registriertes Mitglied


Zu 1. Ich finde die Anleitung viel zu speziell. Vor allem die absolute Lobpreisung des 25c. Du kannst ja gerne exemplarisch an einem Hobel Deine Anleitung verfassen, ich finde es aber nicht richtig, den als den einzig richtigen und wahren Einsteigerhobel und überhaupt zu deklarieren.

Zu 2. Meinetwegen. Nette Spielerei.

Zu 3. Ich finde es leicht kritisch, einem Einsteiger drei Durchgänge zu empfehlen, trotz Verweis auf das VP. Vielleicht liest man das nicht gleich auch noch (wer hat schon Lust, erst stundenlang zu lesen?) und wundert sich dann ein wenig...

Zu 4. Mikrofaser macht aber nicht richtig trocken. Oder? My way: Hobel aufrecht hinlegen, also die schmale Seite nach unten, und dann auf etwas drauf, dass Wasser aufnimmt. So saugt sich der Hobel trocken. Das reicht völlig. Man muss auch bedenken, das zuviel als "zwingend notwendig" deklarierter Schnickschnack die Leute eher abschreckt als zu helfen. Mal ehrlich: Putzen ist OK, aber ständig solch ein Aufwand? Wer macht das schon?

Zu 5. Kann man meiner Meinung nach weglassen.

Zu 6. Ich bin absolut gegen diese Verurteilung verstellbarer Hobel.

Insgesamt: Schön, dass Du Dir so viel Arbeit machst. So eine Anleitung ist sicherlich hilfreich. Aber: Ich finde, die Detailverliebheit Deiner Ausarbeitung (die an sich nicht schlecht ist) führt leider an manchen Stellen dazu, dass doch sehr indiviuelle Meinungen geäußert werden. Vielleicht sollte man insgesamt gar nicht so sehr ins Detail gehen? Ich würde ein wenig nachbessern, aber am besten, Du wartest erst mal ein paar Tage ab, was der Rest so schreibt.

Nur meine Meinung. Viel Erfolg mit dem Text!
Gruß hein.
 
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Diskussionsnachricht 000017
09.03.2007, 10:59 Uhr
Raymond
registriertes Mitglied


Hallo,

ich finde die Anleitung super.
Ich denke auch, dass Anfänger nicht mit einem verstellbaren Hobel anfangen sollten. Gerade am Anfang dreht und schraubt man an allen Ecken und Enden. Da sollte man eine Variable erstmal rauslassen. Klar kann man von jemand die Disziplin fordern erstmal auf einer sanften Stufe zu hobeln bis man den Dreh raus hat. Die Versuchung wird aber auf alle Fälle da sein anstatt auf Winkel eher am Seifenspalt rumzuschrauben. Das Ergebnis ist Frust.
Ausserdem stellt der Preis von einem Progress schonmal eine Hemmschwelle dar.

so long and thanks for all the fish

Ray
 
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Diskussionsnachricht 000018
09.03.2007, 11:20 Uhr
DevilJoe
registriertes Mitglied


Find die Anleitung an sich auch gut, nur der letzte Teil über das abwerten anderer Hobel find ich persönlich unöglich!

1. es gibt wahnsinnig viele Leute für die ein verstellbarer Hobel der Gral der Hobelrasur ist. Ich denke das hat einen Grund.
2. den 37c als reißende Bestie zu bezeichnen hat Bild-Niveau, genau wie Spargelschäler für den Futur. Nur weil so etwas nicht dein Hobel ist, muss es nicht sein das ein anderer damit super zurecht kommt.
3. Ich weiß das du das für Anfänger schreibst, aber nach solchen Aburteilungen wird vielen potentiellen Hobel-Wahnsinnigen die Lust am testen vergehen.

