Diskussionsnachricht 000113
27.06.2012, 13:03 Uhr
~Progressione
Gast
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Die Hobel-förmige Metallwerdung des Teufels auf Erden, oder...
...wie ich auf Umwegen zum Mühle R41 Grande kam.
Ich wurde ja schon von einem Forums-Mitglied angeschrieben, dem aufgefallen war, dass ich recht regelmäßig meine Hobelmodelle im Profil geändert hatte. In der Tat habe ich in den letzten vier Monaten nach dem Einstieg mit dem Wilkinson Classic folgende Hobel für jeweils einige Wochen an mir "ausprobiert": Progress 510, Feather AS-D1 und den Pils 101NE. Ich gehöre persönlich nicht zu den Sammlern, sodass ich versuche, möglichst nur bei einem Hobel zu bleiben (JA, er hat Jehova gesagt ).
Eigentlich war ich mit meinem Progress 510 sehr zufrieden, da er mir gute und gründliche Rasuren bereits als Hobel-Neuling bescherte, doch wollte ich was Edeles im Bad stehen haben. So kam es dann erst zum Feather-Hobel, der mir aber viel zu sanft und bei meinem Bartwuchs auch zu ungründlich erschien. Also kam der Übergang zum Pils 101NE, der schon um Einiges gründlicher und schneller rasierte und vorerst auch bleiben sollte.
Da schenkte mir mein Vater vor gut drei Wochen, gut gemeint nachdem er von einer Reise zurückkam, den Mühle R41 Grande, der ihm von einer netten Verkäuferin für einen "erfahrenen" (vier Monate!) Nassrasier-Freund ans Herz gelegt worden war, wirklich freundlich von der Lady!
Nun ist mein Vater eher der Typ Mensch, der sich nicht unbedingt Gedanken über Geschenke macht, sodass dieses Geschenk nun doch den anfänglichen "Druck" des Gewürdigt-Werdens mit sich brachte. So lud ich dann drei Wochen morgens den R41 mit einer rP, bereitete mich innerlich schon auf eine partielle Gesichtstransplantation vor, und fing an, ihn gaaaaanz vorsichtig und ohhhhne Druck über mein Gesicht mit extra gezüchtetem 3-Tage-Bart zu führen.
Was soll ich sagen, JA, er fühlte sich gleich sehr direkt, aber nicht aggressiv, auf der Haut an, und NEIN, er hinterließ kein Blutbad! Ganz im Gegenteil reichten zwei Durchgänge (mit und quer), um ein absolut glattes Gesicht zu erhalten, das, wohl auf Grund der wenigen Züge, weitestgehend ungereizt war, Hammer! Auch die nächsten Rasuren waren sehr gut, allerdings konnte ich immer einen Tag pausieren, da der R41 echt übelst gründlich ist.
Da mir für manche Wochentage die Konzentration auf den R41 etwas fehlt, habe ich mir noch bei Mühle das Kopfteil und die Klingenplatte des R89 gekauft, die als Kombi problemlos auf den Griff meines R41 Grande passen. Diese Variante ist der absolute Gesichtsschmeichler, fast so sicher in der Anwendung wie der AS-D1, selbst mit einer Feather-DE geladen, dabei aber schön gründlich! Nun gibt es bei mir seitdem ein-bis zweimal die Woche den R41, entsprechend ein oder zwei Tage Pause und an den verbleibenden Tagen den R89. So zufrieden und schonend rasiert habe ich mich mit effektiv keinem der oben genannten Hobel bisher gefühlt, wobei der Progress 510 nahe ran kam.
Als Fazit kann ich nur sagen, dass man ganz offensichtlich immer mal wieder im Leben zu seinem Glück latent gezwungen werden muss, denn nur so erlebt man auch mal schöne Überraschungen! Ich für mich werde bei der Mühle-Kombi bleiben, da sie gut rasiert, schön aussieht und toll in der Hand liegt. Gut, vor irgendwelchen späteren "Lustkäufen" werde auch ich nicht komplett sicher sein, aber das gute Gefühl, welches ich beim Rasieren jetzt habe, hatte ich persönlich mit keinem der anderen Hobel zuvor.
Abschließend möchte ich mich Meister Hobel auch klar anschließen: der R41 ist bei klarer Beachtung der Rasurtechnik nicht unbedingt untauglich für Anfänger, halt nur viel konzentrierter zu handhaben. So, dass war dann mal wieder ein "kurzer" Beitrag von mir! Danke fürs Lesen und eine gute Woche noch für Alle!
VG, Progressione |