Diskussionsnachricht 000120
22.06.2017, 11:04 Uhr
3-Tage-Bert
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Nach dem Lob auf das Apothecary87 habe ich mir jetzt auch mal einen Flacon gegönnt, um das Rasieren in Öl zu testen.
Was über den Geruch geschrieben wurde, kann ich nun bestätigen.
Es ist ein süßlicher angenehmer Geruch, den ich nicht eindeutig klassifizieren kann, der mich aber an meine früher gerauchten Zigarillos von Dannemann "Moods" erinnert, wenn man diese aus der Packung entnahm.
Später, nach einigen Stunden, verfliegt aber dieser Geruch und es bleibt ein fast ausschließlich zitronige Geruchnote zurück, die vorher nicht wahrnehmbar war.
Insgesamt ein angenehmer, aber eben doch sehr intensiver Geruch, der zumindest für mich, nicht an allen Tagen erträglich ist.
Ist schon ziemlich präsent.
Das Rasieren selbst war dann auch anders als bisher gewohnt:
Mit der Pipette immer je einen Tropfen auf Zeige- und Mittelfinger der anderen Hand und dann auf den zu rasierenden Flächen verteilt.
Mit den hier schon angegebenen "2..3 Tropfen" kam ich aber nicht aus.
Eher so sechs bis zehn, was aber bei der Größe der Flasche (100ml) immer noch sparsam und preisgünstig ist.
Ich war dann schon gespannt, wie das dann mit meinem Wilkinson-Standardhobel weitergeht.....so ganz ohne Schaum und nur mit ein paar Tropfen zusätzlich aufmassiertem Wasser auf dem geölten Gesicht.
Ganz klar Spitze!
Der Hobel flutschte lässig über die Haut, die wegen der gerade herrschenden subtropischen Temperaturen von fast 30°C im Bad ohnehin schon stark gerötet und geschwollen war.
Normalerweise führt ein solcher Zustand zu einem mehr oder weniger starken Blutbad bei mir, wenn ich mit Seife rasiere.
Hier aber nicht ein einziger Kratzer, obwohl ich zwei Durchgänge rasiert habe.
Der Alaunstift konnte im Schrank bleiben.
Auch dann, als ich drei Stunden später die ganze Prozedur aus Übermut nochmal wiederholt habe, weil da bei Sonnenlicht noch ein paar übersehende Stoppeln aufgetaucht sind.
Kein Schnitt, keine Reizung, nichts!
Auch nicht gegen den Strich, was auf ein gutes Gleitverhalten hindeutet.
Toll auch das raspelnde Geräusch der Klinge, wenn sie auf Stoppeln trifft.
Das wird bei Verwendung von Rasierseife durch den Schaum doch arg gedämpft und ist hier akustischer Beweis dessen, was man gerade macht.
Im Prinzip ist man danach fertig.
Das Abwaschen der Haut kann man sich nämlich sparen; das verbliebene Öl riecht und pflegt, so daß man sich auch das Aftershave schenken kann.
Ich habe eine wirklich glatte Rasur erhalten
Dann kam die Inspektion der Klinge.
Da ich immer mit wirklich heißem Wasser abzuspülen gewohnt bin, waren jetzt, bei der Ölrasur, auch keinerlei erkennbare Rückstände vorhanden.
Da baut sich keine Kruste aus Stoppeln und Öl auf.
Unproblematisch.
Ich werde auf jeden Fall das Öl in meine Kulturtasche packen, weil ich dafür den Pinsel, die Seife und das Aftershave zu Hause lassen kann.
Nur der intensive Geruch ist wohl an manchen Tagen eher lästig.
Aber ich werde jetzt auch mal andere Öle probieren.
Das "Apothecary87" ist jedenfalls eine unbedingte Empfehlung wert. Diese Nachricht wurde am 22.06.2017 um 11:07 Uhr von 3-Tage-Bert editiert. |