Auch die Empfehlung des 35c wundert mich hier im Forum wird doch meist der 23c bzw 34c als Einsteigerhobel angepriesen, da die offene Zahnung anfangs auch etwas agressiver ist.

zu 5:
Es gibt von Merkur ein Lederetui in dem man einen geladenen Hobel rein tun kann, funtionniert mit meinem prima und haben auch keinen Nahcteil für die Tasche oder die Klinge bemerkt. In etwas günstiger auch als Plastikbox zu bekommen.
Ich dneke nur dasd dies doch ne Erwähnung wert ist, vor allem für Leute die evtl immer Wochenendweise unterwegs sind und keine Lust haben jeden Tag eine Klinge weg zu werfen (der dann nach 2 Tagen)

mg Joe

--
Wacker 1001; Zwilling 8/8" von Mecky | Merkur 37c, Gilette Ajustable | Persona Rot | Silber-Böckchen

Diese Nachricht wurde am 09.03.2007 um 11:22 Uhr von DevilJoe editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000019
09.03.2007, 11:50 Uhr
abc123
registriertes Mitglied


@henning
Nicht persönlich nehmen aber den Gedanken einen Hobel "durchtrocknen" zu lassen fand ich nach 2 Bier doch amüsant. Nach meiner Erfahrung bildet sich ein Seifenfilm auf der Klinge und dem Hobelkopf, so daß das Wasser richtig abperlt. Kurz ausschütteln, hinlegen und mein Hobel ist nach einer halben Stunde trocken.

gruß!
 
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Diskussionsnachricht 000020
09.03.2007, 12:24 Uhr
DOVO1970
registriertes Mitglied


Hallo !

Ich finde die Anleitung gut durchdacht und sehr gut gelungen.

Da es aber beim Modell auch viel auf die Optik ankommt (ich mag z.B.: rein optisch nur kurze Griffe) wäre es vielleicht auch für Anfänger interressant in so einer Anleitung eine Auswahl der Modellen die es gibt mit ihren jeweiligen Eigeschaften anzuhängen.

Wie in diesem Beitrag zum Beispiel:

forum.NassRasur.com/showtopic.php?threadid=5773

Gruss
Helmut

Diese Nachricht wurde am 09.03.2007 um 12:25 Uhr von DOVO1970 editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000021
09.03.2007, 12:37 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


*** Anregung eingearbeitet ***

5. Hobel auf Reisen

Jetzt macht sich die Entscheidung für einen traditionellen Hobel wie den 25c bezahlt. Wir können ihn zerlegen und die Einzelteile finden bequem im Kulturtäschchen platz. Damit die Teile nicht aneinander scheuern oder klimpern könnte man sie in einzelne kleine Plastikbeutel packen, aber so ein Merkur Hobel ist kein Mimöschen und steckt einiges weg. Achtsam sollte man mit den Klingen sein. Da die einzelne Klinge mit 10 Cent nicht die Welt kostet lege ich im Hotel eine neue ein, die ich bei Abreise entsorge. Bitte keine zusammen gesetzten Hobel mit eingelegter Klinge im einer Tasche transportieren.

Wer den Hobel nicht für einen Transport zerlegen möchte, der kann von Dovo ein Lederetui kaufen, in das der Hobel zusammengebaut hineinpasst. Der große Vorteil einer solchen Lösung ist, dass man die Klinge nicht wechseln braucht. Je nach Geschmack und Geldbeutel passen die Hobel mit kurzem Stil auch in eine speziell dafür hergestellte Metalldose mit Holzeinlage, wie sie z. B. von Mühle angeboten wird. Der 25c ist für diese Dose jedoch zu lang, will man absehbar auch eine Dose kaufen sollte man überlegen, ob nicht ein Hobel mit kurzem Griff sinnvoller ist. Die Köpfe der Merkur Modelle unterscheiden sich dabei nicht, solange man den gleichen Typ wählt (unverstellbarer Zahnkamm oder unverstellbarer Seifenspalt).

Wichtiger auf Reisen ist ein Reisepinsel (oder gar kein Pinsel). Doch zum Thema Pinsel gibt es bereits andere Anleitungen, Tipps und die FAQ. Auch gibt es für Männer mit extrem wenig Platz im Gepäck Rasierprodukte wie das Rasieröl von Somersets. Die Suchfunktion des Forums sollte dazu genug Lesestoff liefern.

