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Diskussionsnachricht 000300
09.09.2006, 13:27 Uhr
GreatGatsby
registriertes Mitglied


Hoffentlich steht das nicht schon irgendwo:

Thomas Mann, Der Zauberberg. Castorp auf die Erzählung seines Vetters, dass es einem englischen Offizier durch die Tränen um seine sterbende Frau arg auf den Wangen brannte...
"Wahrscheinlich hatte der Marineoffizier sich mit dem Sicherheitsapparat rasiert, möchte ich annehmen, man macht sich doch leichter wund mit den Dingern als mit einem gut abgezogenen Messer, das ist wenigstens meine Erfahrung, ich gebrauchte abwechselnd eins und das andere..."


Gatsby

--
Ausrüstung:
Zwilling Friodur 8/8, zwei mal Dovo 5/8; Mecky Hängeriemen Extra Breit; Silberspitz Bock u. Sohn Pinselmachermeister
 
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Diskussionsnachricht 000301
09.09.2006, 20:35 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


@GreatGatsby

Die Zitatinformationen sind mir zu spärlich! Bei der Idee zu dieser Rubrik wollte ich - hatte ich mir gewünscht -, daß etwas nachvollziehbare Konversation entsteht. Da wären dann also noch der Verlag und wenigstens die Seitenzahl zu nennen.

Ist dies möglich?

Gruß Erik
 
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Diskussionsnachricht 000302
09.09.2006, 21:55 Uhr
GreatGatsby
registriertes Mitglied


Verzeihung!
Thomas Mann, Der Zauberberg, Verlag S. Fischer, Frankfurt am Main, 2005
Erstes Kapitel - "Nr. 34" - S.22

--
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Diskussionsnachricht 000303
09.09.2006, 22:02 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


Danke schöööööön. Ich war nur zu faul zum suchen.
Und es ist ein sehr schönes Zitat! Thomas Mann ist immer gut.
 
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Diskussionsnachricht 000304
10.09.2006, 18:46 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


So, ich muß vom Netz, ich bin für unbestimmte Zeit wegen dringender Renovierungsarbeiten offline. Ein kurzes Zitat aus der Wirtschaftswoche Nr. 26/2006. Rubrik "Kost-Bar".

Nass oder trocken rasieren?

Die Antwort gab Stefan Wackenhut, Inhaber des gleichnamigen Möbelherstellers.

"Nass - geht ohne Adapter"

Diese Antwort finde ich überraschend munter.

Ohne Adapter
Achim

--
1 goldener
 
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Diskussionsnachricht 000305
18.09.2006, 21:27 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


Lieber Herr Achim,

ich stöberte etwas im Forum herum und ich fand unsere schöne Unterhaltung zum Thema "dufte und knorke".

Da mußte ich herzlich lachen und weil es so schön ist, habe ich die Sache kurz kopiert und gebe sie nun noch einmal zum Besten.

Dufte - Knorke - Tofte

auch stark vertreten so um 1972-75, Töfte - Schocker.

Anm.: Aus dem Etymologie-Wörterbuch: dufte (jidd. "tof" = "gut")

www.fbls.uni-hannover.de/sdls/schlobi/berlinisch/lexikon/...

"knorke früher für prima, dufte, großartig. »Knorke ist dreimal so dufte wie schnafte.« Vielleicht entstanden als Reimwort zu Ø Lorke oder aus knorrig = kraftvoll, widerstandsfähig und der nd. Verkleinerungssilbe -ke. Eine dritte Erklärung besteht in der Ableitung aus der Posse »Die Familie Knorke« des Varietékomikers Rudolf Melzer."


@Achim »Knorke ist dreimal so dufte wie schnafte.«


Das ist ja nun mal echt tofte. oder? Knorke ist dreimal so dufte wie schnafte. Aber ich finde, daß tofte noch etwas höher sticht.

