Diskussionsnachricht 000070
22.11.2006, 20:11 Uhr
~henning
Gast
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Hallo
Nachdem ich nun meinen "neuen" Progress habe, kann ich endlich einen Hobel vorstellen der mir schon länger unter den Nägeln brennt.
Vor einigen Wochen, machte mich das sehr liebe Forumsmitglied Ustura, auf einen alten Progress aufmerksam, welcher in Belgien über Ebay versteigert wurde. Nun gibt es viele alte Progress, weshalb ich das besondere an diesem mit den Fotos erläutere.
Nachdem ich den Hobel für 25,50€ ersteigern konnte und den Betrag mit 4,85€ Versandkosten nach Belgien überwiesen hatte bekam ich den Hobel in einem sehr schönen und perfekt erhaltenen Kästchen aus elfenbeinfarbenem "Plaskon" (dazu später mehr):
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2m.jpg .
Innerhalb des Kästchens ist das schöne Merkur-Logo als Relief abgebildet:www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2o.jpg .
Darin liegt der Progress, dessen Besonderheit aus der unteren Kopfplatte besteht. Diese ist nämlich auch aus Plaskon und nicht wie üblich aus verchromtem Messing:www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2n.jpg .
Auf den ersten Blick lassen sich einige Unterschiede zum neuen Progress erkennen:
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2p.jpg
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2q.jpg
www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2r.jpg
1. Ist der Griff nicht verchromt sondern aus anderer Beschichtung/Material. 2. Die Markierung zur Einstellung sitzt tief über dem unteren Griffrand. 3. Logo und Beschriftung des Kopfunterteils sind Spiegelverkehrt. 4. Der Übergang vom Griff zum Kopf ist beim alten ca. 2mm länger, weshalb der Hobel insgesamt auch länger als der neue ist.
Das Logo auf der Kopfunterseite ist ähnlich aber nicht gleich. Beim neuen Progress ist es eingekreist:www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2s.jpg .
Und bei der Beschriftung fehlt bei dem Alten der Schnörkel hinter dem GERMANY:www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2t.jpg .
Der Hobel war auf den ersten Blick, bis auf leichte Beschichtungsschäden, in sehr gutem Zustand. Bei der Benutzung stellte sich aber leider heraus, daß das Innengewinde im Verstellknopf so ausgeleiert war, daß sich immer wieder der Kopf löste und eine Rasur unmöglich war. Ich dachte mir, da der Hobel immer noch hergestellt wird (die Unterschiede waren mir ja noch nicht bekannt), kann ich bei DOVO/MERKUR bestimmt einen neuen Knopf erwerben und einsetzen. Eine Mail an DOVO wurde von einer Frau Christ sehr schnell beantwortet und man bot mir an den Hobel an eine Frau Albat in der Reparaturabteilung einzusenden und "Kostenfrei repariert und zurückgesendet" zu bekommen. Natürlich bedankte ich mich für das Angebot und schickte den Hobel zur Firma. Ich hatte in der Mail gar nicht erwähnt. daß es sich um einen uralten Progress handelte und nicht um einen Garantieauftrag. Etwas frech legte ich daher einen Zettel bei, in dem ich um Sorgfalt bei dem guten Stück bat. Nach zwei Werktagen bekam ich den Hobel dann zurückgesandt, nicht nur repariert sondern mit neuen Ersatzteilen versehen:www.bilder-hochladen.net/files/vwt-2u.jpg .
Die Kopfplatte mußte ebenfalls ausgetauscht werden da sie zum alten Knopf eben doch nicht kompatibel war. Ich finde das war eine ganz große Serviceleistung und eine nette Geste von Dovo, weshalb ich mich bei den netten Damen auch nochmal separat bedankte. Recht herzlichen Dank und liebe Grüße auch nochmal an Ustura, für den netten Tip und lieben Kontakt.
Ich werde den neuen Progress morgen ausprobieren. Falls Unterschiede bestehen, werde ich mich hier wieder melden.
Hier, aus dem Französischen übersetzt, eine charmante Erklärung des Anbieters bei Ebay über das Material und den Hobel:
KOMMENTAR ÜBER DAS „PLASKON“: viele Personen machen die Verwirrung zwischen Plaskon und dem Bakelit. Der Begriff Bakelit wird im übrigen viel zu oft benutzt, um andere alte Synthesematerialien zu bezeichnen. Der Begriff Bakelit ist gewissermaßen eine Definition Hauptschlüssel und Vorspann geworden, um alle Plastiken von vor 40 fälschlich zu bezeichnen. Für jene, die das interessiert, hier ein kurzer historischer und technischer Vermerk über das PLASKON. Zunächst hat das Bakelit NIE in heiler Leertaste bestanden, wenn sie gemalt worden ist. Das Bakelit erlaubte nur eine Produktion in 3 sehr dunklen Basisfarben: schwarz verschiedene Kastaniennuancen und verschiedene Grünnuancen. Man findet es entweder in marbrierten vereinten Farben oder. Plaskon ist durch eine amerikanische Gesellschaft im Jahre 1930 erfunden worden, der auf der Suche nach einer Plastik war, die hauptsächlich eine weiße Farbproduktion und in einem viel breiteren Farbbereich erlaubte als es erlaubte das Bakelit (erfunden 30 Jahre vor Plaskon) und dies aus offensichtlichen Firmennamen, die Produkte attraktiver zu machen dank den klaren und frischen Farben. Der Erfolg war fast unmittelbar, und viele alte Radios sind unter anderem in Plaskon weißem produziert worden. Im Gegensatz zum Bakelit ist Plaskon ein lichtdurchlässiges Material, während das Bakelit ganz undurchsichtig ist. Diese Lichtdurchlässigkeit ist und kann bis zu einer fast Transparenz gemäß der Zusammensetzung und vom Anteil der Zusätze veränderlich gehen. Plaskon ist eine Urea-Harzzusammensetzung mit Formaldehyd, in denen man Zellulose hinzufügt. Er besteht auch von Plaskon, das durch eine Formaldehydzusammensetzung Mélamine und hergestellt wurde. Plaskon ebenso wie Catalin (anderes Synthesematerial), haben den Unternehmern von vor 1940 erlaubt, in Serie Produkte zu produzieren, die in allen möglichen Farben geformt wurden, was eine Art Revolution seinerzeit war.
Der hier vorgeschlagene Rasurkasten ist stammend aus der bekannten deutschen solingen-Stadt für die Herstellung benutzten Stahls sehr hoher Qualität, um alles herzustellen, was schneidet (Messer, Taschenmesser, Klingen, Scherapparate, Scheren usw.…). Das Zeichen des Scherapparates und der Kiste ist MERKUR. Die Kiste und der Hobel sind in vollkommenem Stand. Der Hobel setzt sich aus chromiertem Stahl und aus Plaskon zusammen. Das Logo Merkur findet sich innerhalb des Deckels und auf dem Scherapparat wieder. Der Stil ist vollkommen Déco-Kunst. Die Farbe Plaskon ist Elfenbein. Was mir das interessanteste scheint abgesehen vom vollkommenen Stand und das prächtige Design, ist gerade die Benutzung Plaskon. Viele Rasurkästen sind aus Bakelit hergestellt worden, aber sehr wenig es waren in Plaskon.
Die etwas holprige Übersetzung bitte ich zu entschuldigen. Sie stammt von Google-Sprachtools. Diese Nachricht wurde am 22.11.2006 um 20:13 Uhr von henning editiert. |