Diskussionsnachricht 000036
19.12.2006, 20:02 Uhr
Achim
registriertes Mitglied
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Wer immer dieser Provokateur sein mag, eines hat er bewirkt, daß die Themen Arbeitslosigkeit, Hartz IV, Armut plötzlich mit einer Schärfe geführt werden, die ich eigentlich nicht für möglich gehalten hätte. Hier, ebenso wie in anderen Kommentaren, werden dem Provokateur ordentlich die Leviten gelesen.
Ich denke, die Politik ist gefordert, darüber nachzudenken, wie sie mit den Arbeitslosen umgehen will. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich viel bewegt auf dem Arbeitsmarkt. Diese Diskussion verläuft für mich daher in kurioser Weise. An einem durch Alkohol befeuerten Mann entsetzt sich die eine Hälfte der Gesellschaft, die andere spendet Beifall.
Was mich nachdenklich stimmt an dieser Geschichte, ist, daß einfach offensichtlich ist und wird, daß alle eingeleiteten Maßnahmen (Hartz IV, Arbeitsmarktreform, usw.) zu keiner bedeutenden Verringerung der Arbeitslosenzahl geführt hat. Und nun ist ein Verantwortlicher auf diesen Umstand angesprochen worden, dazu noch von einem latenten Trunkenbold, bei dem man vermutet, daß er zur Erwerbsarbeit wenig tauglich erscheint. Beck kommt mit einer Floskel, wie das die Politiker häufig tun.
Eine menschliche Gesellschaft zeichnet sich ja dadurch aus, wie sie mit ihren schwächsten Mitgliedern umgeht. Auf einen, der es wahrscheinlich nicht bringen wird mit der täglichen Schinderei, rumzuhacken, ist meines Erachtens Unsinn. Doch scheinbar ist in den stocknarrischen Gehirnen der Verantwortlichen selbst wiederum auch nicht der Mut und die Lust, nämlich darüber nachzudenken, wie eine so komplizierte und komplexe Gesellschaft sich ihre Zukunft vorstellt.
-- 1 goldener |