Diskussionsnachricht 000235
03.08.2011, 08:57 Uhr
DullBlade
registriertes Mitglied
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Bartisto schrieb:
Zitat: | Als Neuling sollte man sich schon angewöhnen, eine Facette auf jedem Stein komplett durchzuschärfen. Es spricht meiner Meinung nach nichts dagegen.
Um beim Abschlussstein auch mit großer Sicherheit auch die Schneidkante zu erfassen, gibt es eine ganz einfache Lösung. Man pappt nicht zusätzlich Tape auf den Rücken sondern erneuert unmittelbar vor dem letzten Stein das Tape.
Es hat sich nämlich auf den Vorgängern schon leicht abgenutzt, dadurch ist der Facettenwinkel ganz geringfügig kleiner (spitzer) geworden. Entfernt man das alte Tape, und kommt jetzt ein frisches Tape vor dem letzten Stein drauf, wird der Facettenwinkel wieder geringfügig größer und der abschließende Stein erfasst mit Sicherheit die Schneidkante.
Das aber alles unter der Voraussetzung, dass auf den vorangegangenen Steinen gründlich gearbeitet wurde, und das sollte sich ein Einsteiger angewöhnen.
Gruß
Bartisto
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Volle Zustimmung, aber wenn er schon Tape benutzt und sich dieses Tape und sei es nur auf einem Stein abnutzt, haben wir doch schon eine theoretische Möglichkeit, dass er die Facettenspitze nicht mehr sauber erwischt (eben weil der Winkel spitzer ist), womit wir wieder wieder mitten in leidigen Diskussion sind!
Natürlich sollte man so sorgfältig wie möglich arbeiten und Fehler vermeiden. Neben den bereits geschilderten Ausnahmen, erklären wir aber gerade einem Neuling wie er sein Messer scharf kriegt und versuchen ihm zu helfen. Der Anfänger wird versuchen so sorgfältig wie möglich zu arbeiten, er wird aber Fehler machen. Nicht weil er blöd ist, sondern einfach weil ihm die Erfahrung fehlt und Erfahrung braucht einfach ein bisschen Zeit und Übung. Es ist also davon auszugehen, dass er alles versucht richtig zu machen, es ihm aber letztlich nicht vollständig gelingt. Wie wir alle wissen (sollten) macht eine Lage Klebeband max. 0,5° pro Seite aus. d.h. wir reden über eine Gesamtwinkeländerung von nicht mehr als 1°. Gehen wir von einem abgenutzem Tape aus, das halb durchgeschliffen wurden und nun ersetzt wird reden wir von einem halben Grad. Wir reden nun also um einen Unterschied zwischen 0 und 0,5° (Tausch altes Tape gegen Neues max ca. 0,5°; Abkleben mit einem zusätzlichen Tape max. 1°, Differenz 0,5°) Weiter wissen wir aus der Erfahrung, dass die meisten Messer mit einem Winkel zwischen 16° und 18° optimal rasieren. Wir haben hier also schon 2° Toleranz. Dazu passten wir uns sowieso einen 2ten Winkel an.
Obwohl wir uns also innerhalb der Toleranzen befinden, einen Neuling helfen wollen, der unweigerlich nur suboptimale Ergebnisse auf den ersten Steinen erhält, soll er nicht eine weitere Lage Klebeband verwenden, obwohl die Chance, dann mit dem Finisher die Facette zu erwischen maximal ist und noch kein Mensch je Nachteile hatte (außer vielleicht, das die Facette marginalst schneller verrundet?) Wenn er mal 10-20 Messer scharf gekriegt hat, kann er immer noch das Zusatztape weglassen, wahrcheinlich brauch er es dann auch nicht mehr.
Die reine Schleiflehre ist eines, ein rasurtaugliches Messer ist aber existenziell!
@Nik
Meines Erachtens bilden sich Bärte nicht nur auf dem ersten Stein, sie werden nur immer kleiner und feiner. Der Bart auf dem ersten Stein ist wunderbar erkennbar und fällt meist als sog. Faden ab. Die anderen Bärte erkennt man meist gar nicht und sind selbst mit Lupe meist nicht zu identifizieren. Letzlich ist es eine "verdünnte Verlängerung" der Spitze der Facetten, die rechnerisch in einem aus dem Winkel definierten Punkt endet. . Dieser theoretische Punkt ist aber technisch nicht erreichbar. Durch die Elastizität des Metalls biegt sich letzte Bereich beim Schleifen immer etwas vom Stein weg, ein "Noch Bart" entsteht. Der letzte Bart auf dem Finisher mutiert damit per Akklamation zum heiligen Grat; der muss so kurz und stabil wie möglich werden, damit das Messer eine gute Standzeit hat.
Auch hier ergibt der etwas steilere Ansatz des finishers bei der Zusatztape Methode einen theoretischen Vorteil, da die Elastizität begrenzt ist und der Stein theoretisch eher in dem nichtelastischen Bereich angreift. Dies ist aber wirklich nur graue Theorie, in den Bereichen in denen wir hier arbeiten ist dieser Gedankengang mehr als wahrscheinlich vernachlässigbar.
-- mittlerweile über 20 auch mehrere noch mehr Chromoxid-Eigenbau; 4 ... Diese Nachricht wurde am 03.08.2011 um 09:02 Uhr von DullBlade editiert. |