Gruß Erik

Diese Nachricht wurde am 18.09.2006 um 21:28 Uhr von erik kormann editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000306
01.10.2006, 08:43 Uhr
erik kormann
registriertes Mitglied


"Alle trieben Handel. Es war das einzige, was sie ernsthaft interessierte. (...) Der Haupthandelsgegenstand war Seife. Die in amerikanischen Lagern gewesen waren, hatten viel Seife, manche zwanzig Stück, denn es hatte jede Woche Seife gegeben, aber nie Wasser zum waschen, und die in englischen Lagern gewesen waren, hatten überhaupt keine Seife. Die grünen und roten Seifenstücke gingen hin und her. Manche hatten an der Seife ihren bildnerischen Ehrgeiz entdeckt, Hündchen, Kätzchen, Gartenzwerge daraus gemacht, und jetzt stellte sich heraus, daß der bildnerische Ehrgeiz den Handelswert herabgemindert hatte: ungeformte Seife stand höher im Kurs als geformte, bei der Gewichtsverlust zu befürchten war.

Aus: "Als der Krieg zu Ende war" In: Erzählungen von Heinrich Böll.

Morgen geht es damit weiter.
 
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Diskussionsnachricht 000307
01.10.2006, 11:00 Uhr
snert
registriertes Mitglied


Nein, heute geht es weiter:

Der Friseurgehilfe kam, unausgeschlafen und selbst noch unrasiert, um sechs Uhr ins Schlafzimmer Trottas. Sechs Uhr fünfzehn lag das Kinn des Bezirkshauptmanns glatt und gepudert zwischen den leicht angesilberten Fittichen des Backenbarts. Der kahle Schädel war bereits massiert, von ein paar verriebenen Tropfen Kölnischen Wassers leicht gerötet, und alle überflüssigen Härchen, die teils vor den Nasenlöchern, teils aus den Ohrmuscheln wuchsen und gelegentlich auch am Nacken über dem hohen Stehkragen wucherten, waren spurlos entfernt.

"Radetzkymarsch" von Joseph Roth, dtv Taschenbuch S. 166

Ich wollte diesen Thread ja schon vor ein paar Tagen mit einer Textpassage bestücken, habe mir aber gedacht, während Erik edlen italienischen Rotwein verkostet und von riesigen Behältern mit I Coloniali und überdimensionierten Pinseln träumt, sollst Du hier die Arbeit machen? Nein!

--
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Diskussionsnachricht 000308
10.10.2006, 20:43 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Ja, ich bin wieder da, erschöpft, aber mit einer funktionierenden Heizung nun auch im Bad. Der Winter mag kommen. Die Zeiten, in denen ich mit zitterndem Hinterteil dastehend mein vorgeheiztes Antlitz rasierte, gehören der Vergangeheit an.

Mit Schrecken habe ich feststellen müssen, daß dailysoap, auch so ein Herzgewächs, auf unbestimmte Zeit anderweitigen Verpflichtungen wohlmöglich nachgeht. Möge er da, wo er ist, mit derselben Leidenschaft wirken, wie er uns hier mit Rat und Tat unterstützt hat. Glückauf, mein lieber dailysoap.

Erik hat erst heute wieder auf die beliebte und erfolgreiche Zitatesammlung hingewiesen. Ich hoffe, alle beherzigen seinen Hinweis. Ich kann aufgrund meiner totalen Erschöpfung heute ausführlicher nicht werden, aber andererseits möchte ich hinwiederum eine schwierige Verbindung zum Thread: "Nach 23 Uhr Fremdsprachenrasur" bewältigen. Hier hat Faobhar gälische Vokabeln uns zur Verfügung gestellt, die hoffentlich jeder auch gelernt hat.


"Dann trat Die Eifrige Katze vor, ein großer, breiter, selbstbewußter Mann, dessen Gesicht dunkelblau war, weil er sich so häufig die überreich sprießende Gesichtbehaarung abrasierte. Er brachte eine weitere geschmackvolle Ansprache zur Welt:

-Gaelen! sagte er. Ich entbiete euch ein herzliches Willkommen zu unserem heutigen feis, und ich wünsche jedem einzelnen von euch eine gute Gesundheit, ein langes Leben, Erfolg und Wohlstand, bis die Posaunen des Jüngsten Gerichts erschallen und solang es in Irland lebendige Gaelen gibt. Gaelisch ist unsere Muttersprache, und wir müssen deshalb mit dem Herzen dabei sein, wenn es ums Gaelische geht. Ich glaube nicht, daß die Regierung mit dem Herzen dabei ist, wenn es ums Gaelische geht. Ich glaube nicht, daß sie im Herzen gaelisch ist. Sie verspotten das Gaelische und verleumden die Gaelen..."


