Diskussionsnachricht 000101
05.09.2014, 22:57 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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kinkjc schrieb:
Zitat: | ... Aber: Bartisto hatte mal die Idee mit einer Federwage!! Ich glaube bei 1 Kg Zuggwicht hat der Riemen eine gute Spannung. Aber vielleicht könnt Ihr mal den Hinweis vom Bartisto raussuchen.
Alles nur für den Fall, wenn Du mit der Unsicherheit partout nicht klar kommst. Ich mache noch einen Vorschlag: Zieh ruhig fester am Riemen. Ein zu großer Durchhang ist eher problematisch. ...
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Auf Seite 2 meiner Anleitung s14.directupload.net/images/111015/qb6bw5mt.pdf ist eindeutig die Anzugskraft angegeben. Von 1 kg ist nirgendwo die Rede. Das Raussuchen dürfte demnach nicht schwerfallen.
Ich habe auch nicht mal eine Idee mit der Federwaage gehabt sondern die Federwaage ist hier als Hilfsmittel genannt.
Auch wird nicht am Riemen irgendwie bewusst gezogen usw., usw. sondern diese Riemenspannung ergibt sich allein aus der richtigen Haltung des Riemens seiner Anbringung und dem Stand.
Entscheidend ist der minimale Absenkung des Riemens von 2- 2,5 cm, wenn das Messer über die Mitte des Riemens geht. Ja warum denn?
Weil nämlich das Leder dann den Gratbereich erreichen kann. Wird die Absenkung (Durchhang) zu groß, erfasst das Leder den Grat in einem zu großen Winkel. Das ist für dieses filigrane Gebilde nicht günstig. Ist der Riemen zu stramm gespannt, passiert am Grat herzlich wenig. Es wird hingegen die Schärffacette bearbeitet und kaum der Grat.
Nun lässt sich an einer Zugwaage leicht beobachten, wie hoch der Andruck ist, wenn sich der Riemen bei einem Anzug von 2kg um 2-2,5 cm ansenkt. Der Zeiger schlägt auf 2,3 bis 2,5kg aus. Das bedeutet, dass der Andruck zwischen bei 300 bis 500g liegt.
Nochmal: Anzug und Andruck stehen in einem Verhältnis. Entscheidend ist dabei die Absenkung des Riemens von 2- 2,5 cm beim Übergang des Messers über die Mitte.
Jetzt könnte einer mit 20 kg am Riemen zerren und mit 5kg das Messer aufpressen und würde dabei auch einen Durchhang von 2 -2,5 cm erreichen.
Das ist natürlich unsinnig. Irgendwo wird die aufgewandte Energie bleiben. Vielleicht wird sogar der Stahl warm:-)
Immer wieder werde ich bei den Kontakten, die durch den Schärfservice notwendig sind, nach diesem Andruck gefragt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass durch ein Video die Andruckkraft gezeigt werden kann. Sie kann genau so wenig gezeigt werden, wie der Geruch des Lederriemens.
Gegenstände in die Hand nehmen, die ca. 500g schwer sind, kann helfen, ein Gefühl für den Andruck zu entwickeln. Mit einem Tafelmesser auf eine Briefwaage drücken, könnte ein Mittel sein. Da aber dieser Druck aus einer Bewegung entsteht, ist hier eine Übertragung auf das Ledern
nicht so einfach.
Als brauchbarer Hinweis kann eine Orientierung am Schuhbürsten weiterhelfen und zwar das Bürsten, wenn es ums Saubermachen geht. Wer seine Schuhe nicht mehr bürstet und in Gammelgaloschen rumläuft :-) , der macht vielleicht ab und zu sein Auto sauber und bürstet die Reifen ab. So oder so ähnlich kann man sich den Andruck vorstellen und sich in den richtigen im Laufe der Zeit einfinden.
Falsches Ledern und/oder falsche Riemenspannung machen sich nicht sofort bei der Rasur bemerkbar, wie das oben behauptet wird, sie setzen aber die Standzeit der Schneide Stück für Stück herab und die Schnitthaltigkeit kann nicht weit über ein Jahr hinaus aufrecht erhalten werden, wie es bei richtigem Ledern möglich ist.
Gruß
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius Diese Nachricht wurde am 05.09.2014 um 23:04 Uhr von Bartisto editiert. |