Diskussionsnachricht 000000
18.01.2005, 20:17 Uhr
NOrbert
registriertes Mitglied
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Hallo,
hier sind die Schärf - und Hilfetipps die ich zusammengefasst habe:
Rasiermesser ist nicht mehr scharf genug
( langsam immer stumpfer geworden )
Wahrscheinlich ist die Klinge durch falsches Ledern an der Schneide ballig und / oder hat keinen schneidenden Grat mehr.
Testen / Prüfen :
hat die Schneide, dort wo die Baarthare geschnitten werden, eine durchgehende ganz feine, aber gut sichtbare "Linie"
die etwa 1/10 bis 2/10mm breit ist , entlang der gesamten Schneide ?
Wenn ja : reicht das Nachschärfen ab 6000er Stein.
Wenn nicht : muss es auf den 1000er Stein zum Anschleifen .
Wie viel Druck ist richtig ???
Nur soviel , das die gesamte Schneidkante und der Klingenrücken sauber auf dem Stein aufliegt und bei der Schleifbewegung nicht auf dem Stein kippelt.
Einen Bleistift wie ein Rasiermesser in die Hand nehmen und so tun als wäre das die Klinge.
Wenns jetzt klappt das der Stift mit der ganzen Länge auf dem Stein darüber geführt wird , dabei der Stift nur ganz wenig über die gesamte Steinbreite " angeschliffen wird", dann ist das genügend Druck.
Oder ein Blatt 3 bis 4 mal falten und das gegen den Stein drücken. Wenn sichs durchbiegt, reicht der Druck.
Na ja, anders kann ichs nicht erklären.
Steine vorbereiten :
Mit dem Nagura ( egal ob Natur oder synt. ) die Steine abreiben und dadurch die Poren freimachen. Stein unter fließendem Wasser abwaschen.
Nun einen Schleifschlamm auf den Stein aufbringen.
Dazu den nassen Stein mit dem Nagura abreiben ( nicht mehr abwaschen ) und einen dünnflüssigen Film erzeugen.
Die Steine immer gut feucht halten und den Schleifschlamm schön dünnflüssig halten.
Wird er dick wie Zahnpasta dann muss etwas Wasser dazu.
Zwischendurch mit dem Nagura die Poren wieder säubern ( diesen Schlamm aber abwaschen ) , dann wieder Schleifschlamm wie schon geschildert .. und so weiter.
Wie viele Züge pro Seite sind notwendig ?
das ist nun sehr abhängig vom Stahl des Messers:
z.B. bei Normalstahl ( Karbonstahl oder nicht rostfreie )
1000 er Stein :
So etwa 10...15 mal je Seite, so als würden hauchfeine Scheiben vom Stein geschnnitten.
Dabei ist wichtig das die Klinge immer über den Rücken gedreht wird. NIE über die Schneide drehen.
Ist jetzt die Linie zu sehen?
Wenn nicht: nochmal 5 bis 10 Züge. Nun müsste so eine neue Linie gut sichtbar sein. Auf jeder Seite !
Wenn ja : jetzt mit dem 6000er weiterarbeiten .
Wenn kleine Ausbrüche/Scharten o.ä. in der Klinge sind muss so lange mit dem 1000er Stein gearbeitetet werden bis diese Ausbrüche weg sind.
6000 er Stein :
wie oben gesagt, ohne Druck , je nach Stahl, können schon mal 20 oder noch etwas mehr Züge ( immer je Seite ) nötig sein. !!!
der erste grobe Test.
Haar zwischen die Finger ( Daumen und Zeigefinger) hochhalten.
Mit einer leichten, ziehenden Schneidbewegung muss das Haar abzuschneiden sein ( knapp über der "Haltestelle ") .
Dabei darf sich das Haar durchaus etwas biegen , ist hier ja nur ein erster Test ob die Schärfe erreicht wird.
Test bestanden ?
Wenn nicht : weiter mit dem 6000. Ich würde mal sagen nach max. 50 Zügen müsste das Messer auf jeden Fall so scharf sein.!!!
Wenn ja : weiter mit dem 8000 er Stein.
8000 er Stein
auch hier gilt : kein Druck !!!
Bei den Kohlenstoff ( Normal )stahlmessern würde ich so aus dem Bauch heraus sagen:
mit max 20 Zügen pro Seite müsste das Messer nun gut scharf sein und den Haartest wie oben beschrieben locker schaffen.
Nun kommt die Mystik :
d.h. ich kanns nicht genau erklären weshalb, aber es ist halt so, oder besser gesagt : Ich mach das so .
Ich höre bei verschiedenen rostfreien Messern mit dem 6000er auf und gehe nicht auf den 8000 er Stein.
Da ziehe ich die Klingen dann auf dem 6000er Stein aus. Wie in dem Videoclip zu sehen.
Ich "schneide also keinen dünnen Scheiben ab", sondern ziehe die Klinge in die Richtung des Klingenrückens.
Sehr oft sind das die breiten Messer die hier z.T. richtig störrisch sind. Bei diesen Messern ist der Grat so dünn , " brüchig "
und empfindlich , das er sehr leicht abbricht.
Das Messer wird " überschärft".
Diesen Punkt ( vorher ) zu merken oder zu sehen ist leider nicht immer möglich. D.h. wenn er überschritten ist : alles von vorne .
Riemen / Ledern
mit dem Riemen ( Paste - grün ) mach ich dann so 10 - 15 leichte Züge.
Ganz wenig Druck und aufpassen das die ganze Schneide sauber über die komplette Länge aufliegt.
Langsam arbeiten !!! Genauigkeit ist wichtiger als Geschwindigkeit !!!
Wenn der Riemen schmaler ist als die Klinge lang ( sind sie fast alle ), mittels Kreuzstrich arbeiten.
Kreuzstrich :
Mit dem Messer an einem Rand anfangen ( auflegen ) und die Klinge während der Bewegung schräg ziehen ,
sodass die ganze Klingenlänge abgezogen wird.
Dann über den Rücken drehen ( wenden ) und rückwärts in die andere Richtung ziehen.
einfacher , unbehandelter oder gefetteter Riemen :
jetzt noch mit dem ganz einfachen ( unbehandelt oder Fettpaste - die mit der gelben Kennzeichnung )
Riemen noch so etwa 10 mal ganz leicht abziehen. So, als willst Du eine Folie glatt streichen.
Endkontrolle / Haartest
jetzt ist das Messer bestimmt so scharf, das ein Haar, gehalten wie vorher, nur vom Drücken gegen die Schneide, abgeschnitten wird.
So solls sein
So, einige werden wohl anstatt, oder zusätzlich zur grünen Paste die rote und/oder schwarze Paste verwenden.
Das soll aber jeder selbst für sich entscheiden , denn das hier sind Tipps und Hinweise wie ich eben die Messer schleife .
Also deshalb bitte keine Glaubensfragen daraus konstruieren.
Für zusätzliche Hinweise, gemachte Erfahrungen und Kniffe bin ich immer offen und aufnahmebereit. Also : her damit .
-- schöne Grüße aus Nürnberg.......NOrbert
wer glaubt er sei der Beste hat aufgehört gut zu werden Diese Nachricht wurde am 21.02.2005 um 17:44 Uhr von Norbert editiert. |