Diskussionsnachricht 000036
15.01.2015, 22:32 Uhr
Katerchen
registriertes Mitglied
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Es sind nur die seltensten Klingen rostfrei ohne es irgendwo "eingeprägt" zu haben.
Bei Rasiermessern ganz gleich welches Herstellers kannst du eigentlich "immer" davon ausgehen, das falls es nicht als rostfreies markiert/geprägt ist(auf der Klinge selbst, meist am Erl), ein Kohlenstoffmesser dahinter steckt.
Wenn es dir ein unbedingtes anliegen ist trotzdem herauszufinden was dahinter steckt, kannst du wenn du willst ein tropfen Zitronensaft oder mit einer Zwiebel an der Angel vorbei gehen und wenn es ein nicht rostfreies Messer ist, wird es abdunkeln bzw. anlaufen.
Zur Frage des Stahls:
Das sind verschiedene Legierungen, so war Silberstahl früher ein Stahl dem sofern ich nicht falsch liege, Silber bei der Schmelze beigefügt wurde.
Ist aber heute nicht mehr der Fall, soweit ich weiß.
Ansonsten Unterscheiden sich die verschiedenen Stahlsorten bei vernünftigen Herstellern nicht allzu sehr.
Der eine Stahl besitzt vielleicht eine etwas höhere Härte 63-65Rockwell(einige Thier-Issard Messer iirc) und andere sind halt etwas weniger hart.
Aber wie gesagt, darüber brauchst du dir keine Gedanken machen, bei einem namhaften Rasiermesserhersteller stimmt der Stahl (kein Pakistaner/China-Messer wobei die Gold-Dollar Messer hervorragende Chinesen sind nach einer anständigen Schärfung und saubillig )
Punkt 2)
Ja wenn die Messergröße übereinstimmt sollte das möglich sein, achte aber auch das die Bohrung am Erl der einen Klingen ungefähr auf gleicher Länge/Höhe ist (ist aber eigentlich immer ungefähr der Fall).
Punkt 3)
Das Goldfischchen könnte Probleme machen!
Es hat direkt an der Schneide Rost, also wirklich an der Schneidfase das müsste man bis zu einem Punkt wegschleifen, ansonsten wird das nichts mit der sanften Rasur.
Das gute ist aber, es scheint sich wirklich nur auf die Schneide zu beschränken, heißt Schneidfase komplett neu aufbauen und dann sollte einer guten Rasur nichts im wege stehen.
Klopp:
Hat eine wellige Schneide, aber ich denke in erfahrenen Händen dürfte es keine Probleme bereiten das ordentlich scharf zu kriegen, ist zwar "angelaufen" aber hat soweit ich das sehen kann, kein problematischen Rostbefall.
Revisor:
Scheint makelos zu sein, schöne (fast?) überall gleichlange hauchdünne Schneidfase, sollte problemlos als "das beste" der gezeigten durchgehen.
Da könnte vielleicht sogar alleine die Kieselerde-Methode und ein paar Züge auf dem Chromoxid-Riemen reichen um daraus ein Top-Rasierer zu machen.
Starter-Set:
Das Messer kannst du (denke ich) ganz vergessen, wenn ich mir die Schneide anschaue sieht sie mir doch sehr wellig und "hoch" aus, auch scheint die Hohlung(?) verzogen zu sein.
Vielleicht taugts noch als Heftspender, wobei das Heft auch nicht besonders ausschaut.
Riemen: Kann man schwer sagen, vermutlich taugts für den Anfang.
Hohlung:
Das Bild zeigt dir übersichtlich die Unterschiede:
content.artofmanliness.com/uploads//2011/04/grinds.jpg
Von einem doppelhohlen Schliff hab ich noch nichts gehört, vermutlich verwechselst du das mit einem halbhohlen oder extrahohlen Schliff.
Im Grunde kann geht man davon aus das vollhohle Messer zumindest in der Theorie durch die flexiblere Klinge (weil dünner) sich besser an die Haut anpasst und dadurch sanfter rasiert, wobei diese wieder (theoretisch) schlechter geeignet für wirklich starken Bartwuchs sind, im Gegensatz zum halbhohlen das wegen der höheren Steifheit dadurch "brettert".
Derbe Messer sind dann das Extrembeispiel in die andere Richtung also kaum gehohlt, fast schon keilförmig von vorne betrachtet, sollen hervorragend für extrem harten Bart sein.
Aber wie gesagt, lass dich davon nicht täuschen, das sind alles "theoretische" Sachen, in der Praxis hab ich mit einem derben Messer und mittelmäßigen hartem Bart die besten Ergebnisse erzielt.
Allerdings sollte man anmerken: Derbe Messer gibt's "neu" nicht oder nur in Sonderanfertigung, die meisten sind entweder halbhohl oder vollhohl.
Die "5/8 etc.." Zoll Angabe gibt nur wieder wie breit die Klinge ist, 5/8= 1,59cm breit und 6/8= 1,91cm.
Was für Vorteile hast du, und welche Nachteile?
Je größer desto schwerer(was einige als Pro oder Con sehen können) dabei allerdings auch nicht ganz so wendig wie schlankere Messer.
Man kann in einem Durchgang mehr rasieren bis man die Schneeschippe leeren muss.
Das Umgekehrte wäre bei kleineren Messern der Fall zB ein 3/8 von Friodur -> Um einiges leichter, wendiger, und perfekt für Konturenschneider, muss allerdings öfter gereinigt werden, und kann in einem Durchgang nicht ganz so viel rasieren.
Auch hier gilt, bei neuen Messern dürften 5/8 u. 6/8 die gängigsten Größen sein, machst mit keiner der beiden was falsch.
Ich hoffe ich konnte dir helfen!
Schöne Grüße
-- Mühle SP Dachs 21mm Sedef Shavette&Parker 31R mit Wüsteneisenholzheften, "Portmonnaie-Shavette", Friodur RF; F.C Burgvogel mit York-Gum Schalen; G&Fürsthoff Butterf., Merkur 23C, W. Classic; Feather, ASP, Derby; Olivia Scuttle; Calani Havana C./Dubai, Valobra Menthol; Irgendwas findet sich immer (Armani Prive - Oud Royal) Diese Nachricht wurde am 15.01.2015 um 22:51 Uhr von Katerchen editiert. |