Diskussionsnachricht 000003
08.03.2007, 20:00 Uhr
Pflegedarfnichtziepen
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2. Bedienung des Hobels
Zunächst eine Übung, zu der wir eine Testklinge einlegen. Die Übung mag uns albern vorkommen, aber um zu verstehen wie der Hobel arbeitet ist sie sehr wichtig. Also Zweifel abschalten, Freundin wegschicken und los!
Wir streuen nun auf das Brettchen Salz oder Sand. Dann legen wird den Hobel auf das Brettchen in die bestreute Fläche. Er liegt mit dem Griffende und den Zähnen auf dem Brettchen. Wir heben den Hobel am Griffende mit Daumen und Zeigefinger empor, bis die Griffachse genau senkrecht zur Brettebene verläuft. Wir können sehen, dass die Klinge das Brett noch nicht berührt. Nun ziehen wir den Hobel in Griffrichtung vorsichtig über das Brettchen.
Ole! Wir haben ein hübsches Streifenmuster erzeugt. Auf diese Weise würden wir uns nicht rasieren, sondern nur den Schaum abtragen. Wir merken uns, bei einem Winkel von 0° harken wir nur mit den Zähnen Schaum weg, die Klinge berührt die Haut nicht.
Jetzt wiederholen wir das Experiment, nur heben wir das Griffende nun etwas höher empor. Sagen wir so ca. 15°. Wieder erhalten wir ein Streifenmuster, aber die Klinge ist dem Boden (also später der Haut) schon gefährlich nahe.
Und nun? Klar, nochmals, aber noch etwas höher. Wir versuchen einen Winkel einzunehmen, bei dem die Klinge gerade eben den Boden berührt. Jetzt wird kein Streifenmuster mehr zu sehen sein. Wir haben eine Rasur!
Cool, oder? Aber das war immer noch nicht alles. Wir machen einen weiteren Durchgang, mit deutlich höherem Winkel, so ca. 45° oder mehr. Was stellst du nun fest? Die Klinge will sich im Holz eingraben, das ganze wird recht "hoppelig". (Außer du hast geschummelt und ein Glasbrett genommen. )
Das ist eine extrem wichtige Erfahrung! Wenn der Winkel zu steil ist wird die Klinge versuchen sich in die Haut zu graben. Und ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass eine eingegrabene Klinge kein sonderlich angenehmes Gefühl auf der Haut hinterlässt...
Wichtig ist dabei, dass es hoppelt, obwohl wir keinen Druck ausüben außer dem Eigengewicht des Hobels. Wir packen ja bisher nur das Griffende locker zwischen Daumen und Zeigefinger an. Die Weisheit, nicht aufzudrücken, damit man sich nicht schneidet, stimmt zwar, ist aber nur die halbe Wahrheit. Ein falscher Winkel kann auch ohne Druck zu Hautproblemen führen.
Ist das mit dem Druck denn dann so wichtig, wo doch eigentlich der Winkel entscheidet? Und ob! Versuchen wir es einfach in unserem kleinen Experiment. Wir wählen den idealen Rasurwinkel und gehen noch 5° höher. Jetzt können wir feststellen, dass es ohne Druck noch geht, pressen wir aber mit einem Finger von oben gegen den Griff, so gräbt sich die Klinge wieder ein.
Mit diesen Erkenntnissen gewappnet sind wir bereit für die erste Hobelrasur. - Halt! Stopp! Es liegt noch die Testklinge im Hobel, zudem ist ihr Grad dank unseres Experimentes jetzt derart demoliert, dass wir sie wegwerfen. Zum Schutz unserer Kinder geben wir sie ein ein geeignetes Behältnis und werfen sie nicht "offen" in den Müll.
-- Gruß Carsten
fast immer Panasonic ES8807 | manchmal Merkur Progress 520g | selten Merkur Mach3 | nie Wacker 5/8"
aber immer Merkur Silberspitz und SWK Scuttle mit Col. Conk RS oder Valobra RC Diese Nachricht wurde am 08.03.2007 um 20:06 Uhr von Pflegedarfnichtziepen editiert. |