Diskussionsnachricht 000053
08.08.2006, 18:34 Uhr
Alfred
registriertes Mitglied
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Also hier wird schon um des Kaisers Bart gestritten (wie rasiert sich eigentlich Beckenbauer?).
Ich selbst habe bis auf Phillishave und Messer alles probiert und will gar nicht hochrechnen, was mich das in den letzten 25 Jahren so gekostet hat (ich bin 44). Meine E-Rasierer waren immer die teuersten, die es grad von den Firmen meiner Wahl gab, 3 x Braun, 1 x Panasonic, 1 x Payer - und ein teurer 3-tages Bart schneider war auch dabei.Dennoch ist die E-Rasur sicher am kostengünstigsten (man denke alleine an die Nebenkosten für Schaum und viel warmes Wasser). Anyway halte ich das Rasieren mit den Bartmähern für untauglich.
Ähnlich geht es mir mit Klingengeräten: Die starren Systemrasier fand ich unangenehm, Wegwerfrasierer ebenso.
Der Contour war eigentlich der erste, den ich für ein überlegenes Produkt gehalten habe (auch wenn der nur für die tägliche Rasur zu brauchen ist - Dreitagesbart war damit ein Graus - die Barthaare haben die Klinge verlegt. Gut, das wäre eigentlich kein Thema mehr, denn Dreitagesbart trage ich seit Jahren nicht mehr).
Von allem das ich kennengelernt habe, stehen zwei Varianten weit über den anderen: Eintweder der wirklich bequeme Gillette M3P (gilt im Prinzip auch für den Mach 3) oder eben ein Hobel mit guter Klinge. Mit Feather ist mir der Hobel deutlich lieber,, mit Merkur würde ich sagen, ist's ein Patt zum Mach 3.
Selbstverständlich werde ich auch den Fusion ausprobieren, und ich bin schon sehr gespannt.
Wenn ich eine Kostenrechnung anstelle, fällt mir auf, dass ich für Hobel schon sehr viel Geld ausgegeben habe: Den alten Gillette Adjustable rechne ich nicht mit, den habe ich schon anno '89 erworben, aber ein VISION (ein Schnäppchen aus der Bucht), ein Futur (da habe ich das Set mit Pinsel günstig in der Bucht gefunden), ein 34er (Mitgliederkauf), ein goldener Progress und ein Edwin Jagger, da kommt schon was zusammen: so zwischen 250 und 300 Euronen werden es trotz teils günstiger Gelegenheiten schon gewesen sein. Rechnen wir diverse Ledertäschchen, Hobelständer, Edelstahl-Boxen und Klingen-Fehlkäufe dazu (aus meiner Sicht sind alle anderen Klingen nicht brauchbar), sind aus den 20 bis 30 nötigen Euros gleich ein paar Hundert geworden - ich würde meinen so 4-, 5-Hundert werden es schon gewesen sein.
An laufenden Kosten kommen noch 30 Euros im Jahr für Klingen dazu (eine Merkur werfe ich meist nach 3 Rasuren raus, die Feather darf eine Woche bleiben.).
Den M3P habe ich von Gillette geschenkt bekommen, aber mindestens eine Klinge pro Woche macht 150 Teuros für Klingen im Jahr (eine Batterie habe ich auch schon getauscht, die rechne ich aber nicht mit). Wenn sich jemand doppelt so lange mit einer Klinge rasiert wie ich, ist halt die Wartezeit doppelt so lange, bis sich der Jagger rentiert. Selbst in meiner wirklich brutalen Kalkulation ist nach vier Jahren alles herinnen, und da habe ich noch gar nicht die vermutlich höheren Kosten für Fusion-Klingen gegenübergestellt
Also: Nicht einmal ein Jahr, damit sich ein Vision rentiert, ein halbes für den Jagger etc. etc., daran sieht man, dass es sich hier wirklich um ein Stück Luxus handelt, das sich quasi selbst finanziert.
Etwas weniger rosig, aber vom Prinzip her ähnlich, sieht die Kalkulation für den Schaum aus: Mittlerweile gibt es bei mir 4 Pinsel, hinzu kommt ein Regalbrett und ein beleuchteter Luxusspiegel plus jede Menge Cremen, Seifen und Tiegel. Es wird lange dauern, bis sich deren Anschaffung rentiert - aber so sehr das hier alles nach Luxus riecht - gegen das grüne Gillette-Gel aus der Dose (7 Euro alle 2 Monate, also gut 40 Euro im Jahr), ist selbst die Dr. Harris Creme auf die jeweilige Anwendung ein leistbarer Luxus.
Selbst hier gerne verwendete Edel-Produkte sind mitunter billiger als teurer Dosen-Schaum. Kalkuliert man aber mit mittelpreisigen Produkten wie einer Musgo Real Creme oder gar mit der supergünstigen Haslinger Seife, dann ist selbst ein sehr guter Dachs-Pinsel bald von selbst finanziert.
Über allem steht bei mir aber die Freude an einer angenehmen Rasur. Früher gab es kaum etwas lästigeres als die Rasur, heute freue ich mich darauf - und dass ich nicht von Procter mit deren weltkonzerntypischen "wir-kaufen-uns-den-Markt-Mentalität"abhängig bin, freut mich nur zusätzlich.
-- Verfallen der göttlichen I Coloniali Mango - Lieblingshobel: Toggle und Merkur Progress, 37 und Reiserasierer Diese Nachricht wurde am 08.08.2006 um 18:42 Uhr von Alfred editiert. |