Diskussionsnachricht 000029
21.11.2012, 16:03 Uhr
Stefan P. Wolf
Forumsgründer
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Wer seinen Hobel siffig-seifig und feucht lagert, wird je nach Kon-
stellation Bekanntschaft mit Kontaktkorroson bekommen. Diese zeigt
sich zwischen Rasierklingen und Hobelköpfen üblicherweise in einem
"rostartigen" Belag auf dem Hobel und der Klinge, da wandern also
z.B. Eisenionen aus der Klinge auf einen Edelstahlkopf, lässt sich
aber i.d.R. einfach wegputzen oder mit einer weichen Zahnbürste ent-
fernen. Viele Billigklingen sind zumindest verchromt, hier dürfte
sich nicht viel tun, bei Platinbeschichtung würde man Wanderung von
Chrom oder Edelstahl zum Platin erwarten, passiert aber nicht (schon-
mal silbrige Beschichtung auf einer Klinge gefunden?
Wer seinen Hobel gründlich (und möglichst heiß) ausspült, leicht auf-
schraubt, ausschleudert und auch so leicht offen ablegt, wo er dann in
sehr kurzer Zeit knochentrocken ist, bekommt nie Besuch von der
Schlierenfee...
Lieber Captn, Lochfraß ist schwerlich Ergebnis einer Kontaktkorro-
sion, da sie räumlich stark auf die Kontaktfläche begrenzt ist, das
verhindert ein Loch schon rein räumlich per Definition. Durchstoßendes
Messing in historischen Deckeln ist abgerieben, sonst würde das Chrom
nur innen fehlen und wohin gewandert sein, zu den edlen Platinklingen
von 1962?
Eine schöne Räuberpistole, aber in der Praxis für die wenigsten ein
Problem. Klingen ungleichmäßiger und minderwertiger Produktion "ros-
ten" teilweise schon alleine (mit Seifenwasser), da braucht's gar
keinen Hobel. Und einen gelegentlichen gelben Schleier in einem Edel-
stahlkopf, wenn man nicht gründlich ausgespült hat, kann man auch
verschmerzen, wenn es so leicht weggeht wie es das tut. In meinen heiß
gespülten, leicht geöffnet ausgeschleuderten und möglichst so offen
auch getrockneten Hobeln habe ich das nie.
Ich hoble auch schon ein wenig und die einzige Elementbildung, die ich
je erlebt habe, war die bei einem Reisemodell des Gillette Tech in
einer Reinigungslösung (Produkttest). Das Produkt kam zum Glück nie auf
den Markt! Leitfähige Lösung, Griff aus Alu und Kopf aus Edelstahl war
irgendwie doof, der Kopf wurde etwas alubeschichtet und leicht gelblich
eloxiert. Kenne aber auch Geschichten von Kunden, die ihre Hobel zuge-
schraubt am Ende kurz durch das seifige Wasser ziehen und so (tropf-
nass, seifenlaugig) weglegen. "Ich reinige den ja beim Klingenwechsel
jedesmal komplett". Jaja... Seifenlauge hat auf lagernden Metallen gar
nichts zu suchen...
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