Wen die nachfolgenden Worte des blaurasierten Mannes namens Die Eifrige Katze interessieren, der möge nachlesen in:

Flann O´Brian "Irischer Lebenslauf" Roman, suhrkamp taschenbuch, übersetzt von Harry Rowohlt, 1992, Seite 70 f.

Mit den besten Grüßen
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 10.10.2006 um 21:22 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000309
11.10.2006, 20:44 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Nicht mit dem Rasiermesser, nämlich mit dem neuen Teppichmesser gerade die Auslegeware in der Diele zurechtgeschnitten. Jetzt ist es schon bald wieder wie ein bischen "Schöner Wohnen". Und frisch aus der Druckerpresse die Wirtschaftswoche Nr. 41. Die bekannte Frage: "Trocken oder nass rasieren?" beantwortet der Vizepräsident der Camera Nazionale della Moda Italiana, Giorgio Guidotti:

"Nass, und danach Kiehl´s Aftershave."

Bitte, haben wir doch alles schon besprochen. Und recht charmant und schelmisch-jungenhaft schaut Signore Guidotti. Mit gutem Grund, nehme ich an.

Gruß
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 11.10.2006 um 20:56 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000310
12.10.2006, 17:36 Uhr
Otthardt
registriertes Mitglied


Hallo Achim,

schön wieder von dir zu lesen, und besonders hier in dieser Rubrik.
Ich lese ja auch gerne, aber es ist mir ein Rätsel wo ihr immer die Zitate herholt.

Gruß

Otthardt
 
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Diskussionsnachricht 000311
12.10.2006, 19:30 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Hallo Otthardt,

vielen Dank für den Willkommensgruß. Er freut mich sehr.

Ein kleines Schmankerl habe ich gefunden, und zwar aus einer Neuauflage des Adressbuches von 1879 aus meiner Heimatstadt Oberhausen, der ehemaligen Wiege der Ruhrindustrie. Warum man ausgerechnet ein Adreßbuch aus dem Jahre 1879 neu aufgelegt hat, ist mir schleierhaft, ich glaube nicht, daß noch jemand unter uns weilt. Die Bestimmungen, betreffend Postsendungen innerhalb des Deutschen Reichs-Postgebiets dürften ebenfalls überholt sein. Und auch die Firma J. Greven & Krebber scheint von sog. Heuschrecken in Einzelteile zerlegt worden zu sein.


"Vaselin-Schmierseife,

das vorzüglichste Waschpräparat der Neuzeit, verhütet das Wundwerden der Hände beim Waschen, hinterlässt keinen unangenehmen Nachgeruch in der Wäsche und ist sparsamer im Verbrauch infolge erhöhter Waschkraft.

Asphalt-Dachpappen, bester Qualität in 6 Stärken;

Präp. Mineral-Asphalt und Asphalt Mastix vorzüglich zur Conservierung der Pappdächer;

Isolierplatten in 3 Größen: ferner: Rohe und präp. Theeröle, sowie Maschinenöle aller Art, garantiert säure- und harzfrei,

Vaselinöle u. Vaselinfette, fabrizieren und empfehlen

J. Greven & Krebber, Fabrik für technisch-chemische Artikel in Oberhausen"


Da liegt es schon nahe, daß man den Fabrikarbeitern eine Seife für ihre vermutlich schwarze Arbeit beigegeben hat.

Adreßbuch der Stadt Oberhausen, Verlag Beleke 1991, Seite 139.

Otthardt, danke.

