Diskussionsnachricht 000245
19.07.2017, 01:09 Uhr
Barbon
registriertes Mitglied
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Stefan P. Wolf schrieb:
Zitat: | Ihr müsst verstehen, dass alle Hersteller massiv auf Metalldienst-
leister angewiesen sind. Ob es nun Teilefertigung, Oberflächenbear-
beitung oder Galvanik ist. Und auch wenn z.B. DOVO 6-stellige Hobel-
zahlen pro Jahr produziert, ist das für die dahinterstehenden Metall-
dienstleister ein Mini-Kunde. Die leben meist von der Automobilindus-
trie oder sind anderswo Zulieferer. Wenn dann ein Hersteller da im
Jahr in der Größenordnung "1 Güterwagon Teile" ordert und ein Groß-
kunde bestellt die Menge die in 100 Wagen passt, dann bestimmt der
Großkunde, wann, wo, wie, welche Musik gespielt wird. Das ist bei
allen so und deswegen kann man auch nicht sagen: ach, dann suchen die
sich doch besser einen anderen Zulieferer. SIcher nicht, nachdem man
mit einem 2 Jahre Entwicklung in etwas gesteckt hat und passende Werk-
zeugformen für dessen Anlagen hergestellt hat usw. Man muss dann ein-
fach warten, warten, warten. Sowas hatten wir bei Merkur auch 'mal,
das hat nur keiner gemerkt, weil wir (Händler) in der Zeit 18 Monate
im Voraus planen und bestellen mussten, das war nicht spaßig...
Es wird irgendwann, aber es lässt sich momentan nicht beschleunigen,
da spielen zu viele Dinge hinein. Bitte habt weiter Geduld, es ist
einfach eine besonders schwere, komplizierte Geburt.
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Danke Stefan für die Erläuterung, ich arbeite für einen Hersteller von Messgeräten, daher sind mir Probleme mit Zulieferfirmen bekannt.
Ich frage mich jedoch, wie das "Supply Chain Management" bei Mühle gehandhabt wird, wenn man ein Kleinserienprodukt herstellen will sollte man tunlichst nicht zum Automobilzulieferer gehen, der einen sofort fallen lässt, wenn ein Automobilhersteller mit einem Auftrag winkt.
Gerade im Metallbereich gibt es viele Firmen, die in der Nische kleine Stückzahlen ihr Feld haben. Natürlich sind die Einstandskosten höher, aber auch nicht exorbitant. Der Satz mit den Entwicklungskosten macht mich betroffen, das bedeutet das man von vornherein auf eine "Second Source" also eine zweite Quelle verzichtet hat. Damit begibt man sich in Abhängigkeiten die im Problemfall für ein Unternehmen fatal sein können.
Zum Glück gibt es für Mühle ja noch die Zink-Druckguss Produktschiene und die Pinsel. Mehr als Geduld können wir nicht haben.
Grüße aus LE,
Barbon
-- "Frisch und glatt = gute Laune" (Erfa (DDR))
nur noch selten
Astra SS
versch. TRUD und STIZ, Böker Barberette, Univinlion Kamisori, Böker; DOVO; ERN; Chris Johnson; Gold Dollar W59; Engelswerk, Zwillingswerk |