Diskussionsnachricht 000014
06.04.2005, 10:44 Uhr
dailysoap
registriertes Mitglied
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Arno schrieb:
Zitat: | Massenmarkt & Nischenprodukte: wenn heute die mögliche Kaufbereitschaft für ein neues Produkt getestet werden soll, dann wissen unsere Marktforscher ziehmlich genau wie sich die Zielgruppen dafür zusammensetzen. Eine Produktentwicklung mit anschließender Markteinführung ist mit hohen Kosten und Eintrittsgeldern beim Handel verbunden um das Produkt zu "listen". Da sind Hundettausende fällig und wenn sich das Produkt nicht schnell genug "dreht", sprich massenweise verkauft, droht es wieder ausgelistet zu werden. Dann ist das schöne Geld futsch. Sogenannte Flopps kann man sich wohl nicht oft leisten.
Ich denke der deutsche Rasierer ist ein eher konventioneller und konservativer Mensch, und wird entsprechend von Wilkinson und Gillette sehr gut bedient was Sicherheit, Schnelligkeit und Gründlichkeit der morgentlichen Rasuer angeht.
Erstmal soweit, Gruß - Arno.
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Das ist im Trend schon richtig. Aber es gibt auch eine Wirklichkeit jenseits von Marktforschung und Verbrauchertypisierungen. Ich glaube auch eher, daß es nicht unbedingt ein einheitliches Bild des Naßrasierers gibt - wirklich eher konventionell? Oder auch konventionell usw?
Ich bin eher der Ansicht, daß die Kosmetikprogramm-Macher in dieser Hinsicht konventionell denken und zuwenig Mut haben, auch mal was anderes zuzulassen.
Wahrscheinlich werden Rasiercremes von elektrisch rasierenden Menschen gemacht, die natürlich zwangsläufig Fußgängerzonenbefragungen machen müssen, um herauszufinden, wie eine "ideale" Rasiercreme aussehen könnte - polemisch gesehen.
Hinzu kommt, daß das Geruchsempfinden auch länderabhängig ist. Die Globalisierung sollte hier nicht auf Gleichmacherei setzen, sondern auf Differenzierung setzen und regionale/Individuelle Besonderheiten bei der Produktentwicklung berücksichtigen.
Der Aufwand, einmal auch interessantere Düfte (wie bei englischen Rasiercremes z.B.) anbzubieten, müßte überschaubar sein.
Wilkinson z.B. könnte einfach eine Basismischung der neuen Rasiercreme nehmen und eine andere Parfümierung einsetzen, also z.B. Mandel, Sandelholz, Rose, Lemon usw. als Ergänzung des Kernprogramms.
In anderen Bereichen (Shampoos, Haarmittelchen usw.) wird ja auch alles Mögliche und Unmögliche gemacht.
Walter Rau (u.a. Speick, wesentlich kleineres Unternehmen als Wilkinson) hat neulich gänzlich unkonventionelle Seifen mit ungewöhnlichen Düften auf den Markt gebracht, ist also in dieser Hinsicht wesentlich experimentierfreudiger. |