Diskussionsnachricht 003754
29.07.2018, 14:32 Uhr
Borsif
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Hallo Kollegen,
jetzt kamen doch ein paar Fragen zu meinem Arkansas XD
Also ich handhabe es so, dass ich Messer, die ich das erste Mal von Grund auf neu schärfe immer bis zu meinem 10k NSS schärfe und im Anschluss meinen gewünschten Finisher verwende (oder eben auch nicht - der 10k NSS liefert bereits ein tolles Finish).
Es kann auch ein "gröberer" Finish als 10k NSS folgen, dann wird die Facette halt wieder "mehr zerkratzt", jedenfalls kann ich mir sicher sein, dass die Grundlage für das Finish - eben der 10k NSS - gepasst hat.
Zu meinem Arkansas ... da ist es mit den Körnungen etwas schwierig, der "translucent" und der "black" Arkansas sind ja die beiden "härtesten" Arkansas-Steine und bestehen aus Novaculit. Das ist dann grundsätzlich unterschiedlich zu den meisten anderen Finishern. Angenommen z.b. mein Escher hätte z.B. Quarz-Partikel in der Größe von sagen wir mal 0,8um was sagen wir 10.000 JIS entspricht. Auch wenn ich den Escher mit einem 800er Nassschleifpapier abrichten würde, das Messer würde nur die 0,8um großen Quarzpartikel sehen und von diesen bearbeitet, die übrige Matrix, in der diese Partikel gelagert sind, ist im Vergleich zum Stahl weich und macht dem Messer nichts. Die "Oberflächenrauheit" von F800 (FEPA) - Nassschleifpapier. ist unerheblich.
Beim Arkansas gibt es keine Partikel, der ganze Stein besteht "quasi" - sehr vereinfacht gesagt - aus einem Stück Quarz. Daher ist allein die Oberflächenrauheit ausschlaggebend. Wenn ich die Oberfläche nun mit einem F800 FEPA Nassschleifpapier abrichte, dann hat er etwa eine Körnung von F800 -> also etwa 2500 JIS, arbeitet sehr schnell und ist grob. Meinen Arkansas hab ich bis F2000 abgerichtet (entspricht JIS 8000) und darüber hinaus mit einem Gold Dollar ewig lange "eingebrochen" - mit viel Druck fest und lange bearbeitet. Dies "rundet" die Oberflächenstruktur noch weiter ab. Der Stein glänzt jetzt ähnlich wie eine Glasplatte und ist sehr, sehr fein, arbeitet sehr, sehr langsam und liefert ein tolles Finish - sehr scharf und doch deutlich sanfter als der NSS 10k.
Der Arkansas ist zudem auch extrem Hart, also man kann ihn nicht mit einem Messer einritzen. Das Abrichten ist zwar ein Horror sondergleichen, aber dafür höhlt sich der Stein auch fast garnicht aus. Und der Stein wird mit Öl benutzt, habe bisweilen zwar das Kamelienöl verwendet, habe mir aber Paraffinöl besorgt, das ist dünnflüssiger und ebenfalls lebensmittelecht, ungiftig usw.
Liebe Grüße
Borsif Diese Nachricht wurde am 29.07.2018 um 14:48 Uhr von Borsif editiert. |