Diskussionsnachricht 000020
22.09.2003, 19:05 Uhr
nafets
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Mein nicht ganz so gelungener Schmelzversuch mit der Aloeseife von Mühle:
In Stücke geschnitten und in ein Glas (175 ml Fassungsvermögen, waren vorher Tintenpatronen drin) getan und in der Mikrowelle erhitzt. Natürlich nicht bei vollen 700 Watt sondern bei maximal 150 oder die Stufen darunter.
Man muß dabei bleiben und aufpassen!
Das Schlechte an der Mikrowelle: es dauert gar nicht lang und die Seife schäumt.
Das Gute an der Mikrowelle: Tür auf und die Energiezufuhr hört auf und die Seife fällt wieder zusammen, während bei direkter Wärmezufuhr im Ofen ja die ganze Umgebung erwärmt wird und man da nicht so einfach stoppen kann falls etwas schief gehen sollte. (Falls sie im Ofen gar nicht schäumen sollte, wäre das allerdings nicht so wild ...)
Das Glas sollte kein Papier mehr drauf haben (brennt vielleicht bei hohen Temperaturen, sicher ist sicher), außerdem sieht man so von allen Seiten rechtzeitig, falls die Seife zu schäumen anfängt. (Gefäße die man von oben einblicken kann können auch undurchsichtig sein ...)
Bei kalter Seife und ganz niedriger Einstellung fing es erst nach über einer Minute an überzuschäumen, danach natürlich eher.
Wenn man es rausnahm (Topflappen oder Kochhandschuh verwenden, es ist sehr heiß) war die Seife aber schon nicht mehr flüssig (wenn sie das da drin überhaupt je war, maximal an der Oberfläche der Stücke, denn sie waren noch einigermaßen im Ganzen, ich habe dann etwas umgerührt, hat nicht viel geholfen).
Nach ein paar Erwärmungsversuchen war dann klar, daß ich die Seife so nicht verflüssigen kann und da es im Wasserbad nicht über 100°C geht (sie war vielleicht schon über 100°C bei meinem Versuch) und einige andere in dieser Diskussion sogar den Backofen brauchten, hab ich den Gedanken wieder verworfen und versucht die Seife so weich wie möglich zu machen und sie dann aus dem Gefäß zu kratzen. (Das komische Glas macht das nicht einfach...)
Etwa ein Viertel bis ein Drittel der Seife habe ich in den kleinen Mühletiegel gegeben, dann war er bis zu dem kleinen inneren Rand voll, also noch etwas Platz nach oben (zum Seife schlagen) bis zum richtigen Rand. Den Tiegel will ich nehmen falls ich mal Seife im Urlaub haben will. Die Löcher im Boden sind natürlich unpraktisch, aber da die Seife nicht flüssig war, kam nicht viel raus. Den großen Rest habe ich dann in den Wilkinson Tiegel gegeben, der da auch halbvoll war (ist höher und breiter), so daß man gut aufschäumen kann.
So wie die Seife jetzt da drin war war das nur wenig besser als wenn ich die geschnittenen Stücke einfach so reingelegt hätte, sie waren zwar einigemaßen miteinander verbunden, aber es waren noch grobe Stücke.
Durch das, was ich als nächstes tat hat sich der ganze Unsinn vorher mit dem Glas als unnötig erwiesen:
Ich habe die beiden gefüllten Tiegel in die Mikrowelle gestellt und so lange (nicht sehr lang) erhitzt, bis es schäumte, ausgemacht, nochmal das selbe, rausgenommen, mit dem Messer festgedrückt.
Das wollte ich erst gar nicht machen, weil ich nicht wußte, wieviel Wärme die Gefäße aushalten. Im Backofen sollte man das denke ich auf keinen Fall machen (deswegen kam ich auf die Idee mit dem Glas ...) aber für die Kurzzeiterhitzungen in der Mikrowelle scheint es zu reichen, sowohl der schwarze Wilkinsontiegel als auch der silberne (auch Plastik) Mühletiegel blieben in Ordnung.
Eine Weile in der Sonne trocknen gelassen, ein wenig Wasser drauf um die Seife festzudrücken, mit dem Messer ging es da nicht mehr, also die Finger genommen, Achtung: bleibt sehr lange heiß auch wenn es schon fester ist!
Der Verlust an Seife bei der Aktion war minimal. Da das ganze furchtbar aussah habe ich beide Tiegel kurz mit dem Pinsel aufgeschäumt, sieht jetzt nicht mehr wie ein mißratenes Experiment aus, sondern wie eine richtige Rasierseife (im Milchreis-Look..).
Das Aufschäumen hat auch geklappt, hab dann beide wieder in die Sonne gestellt zum trocknen.
Verbesserungsvorschläge:
- kleinraspeln wurde schon vorgeschlagen, das könnte helfen um die Seife richtig flüssig zu machen. Ob es mit dieser Seife überhaupt klappen kann weiß ich nicht, vielleicht im Ofen. Ich konnte, da sie nicht flüssig war, also auch nichts mit Olivenöl und anderen Sachen ausprobieren, obwohl mich das schon interessiert hätte.
- kleinere Stücke oder kleingeraspelt direkt im Tiegel in der Mikrowelle werde ich vielleicht das nächste mal probieren. Aufpassen, daß der Tiegel es verträgt ...
- da es in der Mikrowelle anfängt "überzukochen" (im Ofen auch?) wäre ein flaches Gefäß vermutlich besser. Wenn es da auf der Oberfläche anfängt zu brodeln ist es noch nicht zu spät. In Gefäßen wie dem Glas das ich nahm muß man schneller reagieren: wird es unten flüssig ist es blitzschnell oben, wenn man nicht schnell genug reagiert (ich war zum Glück schnell genug) gibt das sicher eine Sauerei in der Mikrowelle. Als ich dann die beiden Tiegel drin hatte war das nicht so extrem.
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