--
Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC
 
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Diskussionsnachricht 000022
09.03.2007, 13:20 Uhr
Drei
registriertes Mitglied


Mein lieber Mann, da hast Du Dir ganz schön Arbeit gemacht, Pflegedarfnichtziepen! Der Respekt gebietet, Dir ein feedback zu geben.

Deine Anleitung ist sehr ausführlich, manchmal für meinen Geschmack etwas zu ausführlich. Ich denke, die Anleitung gewinnt, wenn man sie an bestimmten Stellen kürzt.

Zitat:
Der 25c ist der ideale Hobel überhaupt

Besser finde ich: "Der 25c ist ein klassisches Hobelmodell."

Zitat:
Die Klinge will sich im Holz eingraben

Der Klingenwinkel beim 25c definiert sich für mich wie folgt. Spüre ich den Zahnkamm, ist der Winkel zu flach. Ein zu steiler Winkel rasiert ebenfalls nicht, weil das glatte Kopfoberteil über die Haut rutscht. Das Eingraben des Hobels kenne ich lediglich bei nicht ausreichend gespannter Haut.

Zitat:
>Es geht ums nackte Überleben der Prozedur

Bei solchen Formulierungen entsteht der Eindruck, Hobel seien gefährlich, was sie defacto nicht sind.

Zitat:
dass die Hobelrasur die bisherige Rasur mit dem Systemrasierer oder gar Elektrorasierer so was von dermaßen in den Schatten stellt, als vergleiche man einen Kaktus mit mit einem Babypo

Hmm. Ich würde die Formulierung vielleicht etwas abschwächen. Wenn sich jemand mit dem Mach3 gegen den Strich rasieren kann, dürfte keine große Differenz zum Hobel sein.

Zitat:
Alle ein bis spätestens zwei Wochen ist ein Klingenwechsel fällig.

Ich würde keine Zeitangabe machen. Die Wechselintervalle sind zu individuell. Wenn einer seinen 5-Tage-Bart rasiert...

Zitat:
Auf jeden Fall sollte der Hobel zerlegt werden und für 10 bis max. 20 Minuten in einer dünnen, erwärmten Essiglösung baden.

Bei starker Verschmutzung ja, keine Einwände. Das Argument für die fehlende Zeitangabe siehe oben.


Die Prozedur mit Brettchen und Testklingen würde ich mir noch einmal überlegen. Die Rasur wird sonst so generalstabsmäßig aufgebläht, dass viele Einsteiger abgeschreckt werden. Wenn sie unbedingt rein muss, auf jeden Fall vorher ausprobieren! Ich meine, die Klinge gräbt sich nicht ins Holz.

Übrigens, die Erklärung der Wuchsrichtung ist oberklasse!!
 
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Diskussionsnachricht 000023
09.03.2007, 13:45 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
registriertes Mitglied


*** Ergänzung ***

7. Ich habe schon ein anderes Hobelmodell oder der 25c gefällt mir nicht, was nun?

Tief durchatmen und enspannt zurücklehnen. Niemand muss meine Vorliebe für ein bestimmtes Modell teilen. Die Anleitung ist für jeden Hobel gültig. Man sieht beim Harken auf dem salzbestreuten Brett möglicherweise keine Streifenmuster, insbesondere dann nicht, wenn der Hobel eine glatten Seifenspalt besitzt. Das über den richtigen Winkel geschriebene gilt aber analog. Schau dir den 25c einfach auf einem Foto an und führe die Anleitung als Gedankenexperiment durch. Danach legst du deinen Hobel auf den Unterarm, und suchst dort den richtigen Winkel. Anstatt es am Salz zu sehen kannst du es spüren, aber immer mit dem nötigen Respekt vorgehen, Arme sind keine Holzbretter!

