Diskussionsnachricht 000040
18.04.2008, 13:37 Uhr
moviemaniac
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Um dieses Thema wiederzubeleben: Es ist soweit - mein erstes Messer, vom leider verstorbenen Meister Tosuke, ist bestellt. Ein Mitglied in einem US-Forum vermittelt diese Messer aus Japan, wenn dort sein Freund mal wieder welche auftreibt. 2,5 Wochen soll ich mich gedulden, dann müsste es hier sein. Ich bin gespannt
Noch ein paar Infos:
- Japanische Rasiermesser sind beidseitig geschliffen, es wird aber nur mit einer Seite rasiert
- Beim Schärfen werden die Messer auf dem Stein mit gutem Druck hin- und hergeschoben, zu gleichen Teilen, also einmal schieben, einmal ziehen. Verwendet werden vorzugsweise sehr feine japanische Natursteine oder andere Steite (synthetisch oder Natur) der Körnung 8000-12000. Ein stufenweisen Schärfen beginnend beim 1000er und immer feiner werdend ist nicht nötig (oder nur, wann die Schneide Fehler hat). Ein neues Messer ist NICHT rasurfertig, aber soweit fertig, dass es im Normalfall gleich auf dem feinsten Stein fertig geschärft werden kann.
- Diese Messer werden in der gleichen Technik geledert wie "normale" Rasiermesser. Und ja, sie werden geledert.
- Der blaue Griff ist KEIN Zeichen von einem Massenprodukt und KEIN Herstellerhinweis! Meister Tosuke hat angefangen, aus Gründen der Handhabung seinen Messern diese Griffe zu verpassen. Viele weitere Hersteller verwende(ten) ebenfalls seine Griffe. Darum: Auch, wenn am Griff "Tosuke" steht - nur eine Entzifferung der japanischen "Hieroglyphen" auf dem Messer selbst kann den Hinweis auf den Namen des Schmiedes geben.
Nur, weil ein Messer einen solch "billigen" Griff hat, ist es kein Zeichen für Massenware oder billige Produkte - ganz im Gegenteil, auch diese Messer stammen von mittlerweile verstorbenen oder nicht mehr aktiven Schwertschmiedemeistern und sind in reiner Handarbeit gefertigt.
- Japanische Rasiermesser sind aus zwei Stahlsorten - die Klinge ist aus extrem hartem, der Griff aus etwas weicherem Stahl. Bei manchen Messern sieht man den Übergang zwischen den Stahlsorten
- Messer aus Tamahagane sind sehr selten und sehr teuer, da alleine schon die Rohstoffbesorgung staatlich reguliert ist und es ein Vorrecht beim Einkauf für die alten Meister gibt. Unter 1000 Euro ist nicht mit einem solchen messer zu rechnen und mir ist nur ein Hersteller bekannt: Iwasaki. Erkennungszeichen: Die Messer von ihm aus schwedischem Stahl (wie bei Dick und rasurpur) haben drei Schriftzeichen auf der Klinge, die aus Tamahagane haben 5. Diese Nachricht wurde am 18.04.2008 um 14:24 Uhr von moviemaniac editiert. |