Diskussionsnachricht 000088
11.04.2022, 17:19 Uhr
Ramses333
registriertes Mitglied
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Hallo Forum,
erst einmal vielen Dank für die Antworten!
Ich hätte den letzten Beitrag von mir ausführlicher schreiben sollen...
Aber eines nach dem anderen!
Zitat: | Vielleicht liegt es an der Ausleuchtung. Ich bilde mir ein, dort eine kleine Welle zu sehen. Beim Schleifen sollte man erst einmal schauen, dass man die Schneide gerade bekommt.
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Das ist völlig korrekt!
Da ist eine deutliche Wölbung in der Klinge.
Mir war und ist aber nicht klar, daß man dies reparieren oder ausgleichen könnte.
Ist ja alles gehärtet und somit spröde.
Biegen ist sicherlich nur sehr begrenzt möglich und führt schnell zum Bruch.
Lieber eine Wölbung, als ein unfreiwillig zweiteiliges Messer.
Für Hinweise bin ich aber aufnahmebereit, da schiefe Messer nach meiner bisheringen Erfahrung eher normal als selten sind.
Zu meinem neuen 1000er habe ich meine Schilderung wohl unzulässig verkürzt.
Ich bin mir jetzt gar nicht mehr so sicher, was ich vor Eintreffen des großen Steins gemacht habe.
Erst einmal ganz wichtig!
Das Bild zeigt das Messer im Ankunftszustand. Da habe ich noch nichts daran gemacht! (Ankunftsdoku ist mir immer wichtig!)
Vielleicht sieht man, wenn man reinzoomt, daß der Schliff doch seehhr grob ist.
Der Verkäufer hatte das Problem, daß er das Messer nicht scharf bekam und dauernd Ausbüche in der Klinge hatte.
Seine Schlussfolgerung war, daß das Messer zu hart sei, daß man versäumt hatte es zu vergüten!
Daß man Rasiermesser vergütet, war mir neu, ich war eher der Meinung, daß Rasiermesser so hart wie möglich sein sollten.
Daher habe ich das Messer aus reiner Neugierde sozusagen als defelkt und sehr günstig erstanden.
Die Ausbrüche waren in der Tat vorhanden.
Nun schrieb mir der Verkäufer aber, daß er zum Schärfen Diamantplatten bis 4000er verwendete.
Danach war "Politur" angesagt.
Der letzte Schliff war aber in meinen Augen weit von 4000 entfernt!
Mit meinen Steinen erhielt ich auch keinerlei Ausbrüche. Solche sind nur noch rudimentär vorhanden, wo ich wegen der Rundung der Klinge mit meinen Steinen diese noch nicht vollständig erreicht hatte.
Meine Vermutung, was anderes habe ich nicht, seine Diamantplatten sind ungeeignet, vielleicht auch zu grob.
Ich habe ihm beim Schärfen nicht über die Schulter geschaut, daher habe ich dazu nicht mehr.
Ich habe mit meinem alten 1000er die Facette gebildet, und das Messer dann erst einmal so, wie es war, an meinen anderen Steinen geschärft.
Als dann mein großer 1000er ankam, habe ich die Klinge begradigt (Schlittschuh - hatte ich mir schneller vorgestellt) und anschließend mit dem großen 1000er die Facette gebildet.
Vorher habe ich den Rücken aber noch vorne um rund 1/10 mm (insgesamt) verkürzt; er war vorne breiter als im Verlauf hin zum Erl.
In meinen Augen war das Messer noch nicht scharf, als ich die Tätigkeit uhrzeitbedingt abbrach.
Aus reiner Neugierde behandelte ich das Messer dann mit Chromoxid und Polierpaste (auf Riemen selbstverständlich).
Danach bestand das Messer, Haartests, wenn auch nicht gut.
Das war nur meiner Neugierde geschuldet, machte nicht viel Arbeit. Daß ich das Messer mit meinen feineren Steinen weiter schärfen würde, war natürlich selbstverständlich, ich hatte nur zu diesem Zeitpunkt nicht mehr die Zeit (und auch nicht mehr die Lust).
In meinen Augen ist der große Stein feiner als 1000, aber (natürlich) zu grob fürs Finish.
Rasur war möglich, müsste für ein ordentliches Rasiermesser aber besser sein.
Ich habe das Messer dann vor(vor?)gestern auf meinem 8000er und abschließend auf dem 10.000er geschärft und dann "poliert".
Rasur ist möglich und m.E. auch ordentlich.
In meinen Augen ist das Messer (noch?) nicht so "aggressiv" wie mein Böker, das Kobar und das Giesen&Forsthoff, was aber auch am zumindest leicht größeren Winkel der Klinge liegen könnte. Müsste um die 17° sein, vielleicht etwas mehr oder auch etwas weniger.
Kommt darauf an, wo sich der wirkliche Auflagepunkt des Rückens auf den Steinen befindet.
Zitat: | ich habe mir erlaubt, Dein Foto einmal für einen Hinweis zu benutzen.
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Das ist völlig i.O. Meine Bilder dienen der Dokumentation, der Sinn und Zweck ist es, Fehler zu erkennen und zu berichtigen. Daher ist eine Benutzung sogar ausdrücklich erwünscht!
Zitat: | Ich sehe einen leicht konvexen Schneidenverlauf, der ist korrekt.
Ich sehe aber keine Schärffacette. Sie sollte bei einem 1000er, und das ist eine Körnung zum Setzen der Facette und mehr nicht, klar auf dem Foto erkennbar sein.
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Wie ich jetzt schrieb, weiß ich natürlich nicht, was der/die Vorbesitzer genau gemacht haben.
Der Schliff war sehr grob, welcher Winkel durch Abklebung des Rückens(?) gewählt wurde, ist mir auch nicht bekannt.
Hier mal der Iststand;
https://abload.de/img/8002p8k0n.jpg
https://abload.de/img/8005jcjgw.jpg
Ich sollte dazuschreiben, daß ich es mit den feinen Steinen (8000 + 10.000) nicht sonderlich übertrieben habe. Habe nur darauf geachtet, daß die Facetten den entsprechenden Schliff annahmen.
Zitat: | Was ich jedoch sehe, dass ein ordentlicher Hacker am facettierten Erl.
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Schaut etwas aus, als hätte jemand da mit einem Dremel gearbeitet.
Für Schleifspuren am Wasserstein sind die Spuren (in meinen Augen) nicht eben genug.
Mir sind allerdings die Konsequenzen daraus nicht ganz klar.
(Es ist mir immer ein Bedürfnis, auch aus den Fehlern anderer zu lernen. Um alle Fehler selber zu machen, ist das Leben zu kurz.)
Ich kann aber natürlich nicht ausschließen, daß ich nicht auch man mit dem Erl am Stein hängenbleibe.
Ganz besonders, wenn der Stein zu kurz ist, um die Klinge auf ganzer Breite auf ihm zu führen und ich das Messer auch mal schräg ansetze.
Alles Gute
Ramses333 Diese Nachricht wurde am 11.04.2022 um 17:26 Uhr von Ramses333 editiert. |