Und Gruß
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 12.10.2006 um 19:34 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000312
14.10.2006, 16:44 Uhr
hein
registriertes Mitglied


Kleiner Wochenendgruß von mir, allerdings (leider?) in englisch. Trotzdem atmosphärisch dicht, und thematisch stimmig. Ich hole etwas weiter aus, wenn's recht ist. Vorgeschichte: Vater ist mit Sohn (und einem befreundeten Pärchen) auf dem Motorrad (alte BWM) durch die USA unterwegs. Die Nacht ist um, der Vater erwacht:

"I wake up wondering if I know we're near mountains because of memory or because of something in the air. We're in a beautiful old wooden room of a hotel. The sun is shining on the dark wood through the window shade, but even with the shade drawn I can sense that we're near mountains. There's mountain air in this room. It's cool and moist and almost fragrant. One deep breath make me ready for the next one and then the next one and with each deep breath I feel a little readier until I jump out of bed and pull up the shade and let all that sunlight in---brilliant, cool, bright, sharp and clear.
An urge grows to go over and push Chris up and down to bounce him awake to see all this, but out of kindness, or respect maybe, he is allowed to sleep a while longer, and so with razor and soap I go to a common washroom at the other end of a long corridor of the same dark wood, floorboards creaking all the way. In the washroom the hot water is steaming and perking in the pipes, too hot at first for shaving, but fine after I mix it with cold water.
Through the window beyond the mirror I see there is a porch out in back, and when done I go out and stand on it. It's at a level with the tops of the trees surrounding the hotel which seem to respond to this morning air the same way I do. The branches and leaves move with each light breeze as if it were expected, were what had been waited for all this time."

"Zen and the Art of Motorcycle Maintenance -- An Inquiry into Values", Robert M. Pirsig

Ich werd's mal versuchen zu übersetzen, damit jeder in den Genuss kommt:

"Ich wache auf und überlege mir, ob ich mir der nahen Berge bewusst bin, weil ich mich an sie von gestern erinnern kann, oder weil da irgendetwas in der Luft liegt. Wir liegen in einem wunderschönen alten, holzverkleideten Hotelzimmer. Die Sonne scheint durch das Rouleau auf das dunkle Holz, aber selbst mit runtergelassenem Rouleau kann ich die Nähe der Berge fühlen. Bergluft füllt den ganzen Raum, kühl und feucht und beinahe duftend. Ein tiefer Atemzug macht mich bereit für den nächsten, und den nächsten, und ich fühle mich wacher und wacher mit jedem Atemzug, bis ich schließlich aus dem Bett springe und das Roulau hochziehe, um das Sonnenlicht hereinzulassen -- gleißend, kalt, hell und klar.
Ich verspüre den Drang, Chris zu packen und wachzurütteln, damit er all dies sehen kann, aber aus Rücksicht, oder Respekt vielleicht, darf er weiterschlafen. So marschiere ich denn mit Rasierer und Seife in der Hand zum gemeinschaftlichen Waschraum an anderen Ende eines langen Korridors aus dem gleichen dunklen Holz, knarrende Dielen unter meinen Füßen. Das heisse Wasser dampft und gluckert in den Rohren. Es ist zunächst zu heiß zum Rasieren, aber angenehm, nachdem ich ein wenig kaltes dazugebe.
Durch das Fenster hinter dem Spiegel erkenne ich eine Terasse hinter dem Haus, auf die ich nach beendeter Rasur aus dem Haus trete. Sie liegt auf gleicher Höhe mit den Spitzen der das Hotel umgebenden Bäme, die auf die Morgenluft genauso zu reagieren scheinen, wie ich es tue. Die Zweige und Blätter wiegen sich mit jeden Lufthauch, als wäre er erwartet worden, als wäre er das, worauf sie die ganze Zeit gewartet hatten."

Einen schönen Sonntag wünscht
hein.
 
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Diskussionsnachricht 000313
15.10.2006, 15:55 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Hallo hein,

allerhand Müh hast Du Dir gemacht. It's great what comes together hier.

Wirtschaftswoche Nr. 37. Die bekannte Frage "Nass oder trocken?" beantwortet mit einer Gegenfrage
Ulrich Tillmanns, CEO Werbeagentur Tillmanns Ogilvy & Mather:

"Gibt es noch Nassrasierer?"

Wer antwortet?

