Diskussionsnachricht 000149
16.08.2015, 12:45 Uhr
~Inselgrün
Gast
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Versuch einer möglichen Erklärung: Diese Schale entstammt dem Barbiersbedarf und wurde dem Kunden an den Hals gehalten – daher die mittige Aussparung. Die Kunden hatten oft einen wochenlangen Wuchs und mussten daher mehrfach eingeseift werden, oft war der Bart nicht eben sauber, oft fand das am Samstag oder Sonntag statt, meist waren die Herren aber für den Kirchgang schon im Anzug und krawattiert. Damit nun nicht der ganze Schaum und Schmodder auf den Kragen lief, musste Abhilfe geschaffen werden. Eine einfache Serviette tat es nicht, also die Schale. In der Mitte fand sich ein Schaum-Seifen-Gemisch. Es war somit ne Kombi aus Waschen, Weichen und Einseifen des Kunden.
Andere Erklärung: Der Lehrling hielt das Teil dem Kunden während der Rasur unters Kinn, während der Meister rasierte. Da mehrtägiger Wuchs vorhanden war, musste das Messer mehrfach von Schaum und Stoppeln befreit werden, was in der mittleren Mulde geschah. Irgendwas in der Art dürfte es wohl gewesen sein, ich kann aber komplett daneben liegen, wie auch das Teil eventuell nicht aus dem Babiersbedarf stammen, sondern eine ähnliche Funktion wie die heutige sog. Nierenschale gehabt haben könnte (darüber schreibe ich nun lieber nicht). Auf jeden Fall ein schönes historisches Stück! |