Diskussionsnachricht 000014
28.10.2013, 21:19 Uhr
The American
registriertes Mitglied
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DerBartMussWeg schrieb:
Zitat: | Okay, Hobeln funktioniert nach einem halben Jahr nun einigermaßen, wenn ich auf den Durchgang gegen den Strich verzichte.
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Ich behaupte, dass diejenigen Nassrasierer, die eine Rasur gegen den Strich überhaupt vertragen (egal, ob mit Hobel oder Messer), in der Minderheit sind.
Zitat: | Ich verspreche mir von einem Messer vor allem, ungestrafter auch mal nicht so genau meine Wuchsrichtung beachten zu müssen.
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Ein gegen den Strich geführtes scharfes Messers hinterlässt an Deinem Barthaar vom Prinzip her keine andere Schnittfläche, als eine im gleichen Winkel geführte (scharfe) Rasierklinge. Eingewachsene Barthaare und entzündete Follikel werden durch scharfkantige Schnittflächen am Barthaar begünstigt, die sich so vor allem bei Wirbeln und/oder krausem Wachstum leichter unter die Haut bohren können.
In jedem Fall würde ich Dir empfehlen, bei Deiner allgemeinen Gesichtsreinigung dafür zu sorgen, verhornte, abgestorbene Hautzellen regelmäßig zu entfernen, die den Ausgang der Haarkanäle ebenfalls verschließen und ein Einwachsen begünstigen können. Gute Mittel hierfür sind zum Beispiel Peelings, Heilerde oder ein Besuch beim Kosmetiker.
Zitat: | Ich möchte gerne einfach auch mal ohne Millimeterarbeit an einen Wirbel gehen können, ohne gleich drei Tage lang eine rote Stelle davonzutragen.
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Kann es vielleicht sein, dass gerade diese Millimeterarbeit Deine Probleme verstärkt - zum Beispiel durch das mehrmalige Rasieren über ein und dieselbe Stelle?
Zitat: | Meine bisherige Hardware ist ein Mühle R106 mit Astra Superior Platinum-Klingen.
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Hast Du schon mal einen etwas aggressiveren Hobel ausprobiert? Das würde zumindest mal das Risiko reduzieren, zu oft und mit (unbewusst) zuviel Druck über eine Stelle zu rasieren. Und wie sieht's mit anderen Klingen aus? Vielleicht ist ja die Astra nicht die richtige für Dich.
Zitat: | Vor der Rasur bei einem Barbier habe ich doch etwas Bedenken. Wenn selbst ich bei genauer Kenntnis meines Wuchsrichtung Probleme habe, wie soll denn da ein Fremder besser klar kommen?
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Weil ein erfahrener Barbier, der schon die unterschiedlichsten Bart- und Hautbeschaffenheiten gesehen hat, sein gewohntes "Werkzeug" überall im richtigen Winkel und mit dem richtigen Druck führen kann, und die jeweilige Stelle ohne irgendwelche Verrenkungen oder Sichtbehinderungen immer genau im Blick hat. Außerdem fällt es einem Profi viel leichter, einen kleineren Anstellwinkel der Klinge zur Haut zu wählen, was weniger scharfkantige Schnittflächen am Barthaar mit sich bringt.
Zitat: | Für mich riecht das verdächtig nach Blutbad.
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Dass bei einer Messer-Selbstrasur durch einen Anfänger weniger Blut fließen soll, wage ich allerdings zu bezweifeln. Ein Barbierbesuch wäre halt eine probate Möglichkeit herauszufinden, ob eine gut durchgeführte Messerrasur prinzipiell für Dich ein besseres Ergebnis bringt. Aber es bleibt natürlich Dir überlassen, wenn Du lieber Geld für Messer, Riemen etc. ausgeben und Dir viele Wochen Blut, Schweiß und Tränen antun willst, um im Zweifelsfall zu demselben Ergebnis zu kommen.
Wie auch immer Du Dich entscheidest: Ich wünsche Dir jedenfalls viel Erfolg und dass Du bald eine gute Lösung für Dich findest.
-- The American |