Diskussionsnachricht 000083
28.09.2007, 18:18 Uhr
Hobel_Heini
registriertes Mitglied
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Jo Lange schrieb:
Zitat: | Moin Selbsthilfegruppe ;-)
Ich habe vor ein paar Wochen in Berlin eine mir unbekannte Rasierseife obigen Namens erstanden. Nach längerem Gebrauch möchte ich nun meine Eindrücke schildern:
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Vielleicht lohnt es sich ja, diesen Thread mal wieder zu beleben. Einen neuen anzufangen, halte ich für überflüssig, da ich speziell auch auf Joes Aussagen eingehen möchte.
Jo Lange schrieb:
Zitat: | Die Seife (150g) kommt in einer altertümlichen, schlichten rechteckigen Pappschachtel daher und ist noch einmal in einfaches Papier gewickelt.
Der Papieraufkleber auf der Schachtel erinnert stilistisch an Vorkriegsdesign und sagt uns unter anderem , daß wir dieses Produkt dem Saponificio Virgilio Valobra aus Genova zu verdanken haben.
Um an die Seife zu gelangen müssen wir , wenn wir sie aus dem Papier gewickelt haben, auch noch aus einer kräftigen Plastikhülle schälen. Warum das so ist wird uns sofort klar: Die Seife hat eine recht weiche, an durchgekautes Kaugummi erinnernde Konsistenz und klebt an den Fingern.
Meine Nase registriert eine merkwürdige, aber nicht unangenehme Duftmischung aus Marzipan und hintergründig, sozusagen "im Abgang", einen Hauch von Bohnerwachs (o holde Schulzeit, wie lang ist das her...).
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Gestern habe ich das Päckchen bekommen und beim Öffnen einen ähnlichen Geruchseindruck gehabt. Irgendwie wollte die Vorstellung von Mandeln oder Marzipan aber nicht so recht aufkommen. Und jetzt bitte nicht lachen...ich musste an meine Kindheit denken. Damals besaß ich eine grüne Lederhose. (Alle Kinder hatten eine graue speckige - nur ich musste unbedingt eine grünlackierte haben - wie ein Lackaffe). genau diese Lederhose musste gepflegt werden, mit einer Ledercreme, die sich "Collonil" nannte, und genau diese Creme hatte die gleiche Konsistenz und den exakt gleichen Geruch. 50 Jahre habe ich nicht mehr daran gedacht, beim Auswickeln des Päckchens kam die Erinnerung sofort wieder.
Jo Lange schrieb:
Zitat: | Ich habe die Seife mit nassen Fingern in einen Tiegel appliziert und verwende sie nun schon einige Zeit.
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ab ich auch getan, und bei mir sieht das folgendermaßen aus:
i21.tinypic.com/35d20xe.jpg
und
i20.tinypic.com/2qsqg4x.jpg
Dieses überaus praktische Porzellanschälchen ist ebenfalls italienischen Ursprungs und, ich schäme mich fast, es zu sagen, hat mich im örtlichen Sonderposten-Markt 30 Cent gekostet. Bislang hatte ich darin immer meine Hasslinger aufgeschäumt. Hat wunderbar funktioniert.
Genau wie Joe, kann ich auch sagen, dass sich die Seife sehr gut aufschlagen ließ, eine hervorragende Einweichwirkung besaß und alles in allem für eine exzellente Rasur gesorgt hat.
Dass ich jetzt morgens immer an meine verhasste Lederhose denken muss, steht auf einem anderen Blatt - obwohl, den Geruch von Collonil mochte ich, nur dass er mich heutzutage nicht unbedingt an leckeres Marzipan sondern eher an Benzaldehyd erinnert.
Was die Hautpflege betrifft, so habe ich bisher nichts Nachteiliges bemerkt. Golddachs ist auf jeden Fall aggressiver, und mit dem guten Tüff sensitive als AS gab's heute bei der ersten Rasur keinerlei Beschwerden.
Mir gefallen die grundsoliden Inhaltsstoffe (Joe hat sie bereits aufgeführt) ohne irgendwelche komplizierten Chemikalien, die als Allergene wirken könnten, wie Komplexbildner oder Parabene. Auch die rein pflanzliche Zusammensetzung gefällt mir. Wer weiß, vielleicht rührt das Aroma wirklich vom Benzaldehyd her. Immerhin ist es maßgeblicher Bestandteil des natürlichen Bittermandelöles. Benzaldehyd ist in höheren Konzentrationen schädlich (vermutlich nur beim Verschlucken und dann in größeren Mengen) aber das sind Bittermandeln oder Amaretto schließlich auch. Außerdem will ich die Valobra ja nicht essen.
Als Rasierseife gefällt sie mir jedenfalls außerordentlich gut.
-- Bock Silberspitz - Valobra Mandel- Futur - Personna Diese Nachricht wurde am 28.09.2007 um 18:21 Uhr von Hobel_Heini editiert. |