Diskussionsnachricht 000000
20.03.2007, 21:57 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Es geht noch mal um Chromoxid-Grün-Stumpf und einige abschließende Informationen.
Der Pigmenthersteller Kremer in Aichstetten/Allgäu hat mir das Datenblatt zum Chromoxid 44200 zugestellt. Kremer ist Zuliefere für die wichtigsten Farbhersteller. Dieses Cr2O3 ist laut Datenblatt „völlig ungiftig, nicht umweltschädlich und kein gefährliches Transportgut“.
Da Chromoxid-Grün-Stumpf nicht nur als Farbe sondern auch in professionellen Poliermitteln ein Hauptbestandteil ist, darüber haben wir schon in einem anderen thread ausführlich berichtet und diskutiert.
forum.NassRasur.com/showtopic.php?threadid=5350&pagen...
Hier sind die technischen Daten:
www.onlinestuffs.com/pictureupload/bild17/xa8ytcrj8btmd61...
Zur Korngröße:
Ein 8000er jap. Abziehstein hat eine Körnung von 1,2 µm. (Vielen von uns hinlänglich bekannt.)
Cr2O3 hat eine Korngröße von 0,3 µm. Und wird von einer herkömmlichen Korngrößentabelle gar nicht mehr erfasst.
Mit einer Härte um 8 Mohs reiht es sich in die härtesten Polierkörper ein, die wir kennen.
Ein Auszug aus dem obigen Thread, damit man nicht so lange suchen muss...
Martinmuc hat sich hier ordentlich kundig gemacht, was die Härte betrifft.
28.01.2007, 22:36 Uhr
martinmuc
registriertes Mitglied
Hallo Bartisto,
ich habe vorgestern noch ein wenig gegoogelt und kann mich heute nicht mehr an die genauen Zahlen erinnern, aber ich denke dass wir uns über die Härte von Aluminium- und chromoxid keine Gedanken mehr machen müssen. Auf einigen Seiten von Keramikbeschichtern wird die Härte nach Vickers für keramische Oberflächen aus Aluminiumoxid als auch aus chromoxid im Bereich zwischen 1200 bis 2000 VH angegeben.
Für Aluminiumoxid (Korund) wird auf der Härteskala nach Mohs ein Wert um die 8-9 angegeben. Nur noch Siliziumcarbid, Bornitrid und Diamant sind härter. Die Schleifpartikel im beliebten belgischen Brocken, welche aus Granat bestehen, haben eine Härte um die 6,5-7,5.
Jetzt können wir uns meiner Meinung nach auf der Suche nach einem optimalen Poliermittel eher auf die Korngrösse, deren Streuung und die Oberflächenbeschaffenheit der Schleifpartikel konzentrieren.
Gruss,
Martin
Was die Form des betrifft, so kann es besser nicht kommen. Sie ist kugelförmig. Das kennen wir bereits von der Form der Granateinschlüsse beim BB, die aber mit 5-20 µm und einer wesentlich geringeren Härte an Chromoxid nicht herankommen.
Siliziumoxid und Aluminiumoxid, zwei herausragende Schleifmittel, sind ebenfalls in dem Pigment enthalten. Hier scheint offenbar alles Positive zusammen gekommen zu sein.
Wir wissen also, was wir vor uns haben, können die erstklassigen Schärfeigenschaften auf die Materialbeschaffenheit zurückführen und tappen nicht im Dunkeln.
Hier noch ein paar Einblicke zur Beschichtung eines alten Riemens.
Die Lederseite wurde 2x in Längsrichtung mit der Lukas 4753 Acryl mit einem Feinpinsel bestrichen. Ein zwischengelegter Papierbogen schützt die Innenseiten. Nach dem Trockenen wurde nach dem wichtigen „comm71 –Tip“ die Fläche mit einem 600er wasserfesten Schleifpapier fein geglättet und damit noch griffiger gemacht. Zur Vorsicht wurde anschließend abgesaugt.
Das Leder kann von der Rückseite gefettet werden.
www.onlinestuffs.com/pictureupload/bild17/0rpm631l1gt0lkk...
Die Leinenseite wurde ebenfalls eingefärbt, allerdings verteilte sich die Farbe hier so, dass nicht geschliffen werden musste.
www.onlinestuffs.com/pictureupload/bild17/wct9l690l57kgy4...
Ein Nahaufnahme der Leinenseite zeigt, dass feinster Stahlabtrag nach einigen Monaten sich als dunkle Verfärbung bemerkbar macht.
www.onlinestuffs.com/pictureupload/bild17/zyspj75l900j7ut...
Die Schärfwirkung lässt auch bei dieser Beschaffenheit nicht nach. Man hat sogar das Gefühl, dass sie besser wird.
Rezept:
ca. 12-16x pasten auf Cr2O3, ca. 50x Leder, und ist der Feinschliff auf einen feinen Stein in aller Gründlichkeit erfolgt, steht dem erfolgreichen Haartest zu 100% nichts mehr im Wege.
Es grüßt
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius |