Diskussionsnachricht 000026
19.01.2017, 17:03 Uhr
CaptnAhab
registriertes Mitglied
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Inselgrün schrieb:
Zitat: | Sehe ich auch so, wenn es darum geht, sich selber einen Rest von Haaren zu kürzen oder zu entfernen, kann man das maschinell machen und/oder mit einem Rasierer. Wenn man noch Haare hat, kann eine Maschine die Hand des Friseurs aber nicht ersetzen, wenn man nicht gerade auf einen Militärschnitt steht oder lange Haare tragen möchte zB in einem Zopf.
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Dazu kann ich nur folgendes anmerken:
Dieser Behauptung sehe ich mich genötigt, entgegenzutreten.
Ich schneide mir seit mittlerweile mehreren Jahren erfolgreich selbst die Haare, das bestätigt mir mein Umfeld, auch ohne Schönfärberei, und ich habe weder einen Militärschnitt, noch kann ich mich über mangelnde Haarpracht beklagen.
Es ist allein eine Sache der Geschicklichkeit und Übung.
Das ist aber beim Rasieren mit dem Messer ebenso.
Vor einem Spiegel muss man eben umdenken und alle nur erdenklichen Erleichterungen nutzen (Doppeltürenspiegel, separaten Zweithandspiegel für die zweite Hand.). Wenn man erst das Haupthaar oben mit der Schere schneidet, und zweitens an der Seite mit dem Effiliermesser beigeht, kann das Ergebnis wunderbar sein. Möchte fast sagen, besser als vom Friseur.
Versuch einer Beschreibung:
Meine Vorgehensweise, für den Rechtshändler, bei einem modernen Faconschnitt mit kurzen Seiten, kurz hinten, und oben jedoch zur Formgebung entsprechend längeres Deckhaar:
Erst oben Haupthaar in Form bringen. An den Rändern noch etwas stehen lassen, um später nachzutrimmen. Dann die Seiten stufen und danach hinten stufen. Dann Übergang Haupthaar entsprechend schneiden. Dies ist der wichtigste Prozessschritt.
Erstens Haupthaar: Die Strähnen bahnenweise von links vorne nach links hinten, dann Mitte vorne nach Mitte hinten, dann rechts vorne nach rechts hinten, mit Bahnen von ca. 4 cm Breite zwischen 2 Finger klemmen, und auf Länge schneiden. Dabei stets das Wechselspiel Kamm-Schere mit der rechten Hand üben, der Ringfinger bleibt im Fingerloch der Schere, sie wird zum Kämmen nach hinten weggeklappt. Dann in rechte Hand Kamm nehmen, Haare greifen, dann linke Hand: Haare festklemmen. Kamm links mit Daumen festhalten, Schere zum Schneiden wieder zurückklappen und dabei die rechte Hand über Kopf führen, also Schere umgekehrt von oben kommen lassen, leise die Scherenschenkel auf Fingerführung der linken Hand aufsetzen, schneiden. Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Übung macht den Meister, später geht das automatisierter und exakter. Ziel: gleichmässig die Strähnenbahnen auf gleiche, gewünschte Länge trimmen.
Zweiter Schritt: Danach mit der Maschine an den Seiten und hinten vortrimmen, hinten und hinten-oben nach Spiegel arbeiten, zur Not 2.Person holen. Übergang Haupthaar-Seite ist das Schwierigste und bedarf einiger Übung. Hier ist massiv wichtig, alle Energie zu verwenden, dass die gewünschte Form erreicht wird, und hauptsächlich hier wird die Silhouette erzielt.
Dritter Schritt: Feinheiten: Nachher mit dem Rasiermesser oder Effilierer die Flächen glätten, also gleichmässig das Rasiermesser auf der Haaroberfläche "schwimmen lassen", dabei die Spitzen schief anschneiden, á la Messerschnitt, vorsichtig in Bahnen drüber gehen.
Ohren mit der Schere ggf. von aufstehenden Haaren freischneiden.
4. Schließlich von unten und hinten die Haaransätze feiner herausarbeiten. Henker wegschneiden, mit der Maschine oder dem Rasiermesser. Dazu an den Ansatz-Schrägen mit der Maschine, erst mit dem kurzen Aufsatz, weiter oben mit den längeren Aufsätzen, formgebend. Danach wieder mit dem Rasiermesser oder Effilierer nacharbeiten. (Messerschnitt!).
-- Gruss CA.
Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer. (Konfuzius) Diese Nachricht wurde am 19.01.2017 um 17:04 Uhr von CaptnAhab editiert. |