Diskussionsnachricht 000016
04.12.2003, 02:54 Uhr
Hamm.Marcus
registriertes Mitglied
|
So, von der Neugier getrieben hab ich mir jetzt auch eine Dovo Shavette zugelegt.
Erster positiver Erstauner, die Dinger sind recht günstig ! ca. 20 Eur
Erhältlich in 3 Varianten:
- 2x Aluminium (Design silber oder gold), Schriftzug "DOVO SHAVETTE" in Schwarz aufgedruckt, schwarzer Kunststoffgriff, sehr leicht !
- 1x aus Stahl verchromt, dadurch etwas schwerer als die Alu-Modelle, mit Schriftzug "DOVO SHAVETTE" als Goldätzung, Griff durchsichtig gefaserter Kunststoff (eine meiner Haarbürsten hat einen Griff aus so nem Material) ... wirkt im Gegensatz zu den Alu-Modellen einfach edler
Ich hab so ein Teil jetzt mal seit einem guten Monat im Einsatz, und finde es gar nicht schlecht.
Es liegt lediglich, für meinen Geschmack, zu leicht in der Hand (ich bin halt meine schweren Messer gewohnt, oder auch den Merkur Vision). Dadurch ist es nicht möglich, die Klinge sozusagen durchs Eigengewicht übers Gesicht gleiten zu lassen, sondern sie benötigt eine konsequente Führung, sonst "hüpft" sie.
Getestet wurden von mir zwei (von 3 erhältlichen) Klingenlängen:
- Die kurze Klinge, welche in ihrer Grösse ungefähr einer normale Rasierklinge entspricht, wird in den Adapter eingelegt, dann in die Halterung geschoben, und sitzt dort "bombenfest" am "Kopfende", also vorne. Eine solche Klinge gehört samt Adapter zum Lieferumfang.
Mir persönlich ist diese etwas zu kurz, da ich einfach meine langen Messerklingen gewohnt bin, und deshalb immer mit der inneren abgerundeten Ecke irgendwo "hängen" bleibe, und an diesen Stellen rote Markierungen auf meiner Haut hinterlasse ;-)
- Die längere Klinge, welche fast so lang ist, wie der Einschubadapter liegt mir wesentlich besser, da sie einer richtigen Messerklinge schon wesentlich näher kommt, und somit kaum Änderungen an meiner Motorik nötig sind.
- Die längste Klinge besitze ich (noch) nicht, somit kann ich keine Aussage zu dieser treffen ...
Das Rasurergebnis kommt einer Messerrasur schon recht nahe, (achtung subjektiv !) übertrifft jedoch, nach etwas Übung, schon Sicherheits- sowie Systemrasierer. Sauber, sanft und (bei der längeren Klinge ) unblutig.
Der RIESEN Vorteil liegt ganz klar auf der Hand ... die Schneide ist wechselbar, somit muß man nicht so doll drauf aufpassen, wie auf ein richtiges Messer ...
Klinge nicht mehr optimal scharf ? Neue rein, und hü ...
Grade bei Anfängern, die sich ja recht oft unsicher sind, ob die Klinge nun schon stumpf ist oder nicht, ist da recht schnell abhilfe geschaffen.
... Aber nur mit GUT GETROCKNETEN HÄNDEN !!! ...
das ist nämlich so bissel das Manko daran, daß die Klinge mit ihrem Adapter so straff im Halter sitzt ... für die Rasur gut, beim Wechsel viel Vorsicht walten lassen !!!
Den weiter oben im Thread von mir beschriebenen psychologischen Effekt, kann ich mir jetzt im Prinzip selbst bestätigen ... vor dem bisschen Klinge, das da raus guckt, hab ich bei weitem nicht DEN (beim richtigen Messer auf jeden Fall angebrachten) Respekt, obwohl diese ca. 3 mm durchaus tiefe Schnitte fabrizieren könnten. Und dadurch geht man einfach echt lockerer zu Werke, was sich durchaus positiv auf die Rasur (die läuft einfach flüssiger und somit angenehmer), das Ergebnis (es bleiben seltener Stoppelchen in den rasierten Bahnen stehen) und zu guter letzt auf die Reizungen der Haut auswirkt.
Noch ein kleines Manko, die Klinge wird in einen Kunststoffadapter eingelegt, dieser dann zusammengeklappt, und dann in die Shavette rein geschoben.
Zwischen der Klinge und dem Adapter gibt es somit einen kleinen Spalt, in dem sich während der Rasur (besonders bei 3 bis X-Tagebärten) einige abrasierte Haare festsetzen. Diese beeinträchtigen zwar die Rasur nicht, aber es ist sicher kein Fehler, diese Adapter/Klingeneinheit nach der Rasur zu entfernen, zu öffnen, und gründlich sauber zu machen ...
Ich denk mal, daß Haare, Seifenreste und Feuchtigkeit zusammen sonst einen recht guten Nährboden für die Dinge abgeben, die ich nicht unbedingt in einer eventuellen kleinen Rasierwunde drin haben will ;-))
Bedeutet (für mich zumindest) einen erhöhten Reinigungsaufwand nach der Rasur.
... zum Vergleich, normales Rasiermesser wird unterm Wasser abgespült, dann vorsichtig mit einem Tuch gereinigt/getrocknet, wobei ich von der Schneide selber mindestens 2-3 mm weg bleib ...
... Beim Vision wird auch nur die Klinge gelockert, der Rasierer ausgespült, und anschliessend kurz das Wasser raus gepustet ...
Fazit: Ein durchaus brauchbares Gerät, welches sich besonders für Leute eignet, die mal in das Messerhandling rein schnuppern wollen, ohne allzu grosse finanzielle Risiken auf sich nehmen zu wollen. Die Technik und Haltung ist nahezu die gleiche wie beim richtigen Messer.
Das Ding selber kost net viel, man braucht keinen Riemen, und wenn die Klinge mal wo aneckt oder stumpfer wird, kommt halt ne neue rein, und weiter gehts ...
Allerdings bekommt man das echte Messerfeeling und die echte Messergründlichkeit mit diesem Gerät dann doch nicht hin !
Viele Grüsse, Marcus
P.S Getestet wurde die Shavette mit verschiedenen Seifen, Rasiercremes und Sommersets Rasieröl. |