Diskussionsnachricht 000111
14.03.2008, 18:52 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
|
Test DORKO-CasaGil
So, nun ist es endlich so weit. Das Dorko-CasaGil wurde auf Herz und Nieren durchgesehen.
DullBlade schlug Proberasieren vor, das gab der ganzen Aktion mehr Sinn.
(Eine Proberasur führe ich nur auf ausdrücklichen Wunsch durch).
Und so kommt es daher
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=D7D7F580F1C...
Die Abmessungen des Dorko-CasaGil
Klingenbreit: 20,5mm
Dieses Maß liegt über 6/8, und man kann hier von einem 13/16 sprechen.
Rückenstärke: 5,2mm
Das Verhältnis von Rückenstärke zu Klingenbreite zeigt einen spitzeren Klingenwinkel an, was man beim ersten in die Hand nehmen nicht vermutet hätte.
Meine beiden Vergleichsdorko, die ich noch zeigen werde, haben stumpfere Winkel.
Hohlung:
Der Zug über den Daumennagel lässt eine weniger flexible Schneide erkennen. Ich würde sie bei ½ hohl einordnen.
Die Verarbeitung
Die Klinge läuft nicht ganz mittig ein, läuft aber in alle Bereich angenehm stramm. Die typischen Dorko-Unterlegscheiben kann man nicht erkennen, sie sind zu dünn. Es wird aber angenommen, dass sie vorhanden sind. Der gute Lauf der Klinge lässt den Schluss zu.
Das rote Kunstoffheft hat etwas Überlänge,
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=23EF5440F1C...
ist am Keil grob beschliffen,
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=3ABDF3C0F1C...
wechselseitig vernietet (Rosette oben, Nietstiftkopf unten, eine Flüchtigkeit).
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=52ABE5F0F1C...
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=67076290F1C...
Die Oberfläche ist leicht satiniert, der Zierrücken sauber gearbeitet.
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=082E6110F1C...
Der Griff trägt nicht das Dorko-Logo, wie man es bei den Vergleichsmessern sieht.
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=22305BA0F1C...
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=BBBC8640F1C...
Eine Registrierung, wie sie beim 15/16 zu sehen ist, ist nicht vorhanden.
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=613838E0F1C...
Haartestprüfung beim Eintreffen:
Das Messer besteht den 10mm-Haartest nicht. Nur erlseitig wird das Haar am Klemmpunkt erst getrennt, nach dem es sich stark schräg gelegt hat.
Die Beschreibung der Schärffacette
Die Schärffacette ist nicht verrundet. Sie zeigt mit einer ca. 24x Lupe im reflektierenden Licht keine anpolierten feinen silbrigen Faden, der auf einen ausgearbeiteten Grat schließen lässt.
Die Schärfriefen sind gröber als die eines feinen Thüringers. DullBlade teilte mir mit, das Dorko wäre auf einem 8000er gewesen.
Die markanten Bereiche:
Leichte Umlegung der Scheidkante am Kopf
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=FD868C90F1C...
GANZ STARKE VERJÜNGUNG der Schärffacette (einseitig) im vorderen Drittel durch einen ungleichmäßigen Abtrag am Wall
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=1BC773E0F1D...
Feinste Umlegungen am „Grat“, hier als silbrige Partikel nur in der Mitte der Aufnahme zu erkennen
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=3E571BE0F1D...
Abgeschliffene Scharten am Erlbereich der Schneide
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=87ACC290F1D...
Der Rasurtest vor der Schärfung
- Mit dem Strich: hakelig, unangenehm ziehend
beim Nachtasten auf der rasierten Stelle sind Rauheiten spürbar
- Gegen den Strich: ziepend, springend,
Abbruch!!!
Es wurde mit dem oben abgebildeten Dorko-Spezial komplett nachrasiert.
DieSchärfung:
Abklebung des Rückens mit einem Tape von 0,17mm Stärke, über alle Steine, Lupenkontrolle zwischen jedem Schritt
1. Schärfschlamm eines Apex 1000er auf feinstem Siliciumcarbid
2. 2000er Naniwa
3. 5000er Naniwa
4. mittelfeiner Thüringer
5. feiner Thüringer
6. Chromoxyd auf Glattleder
7. nicht gefettetes Juchtenleder
Der Stahl ist mittelhart, er bricht nicht aus und zeigt eine Charakteristik, die dem Sheffield
vom Thiers „Fuchs und Hahn“ nicht unähnlich ist.
(Wenn hier im Bereich des Pastens und Lederns die Katze nicht total aus dem Sack gelassen wird, dann bitte ich um Verständnis. In dieser oder einer ähnlichen Reihenfolge ist aber für jedes Dorko und auch für jedes andere Messer eine Top-Schärfe erreichbar, die sich in Nichts von der unterscheidet, wie sie von DullBlade oben beschrieben wurde).
Beim Haartest hakt das Messer nicht ein sondern das Haar fällt ohne „Ruck“ , was schon auf einen weichen Ansatz bei der Rasur hindeutet.
Die Schärffacette danach
Der dunkle Streifen am unteren Rand der Facette stellt den Gratbereich dar. Die Feinheit der Schärfriefe des Thüringer ist deutlich zu erkennen. Der Stein poliert nicht sondern satiniert.
www.magix-photos.com/permamedia?exportclassid=A33A49B0F1D...
Rasurtest nach der Schärfung
- Mit dem Strich
mittelweicher Ansatz, kein Ziepen
beim Nachtasten auf der rasierten Stelle keine Rauhheiten spürbar
- Gegen den Strich
Messer fädelt sich ganz sicher ein, springt nicht, zupft nicht, ziept nicht, lange Züge gegen den Strich am Hals sind möglich
Es rasiert sehr gründlich. Nach dem Cremen der Haut ist kein Bartrest spürbar.
Zusammenfassung:
Das CasaGil zeigt alle positiven Eigenschaften der „Dorko-Familie“ . Mir persönlich gefiel es auf grund seiner geringen Felixbilität und seinem weicheren Ansatz, als es bei meinen 15/16 der Fall ist, besonders gut.
Ein Bemerkung am Schluss
In der Schärfe und Eigenschaft, so wie DullBade das Messer zurück bekommen hat, stelle ich mir eine Auslieferungsschärfe vor.
Wir sollten jeden Zweifel an einer ungenügenden Schärfe Ernst nehmen, gleichgültig, von welchem Auslieferer und mit welcher Zusicherung ein Messer angeboten wird.
Drei Dinge sind entscheidend
1. die Schärfe
2. die Technik
3. die Vorbereitung zur Rasur.
Hapert es an der Schärfe, dann nutzt die beste Technik und Vorbereitung nichts.
Es grüßt
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius |