Diskussionsnachricht 000170
04.04.2006, 23:17 Uhr
Achim
registriertes Mitglied
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Schließlich hatte ich angekündigt in der Rubrik "Zitate" etwas kürzer treten zu müssen, daher meine kellerstaubumwölkte Bibliotheksangestellte, wie heute üblich, zur Nachtarbeit verdonnert. Um mich nicht zu verausgaben, wollte ich dieses Fundstück zu gegebenem Anlaß einstreuen. Der scheint mir nun gekommen, früher als angenommen, aber das Leben spielt einem manch hübschen Streich. Von meiner Seite, Wilm, ich wünsche Dir einen schönen Freitagabend. Und um dem MUß ein wenig die Macht zu nehmen, dies jetzt hier:
"Die beiden Fläschen stehen schon seit Jahren auf der Glasscheibe unterhalb des Spiegelschränkchens. Lisa benutzte Parfüm so gut wie nie. Sie hat nie versucht, mich auf irgendeine künstliche Weise zu locken. Unser letzter Versuch eines Beischlafs ist uns auf wunderbare Weise entglitten. Wir lagen eine Weile nebeneinander, ich mit dem Gesicht zwischen ihren Brüsten, was uns so gut gefiel, daß wir nach kurzer Zeit einschliefen. Es war, als hätten wir plötzlich gemeinsam vergessen dürfen, daß es Sexualität gab."
Wilhelm Genazino "Ein Regenschirm für diesen Tag", Roman, Hanser Verlag, 2001, Seite 37
Ja, Wilm, Du klingt so symphatisch, daß ich fest davon überzeugt bin, daß auch Du ein Glücksgriff bist.
Gruß Achim
-- 1 goldener Diese Nachricht wurde am 04.04.2006 um 23:46 Uhr von Achim editiert. |