Diskussionsnachricht 000024
23.11.2017, 08:46 Uhr
hdohdo
registriertes Mitglied
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MarleyBob schrieb:
Zitat: | Bisher ging ich immer davon aus, dass es bei gebrauchten Rasiermessern vollkomen ausreichend ist, sie mechanisch zu reinigen und dann zu desinfizieren.
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Für die Desinfektion nutze ich das oben besagte Octeniderm. Das ist ein Hautdesinfektionsmittel, das auch vor kleineren Eingriffen eingesetzt wird um zu desinfizieren.
Ein bisschen zu viel ist ja sicher besser als ein bisschen zu wenig - das sehe ich ein. Warum also nicht zusätzlich noch abkochen!?
Aber: Wie stellt man es an, ein Rasiermesser abzukochen, gerade wenn da ein Griff dranhängt??? Und ist das überhaupt gut für den Stahl? Ich habe da wirklich keinen Schimmer, wo die Grenze zwischen ultraheißem Säubern und Anlassen verläuft.
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Genau- mechanisch reinigen (inklive gründliche Entfernung evtl. vorhandener mineralischer Auflagerungen) und desinfizieren.
Und ein wirklich potentes Mittel dazu habe ich hier genannt (Chlorreiniger). Thats all. Eine generelle Empfehlung zusätzlich noch abzukochen hatte ich gar nicht ausgesprochen (siehe Eingangsposting: „...ganz penible...“). Will man aber eine „Desinfektion“ gemäß gültiger Definition durchführen (10^-5), dann muss man eben kombinieren.
Ich bin so penibel, dass ich das maximal mögliche heraushole ohne die Substanz zu beschädigen. Dabei gehe ich eigentlich von einem worst case Szenario aus. Das.finde ich nicht so unvernünftig...
Was ist „ausreichend“? Wie viele Keime x und wie viele Keime y dürfen verbleiben? Ist wohl nicht so leicht zu beantworten!
Entweder man erachtet eine Desinfektion als notwendig- dann sollte sie mit größmöglicher Sorgfalt erfolgen.
Oder aber man erachtet sie nicht als notwendig, dann kann man es gleich sein lassen.
Zu den knapp 100°C und dem Stahl: Für den „Silberstahl“ (Werkstoffnummer 1.2210) kann ich sicher sagen, dass diese Temperatur zu niedrig ist u, die Härte zu beeiflussen (dazu bedürfte es >200°C).
Nach meinen flüchtigen Recherchen gilt ähnliches auch für die einfacheren Kohlenstoffstähle C105 oder C135.
Ich persönlich würde Rasiermesser nicht abkochen, weil ich bezüglich des Heftmaterials kein Risiko (Deformation, Rissbildung etc.) eingehen will.
Auch mit der Chlorbleiche wäre ich hier wegen des Heftmaterials sehr zurückhaltend. Kunststoffe können sich verformen, angelöst werden oder sich verfärben. Naturhorn kann Risse ausbilden, sich verziehen und ausbleichen.
Für solche Fälle wurde ja speziell das „Barbicide“ entwickelt. Bessere Materialschonung bei geringerer Wirksamkeit. Maximale Materialschonung,ist aber für einen Betrieb in dem die Gerätschaft mindestens 1x täglich desinfiziert werden soll sicher wichtiger. Eine einmalige Anwendung in einem Privathaushalt nach Erwerb eines Gebrauchten Utensils kann auch etwas „stressiger“ ausfallen für die Kunstoffe/Hornsubstanz. Muss eben optisch unauffällig bleiben.
Eigentlich alles komplett überflüssige Texterei, weil die NaOCl-Desinfektion ja mit gutem Grund als Option für explizit Rasierhobel vorgestellt wurde und nicht für Rasiermesser oder Rasierpinsel.
-- Wacker JM 2015, Dovo 1/1&1/2 | Herold XXL| Timor CC, R89 | Sputnik | hjm Dachszupf&black fibre | Speick RS&RC | Speick Men Lotion&Balsam, Diese Nachricht wurde am 23.11.2017 um 08:48 Uhr von hdohdo editiert. |