Herrlicher Sonntag heute
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 15.10.2006 um 16:14 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000314
16.10.2006, 13:54 Uhr
hein
registriertes Mitglied


@Achim: Danke! Sehr gerne. Habe mir gedacht, das muss mal sein, nachdem ich so wenig Zitate beisteuern kann. Wenn, dann richtig. (Habe mal irgendwo gelesen, es gibt einen Club in England, dessen Mitglieder zwei Lebensregeln haben: 1. Alles zu seiner Zeit, 2. Und wenn, dann richtig. Entspricht meiner Haltung.)

Zitat:
It's great what comes together hier.

Ach, äh... Nein, bei so netten Worten werde ich mich an dem "hier" jetzt nicht auslassen, Achim ;-)

Zitat:
"Gibt es noch Nassrasierer?"
Wer antwortet?

Ich würde sofort. Adresse bitte. Frechheit. So eine Provokation! Ts, ts, ts, ignorant, der Herr. Na ja, Werbeagentur. Vielleicht sollte ich doch nicht antworten, wäre vermutlich nicht wirklich den Ton treffend ;-)

Schöne Woche,
hein.
 
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Diskussionsnachricht 000315
16.10.2006, 19:18 Uhr
snert
registriertes Mitglied


Hallo hein,

Deine Übersetzung ist sehr schön. Vor allem wenn man das Wort "brilliant" mit "gleißend" übersetzen will, braucht man mehr als ein Wörterbuch. Zugabe!

--
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Diskussionsnachricht 000316
16.10.2006, 19:29 Uhr
snert
registriertes Mitglied


Mir ist gerade ein altes Buch aus dem Regal gefallen, dessen Titel ich nicht mehr lesen kann. Aber es enthält eine schöne Textstelle über die Rasur:

„Ich hatte meinen Rasierspiegel am Fenster befestigt und begann mich zu rasieren. Plötzlich hörte ich des Grafen Stimme ´Guten Morgen´ sagen und fühlte, wie seine Hand sich auf meine Schulter legte. Ich stutzte, denn ich hatte ihn nicht kommen sehen, obgleich der Spiegel mir ermöglichte, das ganze Zimmer hinter mir zur übersehen. Dabei hatte ich mich leicht geschnitten, achtete aber im Augenblick nicht darauf. Nachdem ich den Gruß des Grafen erwidert hatte, sah ich nochmals in den Spiegel, ob ich mich nicht doch getäuscht hätte. Diesmal aber war jeder Irrtum ausgeschlossen; der Mann stand so dicht hinter mir, dass ich ihn über meine Schulter hinweg erblicken konnte. Aber der Spiegel zeigte kein Bild von ihm! Das ganze Zimmer hinter mir lag sichtbar da, aber außer mir war niemand darin zu sehen. Das war recht merkwürdig und eigentlich das Merkwürdigste, was ich bisher erlebt hatte. Ich empfand wieder ein grässliches Unbehagen, wie immer, wenn der Graf in meiner Nähe war; zugleich bemerkte ich, dass die kleine Verletzung blutete und dass das Blut über mein Kinn herunter rieselte. Ich legte das Rasiermesser weg und wandte mich um, mir ein Blut stillendes Pflaster zu holen. Wie der Graf mein Gesicht sah, erglänzten seine Augen in dämonischem Feuer, und er tat einen raschen Griff nach meiner Kehle. Ich fuhr zurück und dabei berührte seine Hand die Perlen meines Rosenkranzes. Das erzeugte einen raschen Wandel in ihm; seine Erregung legte sich so rasch, dass es schien, als sei sie gar nicht da gewesen.

´Nehmen Sie sich in Acht´, sagte er, ´dass Sie sich nicht schneiden; in diesem Lande ist es gefährlicher, als Sie glauben.´ Dann ergriff er meinen Toilettenspiegel und fuhr fort: ´Und dieses verfluchte Ding ist schuld daran. Es ist ein schlechtes Spielzeug menschlicher Eitelkeit. Fort damit!´ Er öffnete das große Fenster mit einem Ruck seiner schrecklichen Hand und warf den Spiegel hinaus, der tief unten auf dem Pflaster des Schlosshofes in tausend Scherben zersprang. Dann ging er weg ohne ein Wort zu sagen. Es ist mir sehr unangenehm, denn ich muss nun, wenn ich zum Rasieren etwas sehen will, den Deckel meiner Uhr oder den Boden meiner Seifenschale benutzen, die zum Glück von Metall ist.“


Unter solchen Umständen muss sich der Mann rasieren und der gute Achim, den ich an dieser Stelle herzlich grüße, verabschiedet sich wochenlang aus dem Forum, nur weil seine Heizung im Badezimmer nicht funktioniert.

