Diskussionsnachricht 000008
27.04.2006, 14:58 Uhr
Drei
registriertes Mitglied
|
Ich habe vor ca. zwei Wochen meinen 37c erhalten und möchte euch meine Erfahrungen damit nicht vorenthalten.
Begonnen hat die neue, reine Hobelzeit mit einem 23c, ein paar Monate später kam der 25c und jetzt, auf der Suche nach dem Optimum, der 37c.
Rein Optisch finde ich den 23er am schönsten. Da kann nichts mithalten mit dieser klassischen Eleganz. Alles dran was muss, kein Schnickschnack, glatte Flächen, ausgewogene Proportionen und Gewichtsverteilung. Als ich den Hobel das erste Mal in der Hand hielt war allein schon aufgrund von Optik und Haptik klar: nie wieder Systemi. So schlecht kann der gar nicht rasieren, als dass ich den wieder durch ein Turnschuhmodell ersetze. Gut zwei Monate hat es gedauert, bis das Rasurergebnis an den Sorglos-Mach3 heran kam, ab da wurde es immer besser. Mittlerweile kommt ein Systemi schon gleich gar nichtmehr in Frage. Ich finde die Dinger nicht schlimm, aber auch nicht Genuß versprechend.
Der 25c war optisch nicht ganz so hübsch, aber oho. Da spürt man richtig, wie die Klinge schneidet. Seifenspalt hat er eigentlich gar keinen, denn der Zahnkamm liegt direkt auf der Klinge auf. Theoretisch muss man den überhaupt nicht abspülen, verstopfen kann da nichts. Obwohl der 25er wesentlich aggressiver rasiert hat es gut zwei Wochen gedauert, bis ich das Rasurergebnis vom 23c erreichte. Jetzt wäre es natürlich interessant zu wissen, ob ich mich in den betreffenden zwei Wochen nicht auch mit dem 23er weiterentwickelt hätte. Aber egal, das Gefühl mit dem 25er gefällt mir einfach besser. Ich mag es, wenn die Klinge zirpt.
Zu diesem Zeitpunkt war natürlich klar, dass ich am 37c nicht vorbei komme. Nicht weil ich Barthaare aus Stahldraht und Gesichtshaut aus Leder habe, sondern einfach um meine Neugierde zu befriedigen. Der Torsionshobel musste also her.
Bestellt, geliefert, ausgepackt und ... uff, ist das ein martialisches Teil. Hässlich wie die Nacht, assymmetrisch, bullig, schwer, Kopf mit geradem Sattel. Die Klinge steht durch die Schrägstellung auf einer Seite bedrohlich weit draußen. Deswegen also die Torsion, nicht tordiert würde die Klinge wahrscheinlich wackeln wie ein Lämmerschwanz. Der Klingenspalt: riesig.
Trotz des warnenden Äußeren habe ich recht unbefangen drauf los rasiert. Unglaublich, fühlt sich wirklich noch schärfer an als der 25. Vor allem am Hals, wo ich durch viele Wirbel empfindlich bin, gehts mit dem Schrägen besser. Dumdideldei, einmal vergessen die Haut zu straffen, ratz war eine Lachfalte vergrößert. Verzweifelt aber vergeblich versucht mit dem Alaunstein die Blutung zu stoppen - ging nicht. Aber zum Glück wars ja Samstag, also einfach warten bis das von alleine aufhört. Außer Haus gegangen bin ich natürlich nicht mehr ;-)
Das mit der Gründlichkeit ist so eine Sache. Mir kommt es so vor, dass beim Hobeln das Rasurergebnis extrem vom Bewegungsmuster abhängt. Beim 37er habe ich auch wieder mit "eher mäßig" angefangen. Vielleicht lag es auch am ungewohnten kurzen Griff. Ich halte es durchaus für möglich, dass ein versierter 23/34er-Nutzer ein besseres Ergebnis erzielt. Andererseits bin ich mir sicher, dass ich mit dem Schrägschnitthobel das bislang beste Ergebnis des 25 erreiche und einstelle.
Bei der Sanftheit setze ich Merkurs Nummer 37 sogar an die erste Stelle. Die schräge Klinge hobelt nicht nur, sondern schneidet noch ein wenig. Bis auf den Schnitzer am Anfang habe ich nun noch nicht mal am Hals rote Stellen mehr, selbst bei zwei oder dreimaligem Rasieren der gleichen Stelle. Aufdrücken verbietet sich natürlich, sonst gibts was für die Transplantationsabteilung im Krankenhaus.
Wie die nächste Steigerungsform aussieht, weiß ich noch gar nicht. Vielleicht ein 37 mit Zahnkamm, ein Futur mit offenem Seifenspalt oder doch irgendwann ein Messer?
Mal sehen. Kommt Zeit, kommt Hobel.
Gruß
Drei |