Diskussionsnachricht 000010
25.08.2013, 22:47 Uhr
maranatha21
registriertes Mitglied
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Hallo jonesy-dc
zwei Empfehlungen möchte ich Dir auch geben. Aber es ist eh immer eine Frage der persönlichen Vorliebe.
Wenn Du einen wirklich gründlichen Hobel suchst, kommst Du am Mühle R41 nicht vorbei. Er ist die absolute Referenz wenn es um Gründlichkeit geht. Mit ein wenig Übung ist er auch angenehm zu handhaben, obwohl das bei dem einen oder anderen (auch bei mir) eine Weile gedauert hat. Er ist in der Tat gewöhnungsbedüftig. Aber er ist dann auch in Sachen Verträglichkeit weit besser, als so manch anderer Hobel. Ich selbst habe keine Lederhaut, sondern muß wirklich aufpassen, was ich ihr antue. Als das Handling dann mit dem R41 mal gelernt war, habe ich alle anderen Hobel für den R41 stehen gelassen. Er ist ruppig, was den Rasurvorgang anbelangt, zumindest für mein Empfinden. Er ist eher ein "Schaber", also ein Hobel, der mit dem Griff fast parallel zur Haut gezogen wird. Der Klingenwinkel ist also sehr verschieden zum Winkel, den man mit dem Messer gewohnt ist. Aber diese Ruppigkeit setzt sich in keinster Weise fort nach der Rasur. Wie gesagt, wenn man die Anfangsschwierigkeiten mit ihm überstanden hat. Sondern das Enderrgebnis steht nicht nur in Sachen Gründlichkeit für mich und viele andere Hobler als Topergebnis außer Frage. Auch preislich hält er sich mit gerade mal ca. 32,- € und wirklich guter Verarbeitung im sehr angenehmen Segment auf. Er wird aber trotzdem, dass muß man dazu sagen, auch von Vielen als zu aggressiv empfunden und eignet sich deswegen für diejenigen auch nicht als Alltagshobel.
Meine zweite Empfehlung ist der Pils. In der Edelstahlhobelwelt ziehe ich ihn persönlich dem von vielen bevorzugten Feather vor. Design ist immer Geschmacksache. Da brauchen wir nicht zu diskutieren (auf den Bildern kommt der Pils allerdings längst nicht so gut weg, wie er sich in Natura präsentiert). Die beiden schenken sich auch in der Sanftheit eigentlich nichts, wobei der Feather da wohl noch einen Tick unkomplizierter ist. Aber die Gründlichkeit und auch die Nachhaltigkeit verbucht meines Erachtens der Pils ganz klar auf seiner Seite. Und das auch nicht mit einem knappen Ergebnis. Auch die Klingentoleranz entscheidet der Pils für sich. Er kommt eigentlich mit jeder Klinge klar. Gewisse Unterschiede in der Gründlichkeit treten bei unterschiedlicher Klingenwahl zwar schon auf, der Feather funktioniert aber so wie es aussieht nur wirklich gut mit der Featherklinge. Preislich spielt der Pils, wie auch der Feather, allerdings in einer anderen Liga. Je nach Ausführung sind da schon zwischen 190,- und 215,- Eimer notwendig. Der Pils hat es zu meinem Lieblingshobel geschafft auf Grund der besten Gesamtperformance. Ein klein wenig schlechter in der Gründlichkeit als der R41, aber dafür in allen anderen Belangen noch besser. Auch als haptisches Erlebnis und "Schmuckstück" jeden Morgen neu ein Genuß.
Bei noch mehr Empfehlungen von anderen Hoblern wird jetzt Deine Qual der Wahl allerdings enorm steigen. Viel Spaß beim Aussuchen.
Gruß
Jens. |