Zurück zum Buch: Ich möchte es wieder ins Regal stellen und da meine Bücher alphabetisch geordnet sind, ist dies schwierig, denn ich kann ja den Titel nicht mehr lesen.

Hilft mir jemand?

Aber lasst Euch nicht durch den Halbsatz "seine Erregung legte sich so rasch, dass es schien, als sei sie gar nicht da gewesen" auf den falschen Weg bringen. Solche Bücher lese ich seit vielen Jahren nicht mehr.

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Diskussionsnachricht 000317
16.10.2006, 19:58 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Zugegeben, die Situation ist heikel, in der Jonathan Harker sich befindet, heikler als es meine war. Und während die Handwerker auch im Wohnraum neue Heizkörper installierten und die Telefonsteckdose um 1,5 Meter verlegten , schrammte ein Bagger bei Straßenarbeiten das Telefonkabel durch, was zu einer einwöchigen Massenstörung führte, wobei sich später herausstellte, dass der Elektriker zwei Kabel nicht richtig steckte, er mich aber fürchtete wie Graf Dracula den Rosenkranz und erst zwei Wochen später den Schaden richtete, so wurde alles schließlich immer unübersichtlicher.

Bram Stoker "Graf Dracula", und sei mir herzlich gegrüßt snert. Ich freue mich, so munter von Dir zu hören.

Achim

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1 goldener
 
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Diskussionsnachricht 000318
17.10.2006, 10:47 Uhr
hein
registriertes Mitglied


@snert: Besten Dank! Ja, die Stelle war mir wichtig. Übersetzungen nach Wörterbuch funktionieren nicht. Aber ich habe keine Übung, es hat ziemlich lange gedauert, teilweise mußten die Sätze umarrangiert werden. Gibt aber Aufschluß über die Struktur der eigenen Sprache, sehr nette Übung! Mal sehen, was ich noch auftreiben kann...

Und Dracula ist sehr nett, wirklich gute Idee. Man sieht: Hier geht noch viel! Nur ran, Leute. Wer hat mehr?
 
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Diskussionsnachricht 000319
17.10.2006, 20:03 Uhr
snert
registriertes Mitglied


@Achim: Na wenn ich das so lese, dann war Mr. Harker auch nicht viel schlechter dran als Du.
Ich hatte ja damit gerechnet, dass Du den Titel herausbekommst, aber in weniger als 30 min.

Na warte, ich finde bestimmt eine Textstelle über die Rasur, da wirst Du den Buchtitel nicht erraten. Ich sage nur ein schreckliches Wort: Trivialliteratur

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Diskussionsnachricht 000320
18.10.2006, 20:14 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


@snert: Hätte ich nicht kurz vorher "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" gelesen, wahrscheinlich hätte ich bei diesem Rätsel gepatzt. So war ich noch in dieser Gruselstimmung, und da war ich doch mal wieder obenauf.

@kay: An anderer Stelle hatte ich von dem zunehmenden Wildwuchs in und um mein Bartgesichtsfeld geschrieben. So wirr alles klingen mag, so unfaßbar und unkontrolliert strömten die Worte ins world wide forum der nassrasur. Und Deine Anmerkung: "Dachs?" Ja, ich glaube, dass ich mich verwandle. Ich bin davon überzeugt, dass ein Austausch der Moleküle stattfindet zwischen meinem Dachshaarpinsel und mir. Das ich also selber bereits ein 25 %iger Dachs bin.

