Diskussionsnachricht 000009
20.06.2008, 19:36 Uhr
Herr Grau
registriertes Mitglied
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Bartisto,
ich hatte gehofft von dir zu hören und wollte dich schon anschreiben, ob du das Messer mal zur Probe haben willst. Ich habe das Messer von 4000 aufwärts geschliffen, (da ich das Anschliffbild auf diese Körnung geschätzt habe) nachdem ich den Grad im Holz abgezogen habe. Danach kam ein japanischer Naturstein, der recht extensiv bemüht wurde und gut mit dem Messer zusammenarbeitete. Abgezogen wurde bei mir dann nur noch auf einem Naniwa Super 10.000, gefolgt von Pastenriemen und Leder, wie bei dir gelernt ;-)
HarryKöln,
ich halte auch nichts davon, da zu viel brimborium drum zu machen. Aber man kann deutlich sehen, dass die angeschliffenen Flächen sich in ihrer Größe erheblich unterscheiden. Und diesem Umstand sollte man meines Erachtens definitiv mit unterschiedlich vielen Abzügen pro Seite Rechnung tragen, da man sonst auf die Dauer unweigerlich die Geometrie verschiebt.
Was die Kiste anbelangt:
Klar kann man auch auf Holz abziehen. Geht auch auf Funier, Bücherrücken, scharf geradeaus gepusteter Luft und Rollbraten. Aber warum zum Teufel sollte man?
Ein Lederriemen ist, wenn vorhanden, immer die optimale Variante.
"Und da diskutier ich auch nicht drüber." (Pispers)
Noch eins zu der Kiste:
Die ist echt von der Auslegung suboptimal. Zumindest eine Vertiefung im Inlet sollte es schon sein. Leider bringt der Griff, den ich persönlich wirklich toll finde (, sollte man ausprobieren, Oskar!), die Schutzlosigkeit der Klinge mit sich. Solange man das Messer im Regal liegen hat, ist das natürlich kein Problem. Nur Versand oder Transport ist nicht so einfach.
Meine Erfahrung mit Messern ist sicher bei weitem nicht so groß wie die von Bartisto oder auch vielen anderen Membern; dennoch hatte ich schon einige Dovo-Messer (auch ein Bartisto-geschärftes Prima Klang), zwei alte, recht gute Solinger, Messer aus Thiers, ein Revisor, ein Kayser-Ellison-Messer, ein Dorko und ein Wacker-Dorko zum Vergleich. Alles außer den Dorkos fällt gegen das Iwasaki Messer von der Gründlichkeit ab (auch hier verwende ich Bartistos Test: Wenn mein Referenzmesser, das 7/8 Wacker-Dorko, nach der Rasur mit dem anderen Messer noch "rauscht", ist jenes ungründlicher).
Snippy,
tja, was soll ich dazu groß erzählen. Ich kann weder ausschließen, dass es an der ungewohnten Geometrie liegt, noch dass ich vielleicht etwas zu enthusiastisch ran gegangen bin oder mich gar völlig anders rasiere, als das vom Macher mal geplant war; aber bei meinen bisherigen Rasuren war ich nach der Rasur zwar glatt, aber meine Haut war deutlich gereizter als mit einem Vollhohlen rasiert. Der Ansatz während der Rasur ist kaum merkbar, dafür sind die weniger hohlen ja bekannt. So mancher hat sich mit einem W&B schon mal ein Fetzchen Haut abgesäbelt ;-).
Mit dem Strich fühlt sich das Messer unglaublich sanft an, gegen den Strich ist es etwas merkbarer als mein Dorko.
In meinem Kopf spukt schon seit längerem der Gedanke, endlich mal den halben Meter weißen Papierstahl, der unter meiner Esse liegt, in die Hand zu nehmen, im Feuer zusammenzuschweißen und einen Rasiermesserrohling daraus zu schmieden. Ich hatte zwecks Schleifen auch schon bei Jürgen Schanz angefragt, aber er hat leider Wartezeiten jenseits meiner Lebensspanne. Bliebe mir nur Heribert Wacker und für diesen letzten Versuch wollte ich mich vernünftig vorbereiten, was ich im Moment wegen dem Studium nicht schaffe. Außerdem müsste ich gucken, wer mir dann die optimale Wärmebehandlung macht, denn ein Küchenmesser kann ich zwar selber normalisieren, weichglühen und härten, aber wenn ich diesen Aufwand schon treibe, dann soll die Wärmebehandlung, der wichtigste Punkt für das Endprodukt, auch perfekt aussehen.
-- Erst kommt das Fressen, dann die Moral. |