Nahezu alle heute auf dem Markt (als Neuware) kaufbaren Hobel haben als Deckelplatte entweder die mit langer oder kurzer Schraube von Merkur, dazu entweder die Merkur Zahnplatte oder Merkur Seifenspaltplatte. Unterschiede gibt es beim Griff. Es gibt verschiedene Längen und Formen von Merkur selbst (alle aus Metall) und diverse Fremddesigns auch aus anderen Materialien wie z. B. von Edwin Jagger aus England. Da all diese Hobel den gleichen, von Merkur produzierten Kopf besitzen, ist ihre Rasureigenschaft identisch. Man kann also nach Herzenslust seinen Liebling wählen.

Ausnahmen im Rasurverhalten stellen die von Merkur produzierten Modelle 37, Progress, Futur und Vision dar. Der Kopf des Progress ist dem "Normalkopf" so ähnlich, dass er sich gleich verhält, jedoch verstellt werden kann. Futur und Vision lassen eine Verstellung zu, sind aber in ihrer Kopfform von den "Normalmodellen" deutlich verschieden. Der 37c oder 37g spannt die Klinge schräg und verwunden ein (Torsionshobel). Dies führt zu einer extrem steifen Klinge und verändert die Eigenschaften der Rasur hin zu einer sehr gründlichen Rasur, die aber erlernt werden will. Wer als Fahrschulwagen schon direkt einen Porsche Carrera GT gefahren ist kann natürlich auch direkt mit einem 37'er oder Futur Hobel anfangen.

8. Aber der Anfängerhobel soll doch der 23c sein?

Das stimmt auch, nur bildet er keine so schönen Streifenmuster und ich hätte mir ein anderes Experiment einfallen lassen müssen.

Der große Unterschied zwischen 23c und 25c ist, dass beim 25c die Klinge "freier" über die Haut gleitet. Beim 23c kann man durch Ausüben von Druck weniger schlimmen Schaden anrichten als beim 25c, da der Bügel (Seifenspalt) die Haut eindrückt, und somit von der Klinge weg bewegt.

Bei zu festem Druck "meldet" sich der 25c sofort durch das Eingraben der Klinge und dem dadurch bedingten "Hoppeln". Instinktiv wird man sofort geneigt sein den Druck zu reduzieren. Beim 23c kann es passieren, dass man den zu groß ausgeübten Druck erst viel später an geröteter Haut feststellt (Rasurbrand) und erst einmal dutzende verschiedener Aftershaves durchprobiert, bis einem auffällt dass weniger Druck oft mehr ist.

Meine (ganz persönliche) Empfehlung ist, dass jemand, der von der Messerrasur kommt und den Hobel als "schnelle Alternative" für sich entdecken möchte, zum 25c greifen sollte. Ein Nassrasierer, der vom Systemi zum Hobel wechseln möchte, wird am gutmütigen 23c eher Gefallen finden.

Wer vom Elektrorasierer umsteigen will und das nötige Kleingeld aufbringen kann, der sollte zunächst mit einem Systemrasierer zwei bis drei Monate rasieren. Dann hat sich die Haut an die Nassrasur gewöhnt und man hat einen weiteren Vorteil. Die Stoppel, die noch stehen bleiben weil es mit dem Hobel noch zu ungewohnt vorwärts geht, lassen sich durch Nachrasieren mit dem Systemi beseitigen. So hat man auch in der Umstellungsphase immer Schmusewangen.

--
Gruß Carsten
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Diskussionsnachricht 000024
09.03.2007, 14:06 Uhr
Otthardt
registriertes Mitglied


Hi,
sehr schön und ausführlich, meiner Meinung nach dürfte bei einigen Punkten die persönliche Meinung deutlicher zu Tage treten, z.B. Wahl des Hobels und Ansicht zu verstellbaren Hobeln. Wenn sich durch Essig Chrom beschädigen lässt sollte Punkt 4 überarbeitet werden, da kann ich aber persönlich nichts zu sagen, da ich meine Hobel bis jetzt nur mit Seife und Nagelbürste sauber bekommen habe.
Prima Idee eine Hobelanleitung zu machen und Respekt vor der Mühe.

Schönes Wochenende wünscht

Otthardt
 
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