Diskussionsnachricht 000128
23.03.2006, 08:28 Uhr
Achim
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Ich habe das Refill für 11 Euro erhalten, also ohne Tontopf. Ich habe I coloniali noch nicht benutzt. Es wurde vieles über die Seife gesagt, ich zweifele nicht an den Behauptungen.
"Sind sie das Geld wert?" Jetzt nur nah am Thema bleiben, keine Abweichungen.
Es tun auch die günstigeren Seifen und Cremes ihren Dienst, ganz klar. Befriedigt wird, ich gestehe es, mein leichter Hang zum Dandyismus. Ihm nachzugehen, ist mir in vielen Lebensbereichen unmöglich. Ein Leben in Saus und Braus wurde mir nicht an der Wiege gesungen. Deshalb verzichtete ich auch auf den Tontopf. Ich werde die Seife in meinem Mug aufschlagen.
Jemandem mitzuteilen, daß man bereit ist, elf Euro oder mehr noch für ein Stück Seife hinzublättern, stößt bei vielen auf Verständnislosigkeit. Meine Erfahrung. Und deshalb habe ich mir angewöhnt, da den Schweigsamen zu spielen.
Mein Vater, der immer den Palmolive-Rasierstick benutzt hat, und von mir einmal mit einen Stück L'Occitane Seife beschenkt worden ist, wunderte sich über den qualitativen Unterschied. "Da kann ich eine halbe Stunde mit dem Schaum in der Wohnung umherspazieren, da trocknet nix ein." Mein Vater übertreibt sehr gern, er ist ein lustiger Mann.
"Und sie hält sich länger als der Palmolive-Stick", ist doch seine ernste Meinung.
Eine teure Seife hält sich, eine Spekulation, ein Jahr. Auf dieses Jahr verteilt, ist ein luxuriöses Leben vergleichsweise günstig zu bewerkstelligen. Eingeschlossen ein betörendes After-Shave oder Eau de Toilette. Wenn es nicht gerade, wie bei mir, zu einer gewissen Manie, einer Sucht wird, halten sie die Ausgaben in Grenzen. Was ich momentan besitze, damit könnte ich ein Jahr einen gutgehenden Barbiersalon betreiben.
Inwieweit ein hoher Preis aufgrund besonderer Ingredienzen gerechtfertigt ist, kann ich nicht beurteilen. Aus dem Bauch heraus würde ich den Verständnislosen folgen und behaupten, elf und mehr Euro, ich bin doch nicht verrückt. Und meinen alten berliner Betriebskollegen zitierend: "Du gehst zumindest mit Stil unter: Kopf hoch, und wenn der Hals auch schmutzig ist."
Verstand und Gefühl, Realität und Traum, Versprechen und Enttäuschung - eine permanente Auseinandersetzung. Was also ist der Mehrwert eines hochpreisigen Produkts, wie der I Coliniali, gegenüber der Hasslinger? Eine immerwiederkehrende sich einstellende Befriedigung eines narzißtischen Bedürfnisses? Dann sind 17 Euro nicht gerade viel (siehe Jahresrechnung). Mit dem schlichten Vorgang einer Rasur (seht mir diesen Ausdruck nach, ich betreibe selbst doch einen königlichen Aufwand), hat das für mich nur wenig zu tun.
Jetzt zerbrecht Ihr Euch den Kopf, ich brauch jetzt nen Butterbrot mit lecker Salz.
Gruß Achim
-- 1 goldener Diese Nachricht wurde am 23.03.2006 um 09:48 Uhr von Achim editiert. |