Diskussionsnachricht 000256
18.09.2007, 10:45 Uhr
hein
registriertes Mitglied
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Ich betrachte mich jetzt mal als Physik-"Experte". Leider habe ich nicht mit Magneten zu tun. Aber grundsätzlich muss man sagen: In der Tat, PLAUSIBEL ist es. Aber das heißt im Grunde gar nichts. Du hast in der Physik immer eine Theorie und ein Experiment. Die "Wahrheit" (im Einzelfall) bringt letztlich das Experiment, die Theorie möchte den Vorgang beschreiben, quantisieren, Vorhersagen möglich machen. Aber es sind immer Modelle, die man hernimmt, um etwas zu beschreiben. Wenn man Aspekte vergisst, trotzdem das Verbleibende schlüssig verknüpft und dann eine (theoretische) Aussage erhält, klingt alles sehr plausibel. Das bringt aber leider gar nichts. Weil man nicht weiß, ob man nicht vielleicht einen wichtigen Aspekt vergessen hat.
Der erste Schritt beim Blade-Master müsste sein, zu überprüfen, ob überhaupt ein reproduzierbarer Effekt vorhanden ist. Und das geht NICHT durch Rasieren! (Auch wenn das schon ein deutlicher Hinweis ist.) Denn es geht auch darum, WAS eigentlich genau passiert, wenn man die Klinge dort auflegt. Dann sollten verschiedene Klingenformen und Stahlsorten ausprobiert werden. Dadurch bekommt man eine Idee, welche Mechanismen hier überhaupt wirken.
Der zweite Schritt wäre, ein simples Modell zu bemühen und abzuschätzen, ob die Kräfte, die dort auftreten, für den Effekt verantwortlichen gemacht werden können. Falls nicht, muss man das Modell verfeinern, die Geometrie berücksichtigen etc., solange bis man eine schlüssige Aussage erhält. Dann kann man sagen, es gibt ein plausibles Modell.
Das wiederum gilt es dann experimentell zu überprüfen, indem man mit dem Modell Vorhersagen macht, die bislang nicht überprüft wurden. ("Wenn ich die Klinge schräg halte, müsste das passieren." oder "Wenn die Klinge diese Form hat, dürfte es gar nicht gehen.") Damit verifiziert man die Theorie schließlich.
Und in der Regel gibt es dann irgendeinen Spezialfall, an dem man merkt, dass noch mehr Aspekte beteiligt sind, die gewisse Eigenheiten hervorbringen, mit denen man vorher nicht gerechnet hat. Dann kann man wieder an die Modellverfeinerung gehen, dann wieder messen, und immer so fort. Um Quanteneffekte wird man nicht herumkommen, da bin ich mir sicher.
Könnte bitte mal jemand seine Klinge außer während der Rasur stets in einer inerten (Stickstoff?) Atmosphäre lagern, um Oxidationsprozesse ausschließen zu können?
Gruß, hein. |