"In ganz Irland gab es niemanden, der sich mit O'Sanassa in der Erlesenheit seiner Armut messen konnte; mit dem hohen Grad von Hungersnot, der sich in seiner Person offenbarte. Er hatte weder Schwein, noch Tasse, noch sonstiges Haushaltsgerät. Oft sah ich ihn auf dem Hügel in Kampf und Wettbewerb mit einem streunenden Hund, wobei beide um einen dünnen, harten Knochen stritten und das gleiche Knurren und ärgerliche Gebell hören ließen. Ebensowenig besaß er eine Hütte, geschweige denn hatte er Bekanntschaft mit Unterschlupf oder Herdfeuer geschlossen. Er hatte mit seinen zwei Händen ein Loch in die Landschaft gegraben und über dessen Öffnung alte Säcke, Äste, sowie auch jedes andere nützliche Objekt gelegt, das Schutz gegen das Wasser bieten mochte, welches jede Nacht auf unseren Landstrich fiel. Fremde meinten im Vorübergehen, er sei ein Dachs, der sich in die Erde verkrochen habe, wenn sie seinen schweren Atem hörten, der aus den Niederungen des Loches erklang, und sie sahen sich durch das wilde Erscheinungsbild der Behausung im allgemeinen darin bestätigt.

Unser aller Schicksal!

Flann O'Brian, "Irisches Tagebuch", suhrkamp taschenbuch, übersetzt von Harry Rowohlt, 1992, Seite 113 f.

Gruß
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 18.10.2006 um 20:18 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000321
18.10.2006, 22:05 Uhr
snert
registriertes Mitglied


@Achim: Bist Du schon an der Stelle, an der jemand im Stall das Grunzen der Schweine auf Tonband aufnimmt, weil er der Ansicht ist, hierbei handelt es sich um Gaelisch in seiner reinsten Form? Sozusagen akzentfrei. - Ja ich habe mich informiert, weil ich das Buch vielleicht auch kaufen möchte. Aber diese Passagen machen ja auch Appetit.

Sehnsuchtsvoll schaue ich auch immer den Zauberberg hinauf. Ob Gatsby das Werk schon gelesen hat? Bei mir hat es immer nur für den Film gereicht. Im Kino einer 20.000 Einwohner-Stadt. An einem Mittwoch, und das Kino war zu 2/3 gefüllt! Rod Steiger als Mijnheer Peperkorn und Charles Aznavour als Naphta.

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Diskussionsnachricht 000322
18.10.2006, 22:23 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


@Snert: Ja, die Stelle ist verrückt. Ich lese das Buch in der U-Bahn und muß gelegentlich hörbar auflachen. Flann O'Brien wird er übrigens geschrieben, mit e. Er war ein hoher Staatsbediensteter in Irland. "Aus Dalkey's Archiven", "Der dritte Polizist", "In-Schwimmen-zwei-Vögel". Sie lohnen sich alle zu lesen. Wenn ich einen Schriftsteller gut finde, lese ich von ihm, was ich kriegen kann.

Der Sänger Charles Aznavour? Ich liebe ihn.

Gruß
Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 18.10.2006 um 22:29 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000323
19.10.2006, 05:49 Uhr
Achim
registriertes Mitglied


Moin Erik,

Er fehlt mir. Er fehlt mir, und möge Er doch sehen, was aus Seinem so erfolgreich ins Leben gerufener Thread geworden ist. Er hat es geschafft, einige der gescheitesten Köpfe des Landes hier zu versammeln. Ich bitte Sie, Herr Kormann, kommen Sie leichten Sinnes bald wieder zurück.

Gruß
Herr Achim

--
1 goldener

Diese Nachricht wurde am 19.10.2006 um 05:59 Uhr von Achim editiert.
 
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Diskussionsnachricht 000324
19.10.2006, 17:07 Uhr
~guilty
Gast


@Achim
mir auch.

Allein schon wegen der Ladengeschichten den Duftempfehlungen den Zitaten und und und.Und mich interessieren Deine Fortschritte...

a propos gescheite Köpfe Albert Einstein sagte mal"Die Menschen benutzen nur zehn Prozent Ihres Geistigen Potenzials"
Und wenn Albert Einstein das sagt wüsste ich gern was bei uns normales an Prozenten übrig bleibt.

Gruß
guilty
 
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