Diskussionsnachricht 000000
14.10.2013, 17:21 Uhr
The American
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Ich würde hier gerne mal berichten, warum bei mir keine Duschgels und Shampoos mehr zu finden sind.
Ich mag's im Bad gern hell und weiß, ergo bin ich auch fast durchgängig weiß "behandtucht". Bis vor ca. einem Jahr hab ich es als gottgegeben hingenommen, dass all die schönen, weißen Frottee-Tücher früher oder später einen Graustich bekamen, der trotz Kochwäsche und Bleichen einfach nicht mehr rausging. Seltsamerweise waren diese Verfärbungen immer eher in der Mitte der Tücher und weniger am Rand.
Die Ursache dafür habe ich nie wirklich rausgefunden - bis mir irgendwann eine offene Flasche Duschgel (Nivea oder Balea oder irgendein anderes -ea) auf den weißen Duschvorleger fiel und einige Kleckse dort hinterließ. Hab mir nichts dabei gedacht. Ab in die helle Wäsche und fertig.
Als ich ihn allerdings dann vom Wäscheständer nahm, fielen mir sofort die dunklen Flecken auf, die genau dort zurückgeblieben waren, wo das Duschgel gelandet war. Und auch hier half alles spätere Waschen und Bleichen nix - die Flecken blieben.
Habe also recherchiert und bin auf einen Kunststoff namens Polyquaternium-7 gestoßen, der in vielen Shampoos und noch mehr Duschgels enthalten ist. Er wird von der Industrie zugesetzt, um die Kämmbarkeit der Haare bzw. das subjektive Hautgefühl zu verbessern. Ein spottbilliges Zeug - kostet in großen Chargen weniger als Mineralwasser (!) und versieht Haut und Haare mit 'nem schönen Plastikfilm - kein Wunder, dass sich das schön glatt anfühlt.
Und diese Polyquaternium-Verbindungen haben die Eigenschaft, dass sie aufgrund ihrer positiven Ladung auf negativ geladenen Textilien bombenfest und für alle Ewigkeiten haftenbleiben und dort wie ein Schmutzmagnet wirken.
Ich war sprachlos. Nicht nur hatte dieser Dreck im Laufe der Jahre unzählige schöne (und teure) Handtücher aus ägyptischer Baumwolle auf dem Gewissen, sondern mir vor allem auch jeden Tag Haut und Haare mit Kunststoff versiegelt.
Ich hab dann mal intensiver recherchiert, was die Industrie sonst noch in ihre Produkte packt, was letztendlich auf unserer Haut landet. Silikone, Aluminiumverbindungen (Deos), Paraffine... irgendwann hab ich mit dem Lesen aufgehört und rigoros im Bad aufgeräumt.
Um es ganz klar zu sagen: Ich bin weder Biologe, Chemiker noch Mediziner und wenn wir alle ganz viel Glück haben, ist das alles ganz harmlos und hat selbst auf lange Sicht keine schädlichen Nebenwirkungen. Und was, wenn uns das Glück ausgeht?
Das Grundprinzip von Seife ist fast 5.000 Jahre alt - und seit wenigen Jahrzehnten geht die Industrie davon aus, dass die Menschheit offensichtlich bisher zu blöd waren, so sinnvolle Sachen wie Benzophenone, Sodium-Lauryl-Sulfate oder Polyethylenglykole mit reinzupacken?
Ich will mit Sicherheit hier nicht den Moralapostel raushängen lassen, aber ich habe keine Lust mehr, ständig dieses mulmige Gefühl ignorieren zu müssen, was ich mir da eigentlich bei der täglichen Körperpflege antue. Ich habe keine Lust mehr, dass ich mir ominöse Substanzen von anonymen Konzernen auf die Haut schmiere, für die der Shareholder Value an erster Stelle steht und die Gesundheit der Kunden unter ferner liefen läuft. Ich habe einfach keine Lust mehr, belogen zu werden - und auch nicht, mir ständig neue Handtücher kaufen zu müssen.
So. Das musste mal raus. Eure Erfahrungen und Meinungen zu dem Thema würden mich sehr interessieren!
Viele Grüße,
Thomas
-- The American |