Diskussionsnachricht 000250
02.07.2007, 17:41 Uhr
Buddelfrosch
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Vielen Dank euch allen für das viele Lob. Eigentlich dachte ich, dass mir bei dem Heft bei der Form nicht so die richtige Erläuchtung gekommen sei, aber es freut mich, dass es doch so gut ankommt.
@Lagavulin: Nein, Schellack fasst sich nicht so an wie CA. CA ist wirklich wie Plaste. Schellack dagegen ist habtisch schwer zu beschreiben. Glatt und irgendwie weich. Außerdem fasst es sich irgendwie warm an. Insgesamt sehr angenehm. Vom Holz allerdings merkt man nichts mehr. Ich verwende es daher nur für sehr feinporige und relativ weiche Hölzer.
Bei den harten tropischen Hölzern dagegen poliere ich diese lieber nur mit Öl. Außerdem haben diese meist wenige aber tiefere Poren. Diese ließen sich nur sehr schwer mit Schellack zu einer glatten Fläche polieren. Zur Verdeutlichung hier mal ein Bidl eines Anhänges aus Wenge, den ich für meine Freundin gebaut habe. Die goldenen Spränkel sind Lack, der in diesen Vertiefungen trotz Feinschliff der Oberfläche verblieben ist:
img110.imageshack.us/img110/3980/tatarugaxm7.jpg
Die weicheren Hölzer allerdings, würden sehr bald nicht mehr gut aussehen, weswegen ich dann Schellack vorziehe. Außerdem riecht der nicht und kann daher problemlos in Wohnräumen aufgebracht werden.
@olddj: Das Holz wird erst so fein wie möglich geschliffen und vom Staub befreit. Danach kommt nur sehr kurz (1-2 min.) Leinöl drauf, der Überstand wird abgewischt. Danach wird ein Schellackballen getränkt (aber nicht tropfnass) und der Schellack aufgerieben. Wichtig dabei ist, mit genügend Druck zu arbeiten und immer in Bewegung zu bleiben. Sonst reißt man die bereits aufgetragenen Schichten wieder auf. Danach muss man das ganze je nach Temperatur 4 - 6 Stunden trocknen lassen. Ich pinne das Heft dazu immer an meine Dartscheibe, damit keine Druckstellen oder Kratzer drauf kommen. Das ganze wiederholt man dann so oft wie möglich und nötig.
Am Ende geh ich dann wegen der geringen Größe anders vor als bei der klassischen Schellackpolitur und poliere nicht mit Bimsmehl oder Abziehpolitur, sondern polieren einfach mit den feineren Körnungen der MicroMesh Pads.
Das genau vorgehen bei Schellackpolituren kann man ganz gut ergoogeln. Allerdings sollte man ein bisschen üben und für manche Arbeitsschritte ein Gefühl entwickeln. Auf Anhieb wird es sicher nicht zu optimalen Ergebnissen kommen.
Die Linien sind immer "frei Schnauze". Feilen, dremeln, schleifen, fühlen
Als Kamera hab ich nur eine kleine Fuji Finepix F10. Bin hochzufrieden damit. Mitlerweile gibt es aber wohl schon Nachfolger. Macht auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch sehr gute Bilder ohne Blitz (ISO 1800), löst schnell aus, Makro reicht mir, ewig lange Akkulaufzeit, klein, handlich robust. Für meine Zwecke vollkommen ausreichend.
BF
-- Mit dem Messer, rasiert sichs besser. |