Diskussionsnachricht 000662
07.08.2014, 22:48 Uhr
kinkjc
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1) Die Beurteilung der beiden Schalenpaare ist diametral (um mal wieder, den von mir nicht besonders geschätzten, Messner zu zitieren) anders bei mir. Also, mein Favorit ist ganz klar die untere Schalenpaarung. Das sieht mal richtig geilomat aus!! (Die Form - das Holz ist nicht so mein Ding. )
2) Nieten mit 1,5 mm sind schon sehr filigran. Wenn es das Erlloch zuläßt, würde ich auf 2 mm gehen, bzw soviel, wie das Erlloch hergibt. Die Zugkraft eines 1,5 mm Nietes, gerade am Erl, ist schon grenzwertig. Ist nur eine Anregung und wirklich Deine Entscheidung.
3) Besorge Dir aus einem Spezialgeschäft Scheiben, die 0,1 bis maximal 0,2 Millimeter im Innendurchmesser größer sind als Dein Niet. Dadurch zieht Dein Nietkopf viel schneller und die Scheibe hüpft Dir beim Vernieten nicht so schnell weg.
4) Ein Keil in 2,5 mm bei einem Vollhohlen Messer scheint mir sehr breit. Es sei denn Du hast ein sehr breites Heft. (Wenn Du Pech hast schaut die Klinge unten raus - Vorüberlegungen, Messungen vorher zum Trotz.) Ich habe zu diesem Zweck, um das alles auszuprobieren, vor dem Vernieten, Schrauben in Stärke der Nieten. Das hat mir persönlich extrem geholfen, den ganzen Gang der Klinge im Heft vorher richtig zu testen.
Insgesamt finde ich Deine Arbeit klasse und meine Anmerkungen kannste auch in der Pfeife rauchen und Deinen Stiefel einfach durchziehen. Wird schon werden und die Begeisterung nicht weniger. Ich finde jeden Heftebauer einfach astrein, den wir hier begrüßen dürfen. Weiter so.
Und Edit sagt zu 4): Meine Keile bei Vollhohlen bewegen sich so bei 1,5 bis max. 2 mm!! Über 2 mm habe ich nur bei Wedges. Und die Klingenstärke einfach messen und dann den Keil in der selben Stärke, das Heft so ca. wie die Klinge breit (im Maximum, alles andere wirkt klobig - meine Meinung und die der Altvorderen - schau mal wie filigran Hefte zum Teil an Mörderklingen sind), geht in die Hose, wenn Dir mal das Nietloch etwas verrutscht, die Formgebung, also der Schwung von Deinem Entwurf nur etwas abweicht. Dann schaut die Klinge nämlich nicht am Keil unten raus, sondern sehr gerne an der Erlseite.
Im Endeffekt führt es dazu, dass Du Hefte baust, die immer kleiner als die Klinge sind. Das sieht einfach super aus, führt aber dazu, dass Du mit dem Keil Filigranarbeit betreiben musst, damit die Klinge ja nicht so weit eintaucht. Bei einem Vollhohlen ist das richtige Präzision. Bei einem Wedge ist das gutmütiger.
-- kinkjc - wie einst die Cäsaren: "Er kam, sah und rasierte!" Die Dekadenz kommt auch nicht von ungefähr! Diese Nachricht wurde am 07.08.2014 um 23:15 Uhr von kinkjc editiert. |