Diskussionsnachricht 000145
31.07.2023, 18:23 Uhr
Bartisto
registriertes Mitglied
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Danke, Milchmann :-)
Deine Zusatzfragen sind wichtig. Das Messer bewegt sich mit dem Rücken voran. Bei der beschriebenen und dargestellten Fingerhaltung am Erl wirkt sich die Kraft, von einem bewussten Anpressdruck kann man nicht sprechen, hauptsächlich auf den Rücken aus. Man könnte sagen, dass Wall,
Dünnung und Schärffacette "im Schlepptau des Rückens" über das Leder gleiten. Diese Bereiche sind also weniger belastet.
Und das ist wichtig! Denn kurz vor der Wendung, der Rolle über den Rücken, sollte sich der Schneidenbereich schon etwas vom Leder abgehoben haben. Diese Wendung über den Rücken muss aus einer fließenden Bewegung heraus entstehen. Würde der Andruck auf den Schneidenbereich verlagert, was falsch ist, verliefe diese Rolle über den Rücken nicht fließend, es käme zu einem Abstoppen und dann erst zur Wendung über den Rücken.
Und genau hier liegt ein häufiger Fehler beim Ledern, denn bei diesem Abstoppen unter Andruck auf den Schneidenbereich kommt es häufig zu einem minimalen Verhaken des Grates in der feinen Oberflächenstruktur des Leders. Wer feines Gespür hat, bemerkt dies als ein "Ankleben", was sich natürlich blitzartig löst, wenn gewendet wird. Ein solches Ledern ist absolut kontraproduktiv. Es bewirkt genau das Gegenteil.
Also, Rücken voran, Rest der Klinge im Schlepptau, fließender Übergang in die Wendung und stets korrekter Griff am Erl!
Gruß
Bartisto
-- Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten. Konfuzius Diese Nachricht wurde am 31.07.2023 um 18:25 Uhr von Bartisto editiert. |