Diskussionsnachricht 000250
05.07.2006, 08:19 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied
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Und weiter geht es mit dem Barbier-Paradoxon. Also noch ein kleines Stück, den die Auflösung ist ausgesprochen hohl und bringt leider keinen Erkenntnisgewinn.
"Daß wer sich selbst rasiert?" fragte Goggelmoggel.
"Also, natürlich der Barbier!"
"Welcher Barbier?" fragte Goggelmoggel.
"Offenbar der Barbier aus der Geschichte" antwortete Alice ein wenig ungeduldig.
"Oh tatsächlich?" sagte Goggelmoggel. "Und wer sagt dir, daß die Geschichte wahr ist?"
Alice überlegte einen Augenblick. "Ach geh", sagte Alice, "es ist gegeben, daß der Barbier so ist, wie ich ihn beschrieben habe; wenn man ein Rätsel lösen will, kann man nicht einfach leugnen, was gegeben ist."
"Kann man nicht?" entgegenete Goggelmoggel. "Auch nicht, wenn das sogenannte Gegebene sich widerspricht?"
Der Gedanke war für Alice neu.
"Tatsache ist", fuhr Goggelmoggel fort, "daß es einen solchen Barbier nicht gibt, daß es einen solchen Barbier nie gegeben hat und daß es einen solchen Barbier niemals geben wird. Einen solchen Barbier kann es einfach nicht geben, denn wenn es ihn gäbe, hätten wir einen Widerspruch."
So, jetzt kann man eigentlich erkennen, in welche Richtung Goggelmoggels Gedanken gehen. Ist ein wenig komisch und deshalb löse ich die Geschichte morgen auf. Ich werde sie also nicht ganz abschreiben. Gefunden habe ich sie in:
Raymond Smullyan, "Alice im Rätselland", Fischer Taschenbuch Verlag -Fischer Logo, Frankfurt am Main, 1988, S. 108-111 |